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Black Lives Matter in der gesellschaftlichen Auseinandersetzung der USA – und die Polizeigewerkschaften

Protestdemonstration in New York am 10.7.2016: Black lives matterDie jüngsten – abermaligen – Freisprüche für die Polizisten, die Freddy Gray getötet haben, haben erneut zahlreiche Proteste bewirkt, denen in der Regel aktuell damit begegnet wird, dass zur Zurückhaltung aufgefordert wird, weil es doch in letzter Zeit viele tote Polizisten gegeben habe – eine Argumentation, derer sich, neben den Medien, vor allem die Polizeigewerkschaften bedienen, was zu neuen politischen Debatten geführt hat. Nun hat die US Polizei in diesem Jahr 2016 erneut bereits über 560 Menschen erschossen. Was aber leider eben nur die „Spitze des Eisbergs“ dessen ist, was man System Ferguson nennt. Eines der Ergebnisse der jüngeren Entwicklungen ist die Verabschiedung einer gemeinsamen politischen Plattform zahlreicher afroamerikanischer Gruppierungen links der traditionellen Bürgerrechtsbewegung. Siehe dazu aktuelle Beiträge in der Materialsammlung:

  • „Texas recorded almost 7,000 deaths in custody since 2005“ von Shannon Jones am 28. Juli 2016 bei wsws externer Link, worin von einer Studie der Universität Austin berichtet wird, die ergeben hat, dass im Bundesstaat Texas (ohnehin „Rekordhalter“ beim Vollzug der Todesstrafe) seit 2005 beinahe 7.000 Menschen im Gefängnis gestorben sind, davon knapp 70% Afro-AmerikanerInnen. Aus ganz unterschiedlichen Ursachen, wobei selbst bei „natürlichen Toden“ auffällt, dass die Opfer allesamt viel jünger waren, als es die durchschnittliche Lebenserwartung nahe legen würde. Was in der Studie als Resultat allgemein brutaler Haftbedingungen bewertet wird. In dem Artikel gibt es auch Links zu den Originaldokumenten
  • „A Radical Plan For An Economy That Makes Black Lives Matter“ von Douglas Williams am 03. August 2016 bei In These Times externer Link ist ein Beitrag (mit vielen Links zu Originaldokumenten) zu den Ergebnnissen der nahezu einjährigen Kampagne des Movement For Black Lives (M4BL) – zu dem BLM als Initiator gehört – für eine politische und soziale Plattform der afroamerikanischen Bewegung, die Systemveränderung will, nicht nur Terror abwehren. Zu den sechs Bereichen, die darin definiert werden, gehören neben grundlegenden Veränderungen im Justiz- und Polizeisystem aber auch Grundforderungen der afroamerikanischen ArbeiterInnenklasse und der Jugend, was etwa das Bildungssystem betrifft.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=102285
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