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COSATU unterstützt Ramaphosa als neuen ANC-Vorsitzenden. NUMSA: Er spuckt auf die Gräber von Marikana

Die südafrikanische Metallgewerkschaft NUMSA - Kern eines neuen unabhängigen GewerkschaftsbundesIm südafrikanischen ANC ist der Kampf um die Nachfolge Jacob Zumas an der Spitze von Partei und Regierung längst entbrannt – unabhängig davon, wie das Ende seiner diversen Amtszeiten sich gestalten wird, ob „normal“ oder qua Absetzung nach all den Affären. Der Gewerkschaftsbund COSATU, der sich einst für Zuma stark gemacht hatte, wiederholt dies nun, und erklärt, man habe eine Kampagne zur Unterstützung von Cyril Ramaphosa als künftigem ANC-Vorsitzenden beschlossen. Ramaphosa, in historischen Zeiten selbst einst leitender Funktionär der COSATU, gilt schon lange als einer der reichsten nichtweißen Männer des Landes. Vor allem aber ist er maximal umstritten wegen seiner – offiziell niemals thematisierten – Rolle beim Massenmord von Marikana, dem Massaker an streikenden Bergarbeitern 2012, das heute nahezu einmütig als tiefer Einschnitt in die Entwicklung Südafrikas nach der Apartheid-Diktatur gilt. Dementsprechend kritisiert die größte Einzelgewerkschaft Südafrikas, die Metallgewerkschaft NUMSA diese Entscheidung der COSATU. Siehe dazu beide Dokumente:

  • „NUMSA Rejects Cosatu’s endorsement of Cyril Ramaphosa as future ANC leader“ vom 26. November 2016 externer Link ist die Pressemitteilung der Metallgewerkschaft zum COSATU-Beschluss für Ramaphosa eine Kampagne zu organisieren. Darin wird einleitend unterstrichen, NUMSA habe schon lange Ramaphosa als „Feind der Arbeiterklasse“ bezeichnet und dafür werden eine ganze Reihe von Argumenten genannt. Ganz aktuell: Sein Mitwirken am neuen Mindestlohn, der mit 3.500 Rand ein echter Hungerlohn ist – und dies vier Jahre nach dem Massaker von Marikana, als die Bergarbeiter für einen Mindestlohn von 12.500 Rand streikten. Damit, so unterstreicht NUMSA, spucke er auf die Gräber der Opfer von Marikana. In der ausführlichen Mitteilung werden noch eine ganze Reihe aktueller Kritikpunkte an Ramaphosa und dem ANC angeführt und unterstrichen, dass nach den Kommunalwahlen, die aus dem ANC eine Partei der ländlichen Regionen gemacht hätten, da er in allen industriellen Zentren verloren habe, kein Umdenken der COSATU zu verzeichnen sei
  • „COSATU Central Executive Committee statement, 21-23 November 2016“ vom 24. November 2016 beim Gewerkschaftsbund externer Link ist die Pressemitteilung über die Ergebnisse der Tagung des Zentralen Exekutivkomitees an den drei vorhergehenden Tagen, in dem ausführlich zur politischen und wirtschaftlichen Entwicklung des Landes Stellung bezogen wird. Darin enthalten auch der Beschluss der Föderation, Ramaphosa als künftigen Parteivorsitzenden des ANC zu unterstützen, sowie die erneuerte Generalattacke auf die unabhängige Bergarbeitergewerkschaft AMCU, der weiterhin einseitig die Verantwortung für Gewalt im Bergbau zugeschoben wird
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=107789
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