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Streik angekündigt, Streik unterbrochen, Streik fortgesetzt: Eisenbahner in Großbritannien setzen sich zur Wehr – auch gegen Privatisierungsergebnisse

Streikplakat RMTDie Privatisierung des Bahnwesens in Großbritannien hat zu einem Dauerthema in gewerkschaftlichen Auseinandersetzungen geführt: Der Sicherheitsfrage. Nahezu alljährlich gibt es mindestens eine Betreibergesellschaft, die speziell an Sicherheitspersonal Einsparungen vornehmen will. Die gewerkschaftlichen Mobilisierungen gegen solche Pläne stoßen in der Regel auf breite öffentliche Zustimmung, weil das Thema spätestens seit einer Reihe von Unfällen in den „Frühzeiten der Privatisierung“ den Menschen wichtig ist – zumindest auf so viel Zustimmung, dass selbst die als gewerkschaftsfeindlich bekannte konservative Regierung ebenfalls in der Regel lautstark versichert, auch ihr läge an der Sicherheit, und das müsse verhandelt werden (eine Haltung, die sie in anderen Bereichen keineswegs einnimmt, wobei sie aber auch bei den Bahnen daran festhält, jeden Streik zu verurteilen). Southern Railways war es, die diesmal mit dem Plan ankamen, die Zugbegleiter zu streichen, also den Lokführer alleine zu lassen, während Eurostar sich weiterhin weigerte, ein Abkommen zu Arbeitszeiten von 2008 umzusetzen, mit dem extreme Arbeitszeiten aus Gesundheits- und Sicherheitsgründen eingeschränkt werden sollten. Über drei Eisenbahnstreiks, ihre Aussetzung, Hintergründe und Perspektiven sowie kritische Bewertungen siehe sechs aktuelle Beiträge:

  • „Union calls off UK rail strikes“ von Michael Barnes am 12. Augsut 2016 bei wsws externer Link ist eine scharfe Kritik an dem Aussetzungsbeschluss, der in Zusammenhang bewertet wird mit einem vergleichbaren Vorgehen jüngst bei ScotRail (Abellio) und dem trotz Abstimmung nicht begonnenen Streik bei Gatwick Express. In dem Artikel wird darauf verwiesen, dass bereits 30% aller Züge im Land vom Lokführer alleine geführt werden, trotz mehrfach beschlossener prinzipieller Gegenwehr auf Gewerkschaftskonferenzen
  • „Eurostar wird bestreikt“ von Peter Stäuber am 10. August 2016 in neues deutschland externer Link, worin – als die Aussetzung noch nicht beschlossen war – berichtet wird: „Die RMT fordert einen verbesserten Dienstplan für die Angestellten, der ihnen einen Ausgleich zwischen Arbeit und Freizeit bietet. Die Gewerkschaftsmitglieder hätten das Recht auf Arbeitsbedingungen, die ihnen ausreichend Zeit für das Familienleben bieten, sagte Generalsekretär Mick Cash: »Es ist jetzt an der Zeit, dass Eurostar sich an den Verhandlungstisch setzt und eine Reihe von Vorschlägen unterbreitet, die unserer Vereinbarung entspricht und unseren Mitgliedern einen wirklichen Ausgleich zwischen Berufs- und Privatleben bietet.«
  • „Eurostar strikes by RMT and TSSA suspended for talks“ von Bill Wilson am 12. August 2016 bei der BBC externer Link ist die Meldung über die Aufhebung des Streiks bei Eurostar durch beide beteiligte britische Gewerkschaften vor seinem geplantem Beginn am Wochenende, ebenfalls aufgrund der Bereitschaft der Unternehmensleitung zu neuen Gesprächen (wobei hier hinzugefügt werden muss, dass die Mehrheit der Belegschaft in französischen Gewerkschaften organisiert ist, mit denen es offensichtlich keine entsprechenden Absprachen gab)
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=102845
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