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If they can’t do it, we can – Selbstverwaltung bei Viomihaniki Metalleutiki (Vio.Me)

Dossier

Selbstverwaltung bei Viomihaniki MetalleutikiVio.me ist eine Fabrik in Thessaloniki, die Baustoffe herstellte und im Mai 2011 von ihren Besitzern verlassen wurde. Die Arbeiter, seit über einem Jahr unentlohnt, haben sie in der Folge besetzt. Nachdem Interventionen bei den Ministerien erfolglos geblieben sind, haben sie beschlossen, die Fabrik in Selbstverwaltung unter Arbeiterkontrolle weiterzuführen – und nun Bioputzmittel herzustellen. Die folgenden Dokumente sind ein Interview mit Makis Anagnostou,Vorsitzender der Betriebsgewerkschaft, über die Aktivitäten und wieso sie trotz fehlender Legalität mit der Produktion beginnen, weiter eine Übersetzung eines Posters der sehr aktiven UnterstützerInnengruppe, sowie die Erklärung der Betriebsgewerkschaft, in welcher Form die Selbstverwaltung unter Arbeiterkontrolle erfolgen soll. Siehe deren Hompage externer Link und die deutsche Solidaritätsseite externer Link und hier im Dossier Informationen zum Produktionsstart am 12.2.2013 und internationalen Solidaritätsbrief sowie weitere Unterstützung und aktuelle Meldungen:

  • Erklärung von Vio.Me zu ihrer augenblicklichen Situation nach dem Zaunbau und dem Rückzug in eine Halle: Die Produktion ohne Chefs geht weiter! New
    Wer ist schuld?
    In den letzten Wochen wurde viel über die Geschehnisse berichtet, die dazu führten, dass wir in Parzelle 60, einer abgegrenzten Halle gegenüber dem großen Fabrikgelände, ausgelagert wurden. Wir, die ArbeiterInnen der rückeroberten Fabrik der VIOME, haben das Bedürfnis, die Ereignisse zu erklären, die uns an diesen Punkt brachten. 
    Seit Februar 2023, als FILKERAM zwangsversteigert und ihr Grundstück veräußert wurde, haben wir zur Solidarität aufgerufen, und die Resonanz war sehr stark . Es fand eine Versammlung statt, an der über 150 Menschen und Kollektive teilnahmen, um einen Weg zu finden, die Zwangsräumung des Teils der Fabrik zu verhindern, den wir seit Sommer 2011 besetzt hatten.
    Es wurde beschlossen, verschiedene Maßnahmen zu ergreifen, um das besetzte Fabrikgelände in unserem Besitz zu halten, nicht nur als Arbeitsplatz, sondern auch als sozialen, kulturellen und politischen Raum, wie er es in den letzten 11 Jahren war. In diesen Jahren gelang es uns (zusammen mit der Solidarität), viele Zwangsversteigerungen zu verhindern und eine faktische Anerkennung dieses Ortes als gemeinsames kulturelles, soziales und politisches Projekt durchzusetzen.
    Wir haben im April 2023 die Feier zu unserem 10. Geburtstag organisiert, die ein großer Erfolg war, da ein großer Teil der Gemeinschaft daran teilnahm (über 10.000 Menschen). Mit den zentralen Slogans „Die Fabriken den ArbeiterInnen“, und „Nach zehn Jahren ist es keine Utopie, es ist eine Fabrik, die Geschichte macht!“, zeigten die Anwesenden, die alle mit einer Stimme diese Losungen riefen, ihre Absichten in dieser Nacht. Danach gab es eine Live-Performance der Libertasalonica, eine weitere Live-Performance des Festivals der HausbesetzerInnen, eine Theateraufführung des Kollektivs „En Dynamei Ensemble“ und viele, viele Live-Performances der Solidaridad Cantina. Alles in allem haben sehr viele Menschen die Veranstaltung unserer Fabrik besucht.
    Währenddessen wollten wir herausfinden, inwieweit der Zwangsversteigerungsprozess legal war, um eventuell die undurchsichtigen Machenschaften des neuen Eigentümers erahnen zu können. Der neue Eigentümer hingegen versuchte, so oft er auch auftauchte, freundlich und aufgeschlossen zu erscheinen und uns die  Fortsetzung des Projektes auf dem Grundstück Nr. 60 zu erlauben. Und versuchte uns von Anfang an davon zu überzeugen, dass er keine Maßnahme ergreifen würde, um es ebenfalls zu kaufen. Jedes Mal, wenn wir um weitere Informationen baten, antwortete er jedoch nicht. Irgendwann bat er um einen Termin, bei dem sein Anwalt und sein Ingenieur anwesend waren, und sie schlugen vor, die Straße auf der Rückseite der Parzelle 60 zu reparieren, damit wir sie als Ein- und Ausfahrt nutzen können.
    Der Erschöpfungszustand der KollegInnen nach so vielen Jahren der Bewachung der Fabrik, sieben Tage die Woche, vierundzwanzig Stunden am Tag, in Verbindung mit der geringen Beteiligung anderer Strukturen in der Gegend, ließ uns bezüglich unserer Kampfeinstellung misstrauisch werden. In der letzten Periode spürten wir, dass sich etwas zusammenbraute. Wir organisierten eine Verstärkung der Schichten, viele solidarische MitstreiterInnen übernahmen Schichten, und es begann erneut eine Phase des Kampfes gegen die Zwangsräumung der besetzten Fabrik. Es wurden Solidaritätsversammlungen abgehalten und die Fabrik wurde rund um die Uhr bewacht. Die Tage vergingen ohne jegliche Entwicklung, und wir merkten, dass sich Müdigkeit einstellte. Wir beschlossen, die Schichten zu verkürzen, da wir bei diesem Tempo nicht mehr lange durchhalten konnten.
    In dieser Phase versuchte der neue Investor, das gesamte FILKERAM-Grundstück einzuzäunen, so dass wir praktisch ohne Zufahrt dastanden. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich in der Fabrik sieben KollegInnen und zehn solidarische MitstreiterInnen, die mit der Bewachung betraut waren. Sie alle stellten sich vor das Montage-Team und hinderten es daran, den Zaun zu errichten. Die Polizeipräsenz betrug etwa zehn Personen. Trotz ihrer Überlegenheit wagten sie es nicht, eine Verhaftung vorzunehmen. In diesem Moment erschien ein selbsternannter „Superman“ und versuchte (trotz unserer Einwände, ihn zu stoppen), unseren energischen Protest zu unterbrechen, indem er vorschlug, dass es Gespräche zwischen den beiden Seiten geben sollte. Schließlich überzeugte er die Seite der Eigentümer und einen Teil der KollegInnen und MitstreiterInnen, die Umzäunung zu verschieben, was zu einer sinnlosen, inhaltslosen Verhandlungsrunde führte.
    In diesem Moment dachten wir, wir würden Zeit gewinnen, aber in Wirklichkeit haben wir dem Eigentümer Zeit gegeben, einen Räumungsplan vorzubereiten. Das ist die Taktik des Kapitals, zu reagieren, wenn es sich in einer schwierigen Lage befindet. Wenn es entschlossenen Widerstand gegen eines seiner Vorhaben gibt, annullieren seine Manager scheinbar ihre Pläne, aber im nächsten Jahr wird ihr Konzept mit der Schock-Strategie wieder aufs Tapet gebracht (wie von Naomi Klein in dem gleichnamigen Buch beschrieben wird). Nach zwei Wochen des Wartens und eines substanzlosen Dialogs taucht der neue Eigentümer um sechs Uhr morgens mit einem sehr starken Polizeiaufgebot aus Bereitschaftspolizei, Spezialeinsatz- und Sicherheitskräften auf, sperrt die Umgebung ab, um den Zugang für jedermann zu verhindern, und betritt die rückeroberte Fabrik mit einem Staatsanwalt! Einigen KollegInnen gelingt es mit viel Mühe und nach einer Verfolgungsjagd (durch die Sicherheitskräfte), das Gelände zu betreten. Uns wird dann von der Polizei mitgeteilt, dass sich unsere Besetzung nur auf das Grundstück 60 beschränkt und dass „wir es mit der Rebellion nicht übertreiben sollten, denn schließlich gehöre uns auch diese Parzelle nicht!“ Die vier Arbeiter, die es geschafft haben, auf das Gelände zu gelangen, versuchen, so viel wie möglich von den Apparaten und Instrumenten mitzunehmen, die uns gehören, aber „das Spiel ist aus“. Alles, was wir in diesem Moment mitnehmen können, sind Teile der Betriebsausrüstung der SE VIO.ME. Es gelingt uns, mit der Polizei einen Zeitraum für den Umzug zu vereinbaren, und über unsere geplante Veranstaltung am nächsten Tag zu verhandeln (wir haben darum gebeten, den einzigen Eingang zur Fabrik nicht zu schließen).
    Was nun die oben erwähnte Taktik (vor der Schock-Strategie) betrifft, positionierte sich das Kapital, da es sich schwach fühlte (in der Ära 2010-2015), nicht gegen das Projekt der Selbstverwaltung. Das lag nicht nur daran, dass unser Schicksal weltweit große Aufmerksamkeit erregt hatte, sondern auch in der Region und auf den Straßen der Stadt stark präsent war. Sie ließen die Zeit gegen uns arbeiten. Sie rechneten damit, dass wir müde werden und aufgeben. Doch sie mussten feststellen, dass dies nicht der Fall war, im Gegenteil, die Menschen reagierten positiv auf unsere Aufrufe, die jeweiligen Zwangsversteigerungstermine zu blockieren. Zunächst wurde ein Betretungsverbot für den Korridor zum Büro der Konkursrichterin unter Mithilfe von Bereitschaftspolizisten im Gerichtsgebäude verhängt, und später wurden die Versteigerungen elektronisch durchgeführt. Sie fanden einen Investor und schafften es (mit den entsprechenden Garantien), die Immobilien zu veräußern.
    Andererseits gab es im Laufe der Zeit (11 Jahre) keine weiteren ähnlichen Rückeroberungen und es wurden landesweit keine vergleichbaren Strukturen geschaffen. Erschöpfung trat ein, der Einfluss der Solidaritätsinitiative nahm ab, die Gesellschaft (die ArbeiterInnen nicht ausgenommen) erlebte eine konservative Wende. Schließlich muss auch mitberücksichtigt werden, dass es uns nicht gelungen war, in den zehn Jahren unseres Bestehens zu beweisen, dass durch eine solidarische Praxis ähnliche Projekte funktionieren könnten, die neue  Arbeitsplätze und Einkommen für die dort arbeitenden Menschen schaffen im Vergleich zu den Betrieben mit einer Chefetage – eine Situation, die die Perspektivlosigkeit gefördert hat. Am Ende haben wir in einer sinnlosen Verhandlung mit dem neuen Eigentümer nachgegeben und uns auf das Grundstück Nummer 60 zurückgezogen. Doch all dies bedeutet nicht, dass wir den Kampf aufgeben, unseren Anspruch auf das gesamte Gelände mit anderen Mitteln durchzusetzen.
    Wir, die KollegInnen der „Kooperative der ArbeiterInnen der VIO.ME“, zusammen mit dem Kollektiv „Kantine Solidaridad“ (Theatergruppe „En Dynamei Ensemble“), den solidarischen Menschen, die uns umgeben, und jeder anderen solidarischen Struktur, die sich in der Zwischenzeit formieren sollte, werden diesen Kampf bis zum Ende führen!
    Trotz allem, was passiert ist, erfolgte die Wiederaufnahme der Produktion in der Halle 60 schnell. Die reflexartige Inbetriebnahme der Produktion und der Zugang einiger neuer  KollegInnen ist ein weiterer Beweis, dass die Fabrik der  VIOME durch die Kooperative der SE VIO.ME weiterhin produzieren und die Hoffnung auch für ähnliche Projekte der ArbeiterInnen lebendig halten wird. Denn das können wir viel besser machen!  
    Mit kämpferischen und solidarischen
    Grüßen
    Die ArbeiterInnen der VIO.ME“  Dankenswerte Übersetzung des gr. VIO.ME-Statement vom 10.12.2023 externer Link auf ihrer Website durch das Griechenland Solidaritäts Komitee Köln (GSKK). Dazu gehören auch die Fußnoten:

    • FILKERAM war die Muttergesellschaft der VIOME. Ihre Immobilien bestanden aus mehreren Grundstücksparzellen.
    • Die Zwangsversteigerung fand im Februar 2023 statt. 
    • Libertasalonica ist eine libertäre Initiative (Bündnis) in Thessaloniki
    • „En Dynamei Ensemble“ ist ein Kollektiv junger KünsterInnen mit und ohne Behinderung.
  • Kapitalisten und Polizei versuchten, VIO.ME loszuwerden, aber es geht ohne Chefs weiter
    Zehn Jahre, nachdem VIO.ME die Arbeit in der selbstverwalteten Fabrik aufgenommen hat, kam der stärkste repressive Schlag von Seiten des Staates und der Geschäftswelt. Tagelang versuchte die Polizei, den VIO.ME-Betrieb zu stürmen und zu räumen, um das Gelände für das Unternehmen Acsion Limited nutzen zu können, das das Grundstück ersteigert hatte. Mehrere Tage lang hielten verteidigten die Arbeiter zusammen mit Solidaritätsgruppen das Gelände, indem sie die Polizei und die Mitarbeiter des Bauunternehmens verjagten.
    Doch dann besetzte der Staat das Werksgelände mit Bereitschaftspolizei, Sicherheitsleuten, und anderen Kräften und schaffte es, in den von VIO.ME genutzten Bereich einzudringen. Die Arbeiter gaben nicht auf und aktivierten den alternativen Plan, die Produktion in das so genannte „Grundstück 60“ zu verlegen. Dabei handelt es sich um einen Teil des Werks, der bereits für einige Arbeiten genutzt wurde und über ausreichend Platz und Infrastruktur verfügt, um VIO.ME in vollem Umfang weiterzuführen. Dieses Grundstück ging nicht in die Hände der Käufer über, da es von der Versteigerung ausgeschlossen wurde, weil es in der Vergangenheit von einer unabhängigen Behörde reserviert worden war. Der Weg zu dieser neuen Einrichtung ist nicht mit Rosenblättern gepflastert. Vielmehr ist er im übertragenen und im wörtlichen Sinne ein Feldweg, da der Zugang notwendigerweise über eine neue Route erfolgt. Trotz der ungünstigen Entwicklung und der Verlagerung der gesamten Produktion an einen kleineren Standort ist VIO.ME weiterhin die einzige besetzte Fabrik in ganz Europa, die ohne Chefs arbeitet. Sehen Sie sich das erste Video an, in dem der VIO.ME-Arbeiter Makis Anagnostou uns den neuen Standort zeigt und erklärt, was passiert ist…“ Artikel von Manos Cizek und Chris Avramidis am 15.11.2023 in JACOBIN GREECE in dt. Übersetzung am 10. Dezember 2023 beim Griechenland Solidaritäts Komitee Köln externer Link (GSKK). Dort nachfolgend Zusammenfassung und Übersetzung der verlinkten Videos
  • »Werden Fabrik verteidigen«. Investor will selbstverwaltete Seifenfabrik Viome in Thessaloniki plattmachen. Arbeiter wehren sich
    „»Wir konnten uns lange vor einer Räumung relativ sicher fühlen. Aber in diesem Sommer, im Juni, wurde ein Teil unseres Geländes an einen Investor versteigert.« Das erzählt Kostas Charitakis im Gespräch mit jW über die aktuell schwierige Situation der selbstverwalteten Seifenfabrik Viome in Thessaloniki. Charitakis arbeitet bei Viome und wirkt beim Treffen in Athen sichtlich angespannt: »Letzte Woche waren wieder Bautrupps mit der Polizei da und haben einen Zaun um eines der Betriebsgebäude gezogen«, berichtet er. Die Produktion sei zwar schon in ein anderes Gebäude verlegt worden, aber nun sei der Zugang zum Gelände gefährdet. (…)
    Im September wollte der Investor nun aber Fakten schaffen und schickte erstmals Bautrupps, um das ehemalige Produktionsgelände einzuzäunen. Weil das für Viome gravierende Folgen hätte – die Zufahrtsstraße zum Werk wäre blockiert –, machten die Arbeiter und ihre Unterstützer den Bautrupps klar, dass der Zaun nicht lange stehen würde und dass sie das Gebäude nicht verlassen würden, solange nicht geklärt sei, wie der Zugang zu ihrem Arbeitsplatz gesichert bleibe. Sie forderten Verhandlungen mit dem Investor. Anfang Oktober rückten die neuen Eigentümer erneut mit den Bautrupps an – diesmal mit Verstärkung der Polizei, die das Gelände abriegelte –, die den Zaun errichteten.
    Die Arbeiter von Viome bleiben dennoch optimistisch, dass sie ihr Gemeinschaftsprojekt fortsetzen können. »Wir werden weiter produzieren und unseren Zugang zur Fabrik verteidigen«, kündigte Charitakis an.
    Artikel von Björn Brunner, Athen, in der jungen Welt vom 31.10.2023 externer Link
  • Solidarität mit VIOME
    Das Video am  23.10.2023 auf youtube externer Link stammt aus Rosario, vom Ende des 9. internationalen Treffens zur Selbstverwaltung und ist eine der Veranstaltungen, die in Argentinien stattfanden, wo Delegationen aus allen Ländern ihre Solidarität mit dem Kampf von VIOME zum Ausdruck brachten.
  • Der Kampf für vio.me geht weiter mit breiter Solidarität, u.a. beim „Coopenair Festival“  in Thessaloniki, und kann mit neuer Spendensammlung unterstützt werden
    • Spendensammlung für die Arbeiter:innen der besetzten Fabrik Vio.Me/Bio.Me in Thessaloniki (Griechenland)
      Als 2011 der Besitzer des Chemieherstellers Vio.Me in Thessaloniki Pleite ging, besetzten die Arbeiter:innen die Fabrik und übernahmen die Produktion. (…) Es gab bereits viele Versuche, die Produktion zu behindern, aber die Arbeiter:innen hielten immer, mit breiter Solidarität, dagegen. Jetzt wurde das Grundstück an einen Investor verkauft und die Fabrik steht wieder einmal endgültig vor der Räumung. Wir sammeln deshalb Spenden für die Arbeiter:innen und für anfallende Kosten wie z.B.: Transport und Lagerung der Waren. Jeder Euro wird gebraucht! Spenden könnt ihr an das Konto der FAU Freiburg überweisen, wir leiten es dann weiter…“ Spendensammlung seit dem 16. Oktober 2023 bei der FAU Freiburg externer Link mit der Grafik des Spendenkontos zum Abtippen
    • 2.5 Coopenair Festival bei VIO.ME hat stattgefunden
      Das Coopenair-Festival fand in der stillgelegten Fabrik des selbstverwalteten VIOME statt, mit Diskussionen, einer Theateraufführung und einem Konzert mit Salute Platan, Social Waste, One Drop Forward, Fish in a Straw, das die große Menschenmenge erfreute. Diese war herbeigeeilt, um VIO.ME vor den räuberischen Plänen des Fonds zu schützen, der das abgeschottete Filkeram-Gelände umzingelte und die besetzte VIO.ME-Fabrik auf der Westseite ausschloss. VIO.ME setzt seinen selbstverwalteten Betrieb mit der Unterstützung der solidarischen Arbeiter fort und bleibt in den Händen der Arbeiter. Das „zweieinhalbte“ CoOpenAir-Festival findet in der wiederbesetzten VIOME-Fabrik statt. Zweieinhalb, weil nach zwei Jahren der Schließung und des Verbots das Festival des Kooperativismus mit der Teilnahme von genossenschaftlichen Projekten aus Thessaloniki zurückkehrt. Wir hoffen, dass dies ein erster, wenn auch nur halber Schritt ist, um sowohl das Festival als auch die Vernetzung kooperativer Unternehmungen wieder landesweit zu etablieren. Bei diesem Festival wird auch der erste Versuch unternommen, eine Gewerkschaft der Beschäftigten in kooperativen Unternehmungen und Genossenschaften zu gründen…“ Beitrag vom 16. Oktober 2023 bei Griechenland Solidaritäts Komitee Köln externer Link (GSKK) als Übersetzung des Bericht von Infolibre vom 14./15. Oktober 2023 mit Fotos
    • 13.10.2023 Der Kampf geht weiter – Erklärung von Mitarbeitern der SE VIOME
      Heute Morgen kam der neue Eigentümer überraschend, in Anwesenheit eines Staatsanwalts, mit übermäßigen Polizeikräften (Polizei, Sicherheitsdienst), sie sperrten uns in das besetzte Gebäude des Grundstücks 60 ein, zwangen uns, unsere Sachen wegzubringen und umzäunten das Gelände. Sie drohten uns, dass sie mit mehr Kräften kommen würden, um uns aus dem Gebiet zu vertreiben, in dem sie uns eingesperrt hatten. Sie sperrten alle Straßen in der Umgebung ab, die zur Fabrik führten, und verwehrten den Arbeitern, Solidaritätsarbeitern, Anwohnern und jedem, der vorbeikam, den Zugang. Wir entgegnen, dass wir die Fabrik mit oder ohne Zäune weiterhin in Selbstverwaltung betreiben und laden sie daher alle ein, morgen ab 16.00 Uhr zum Fest zu kommen. Wir erinnern daran, dass die Arbeiter und die Solidarität von SE VIOME Hunderte von Veranstaltungen mit Zehntausenden von Menschen organisiert und durchgeführt haben und das Gelände bewacht haben, ohne dass es jemals zu Spannungen gekommen ist, daher wird jeder Angriff auf unser Festival von der anderen Seite kommen…“ Erklärung in dt. Übersetzung am 13. Oktober 2023 bei Griechenland Solidaritäts Komitee Köln externer Link (GSKK)   
    • ENTSCHLIESSUNG DER VERURTEILUNG FÜR DIE EREIGNISSE IN BIOME
      Die Gewerkschaften von Thessaloniki verurteilen den Ausschluss von BIOME durch die Polizei und MAT eindeutig. Hier und jetzt das Werksgelände verlassen!…“ griech. Erklärung der Gewerkschaften von Thessaloniki als Garfik dokumentiert im Tweet von Stelios nikitopoulos am 13.10.2023 externer Link
  • SOS: Blockade von VIOME durch Polizei und Riotcops SWAT soll die Errichtung des Zauns ums Fabrikgelände erzwingen – akute Gefahr der Evakuierung der Fabrik
    • SOS Blockade von VIOME durch Polizei und Bereitschaftspolizei
      Gefahr der Evakuierung der gesamten Fabrik.
      Kundgebung jetzt (13/10/23 07.31) vor dem ZEDA-Gebäude an der Central Road
      Hände weg von BIOME!“ griech. Meldung vom 12. Oktober 2023 bei vio.me externer Link (maschinenübersetzt) – ebenso auf deren Twitter-ACC externer Link
    • „Wir bleiben in der Fabrik“, antworten die Arbeiter von VIOME auf die Blockade durch starke Polizeikräfte
      Die Arbeiter sind entschlossen, auf dem Gelände zu bleiben und die wiederhergestellte, selbstverwaltete VIOME-Fabrik zu verteidigen, als Reaktion auf den Angriff, der seit dem Morgengrauen andauert. Erklärung des Arbeiters Makis Anagnostou gegenüber infolibre.
      Die Arbeiter weisen auf die Gefahr einer Evakuierung der Fabrik hin. Unter dem Slogan „Hände weg von BIOME“ rufen die Arbeiter und die Initiative Offene Solidarität zu einer Versammlung an der Kreuzung der Georgiki School Avenue und Laertos auf.
      Seit dem frühen Morgen haben starke Polizeikräfte und Bereitschaftspolizei die Fabrik abgeriegelt. Auf dem Fabrikgelände halten sich Sicherheits- und SWAT-Leute auf, um die Arbeiter daran zu hindern, die Fabrik gegen die Teams zu verteidigen, die von dem Fonds, der das versteigerte Grundstück von Filkerm erworben hat, geschickt wurden, um einen Zaun zu errichten. Das Gebiet um die Fabrik ist von der Bereitschaftspolizei abgeriegelt. Zuvor war ein Staatsanwalt in der Fabrik, verließ sie dann aber wieder. Berichten zufolge gab es eine Beschwerde des Fonds wegen „Behinderung der Installation des Zauns“. Zuvor wurden die Arbeiter von der Polizei daran gehindert, das Fabrikgelände zu betreten, auch den Teil des Grundstücks, der nicht versteigert wurde, wo sich die Maschinen und Produktionsmaterialien des Projekts befinden. All dies geschieht, wie die Beschäftigten von VIOME beklagen, obwohl die Vertreter des Fonds nicht auf ihre Forderungen eingegangen sind.“ griech. Meldung vom 13.10.2023 auf infolibre externer Link (maschinenübersetzt) mit Fotos und dem Video der o.g. Erklärung (ebenfalls griechisch)
    • „… #Thessaloniki: Von Arbeiter:innen besetzte & selbstverwaltete Fabrik @Prot_VioMe akut räumungsbedroht. Riotcops sind auf dem Gelände. Arbeiter:innen weigern sich Gebäude zu verlassen. Solidemo vor Gelände. VioMe entstand als Antwort auf Bankenkrise & Spardiktat der #EU…“ Thread von DunyaCollective vom 13.10.23 externer Link mit (dem oben erwähnten) Video
    • Für den Samstag, 14/10/23, ist in Thessaloniki ein Co-OpenAir Festival in der wiederhergestellten Fabrik von VIO.ME geplant, siehe die Meldung beim Griechenland Solidaritäts Komitee Köln externer Link – wir drücken die Daumen!
  • Der Kampf um den Erhalt der VIO.ME-Fabrik und zur Verteidigung des Geländes geht weiter – u.a. mit breiter Solidarität internationaler WissenschaftlerInnen
    • Kampf um den Erhalt der VIO.ME-Fabrik – Was geschah seit dem 15.9.2023?
      Beschlussfassung der Sitzung vom Donnerstag, den 5. Oktober 2023,
      Guten Morgen!  In der Sitzung vom Donnerstag, den 5.10. wurde beschlossen: Im Falle eines unangekündigten Versuchs der Einzäunung, werden wir das Gelände unserer Fabrik verteidigen und die Einzäunung verhindern. Mit solidarischen Grüßen an die VIO.ME-Solidaritätsinitiative, Die KollegInnen der VIO.ME
      Beitrag vom 6. Oktober 2023 beim Griechenland Solidaritäts Komitee Köln externer Link (GSKK)
    • SOLIDARITÄTSERKLÄRUNG: AkademikerInnen in Solidarität mit Viome
      Liebe Kolleginnen und Kollegen, die meisten von Euch sind bereits mit der von den Arbeitern besetzten Fabrik VIOME vertraut, die sich unter der Kontrolle der Arbeiter befindet. Die ArbeiterInnen von VIOME in Thessaloniki, Griechenland, haben sich gegen Arbeitslosigkeit und Armut gewehrt, indem sie einen langen Kampf geführt haben, um die besetzte Fabrik selbst zu verwalten, und das unter sehr widrigen Bedingungen. Seit 10 Jahren produzieren und verkaufen sie in den besetzten Räumen ökologische Reinigungsmittel. Sie arbeiten unter gleichen Bedingungen und treffen ihre Entscheidungen kollektiv in der Generalversammlung. Gleichzeitig haben sie eine große Welle der Solidarität von Bewegungen nicht nur in Griechenland, sondern in der ganzen Welt erhalten, die ihren Kampf als symbolisch für die Menschenwürde anerkennen. Er ist zu einem großen Beispiel des Widerstands und der präfigurativen Praxis geworden.
      Wiederholt hat der griechische Staat die Fabrik angegriffen und mit der Schließung gedroht. Am 20. September 2023 versuchten Vertreter von Investmentfonds, die Fabrik zu betreten und die Arbeiter zu vertreiben. Viome wurde gerettet: Trotz der überraschenden Aktion des Fonds und des Bauunternehmers, das Projekt zu demontieren, versammelten sich Arbeiter und Solidaritätsgruppen am Tor und verhinderten die Räumung. Aber nichts ist vorbei, sie werden es wieder versuchen.
      Um diesem Angriff zu widerstehen, ist es wichtig, unsere Solidarität mit all jenen zu zeigen, die ihren Körper zu einem Schutzschild gegen Gier, Profit und Zerstörung gemacht haben. Für uns als Mitglieder der akademischen Gemeinschaft, die nach einer alternativen Zukunft streben, ist es entscheidend, uns an diesem Widerstand zu beteiligen, angefangen mit der Unterzeichnung dieser Erklärung.
      Ich unterzeichne diese Erklärung in Solidarität mit dem Kampf von VIOME gegen den jüngsten Angriff auf die Räumung der Fabrik, die sie in den letzten 10 Jahren am Leben erhalten haben. Wir schließen uns dem Widerstand an und bekräftigen unsere Unterstützung für alle ArbeiterInnen und ihre UnterstützerInnen, um #Viome am Leben zu erhalten!
      VIOME IST NICHT ZU VERKAUFEN! VIOME WIRD IN DEN HÄNDEN DER ARBEITERINNEN BLEIBEN!
      “ engl. Soli-Erklärung internationaler WissenschaftlerInnen vom 30. September 2023 in aftoleksi.gr externer Link („SOLIDARITY STATEMENT: Academics in solidarity with Viome“, maschinenübersetzt)

    • Athen, die sich jetzt vor dem Arbeitsministerium versammeln, um den Biome zu verteidigen. Regierung und Fonds hören gut zu, VIOME wird in den Händen der Arbeitnehmer bleiben!!!!“ griech. Tweet von Viome Athens vom 28. Sep. 2023 externer Link mit Foto
    • 27.9.2023: NEUER AUFRUF ZU EINER MAHNWACHE AM MORGIGEN DONNERSTAG UM 6:00
      Täglich und kontinuierlich sind Menschen anwesend, die sich mit den Arbeitern solidarisieren, die die wiederhergestellte selbstverwaltete Fabrik verteidigen. Gestern versuchten die Vertreter des Fonds sogar, den Eingang zu VIOME abzusperren. Nur kamen sie nicht allein, sondern in Begleitung von Polizeikräften. Doch die versammelte Bevölkerung verhinderte dies. Die Mobilisierung ist breit und die Verteidigung der wiederhergestellten Fabrik ist entscheidend. Botschaften der Solidarität…“ Meldung beim Griechenland Solidaritäts Komitee Köln externer Link (GSKK)
    • 26.9.2023: Erklärung von Makis Anagnostou für S.E. VIOME.
      Um 9.15 Uhr kam ein Trupp in Begleitung der Polizei in die Fabrik, um auf Geheiß des Fonds, der das Grundstück von Filkeram ersteigert hat, einen Zaun am Eingang zu errichten. Arbeiter und Solidaritätsarbeiter, die die besetzte, selbstverwaltete Fabrik bewachen, verhinderten das Aufstellen des Zauns. Der Leiter der Werkstatt erklärte sich vor kurzem außerstande, die Errichtung des Zauns vorzunehmen. Schließlich zogen sich die Vertreter des Fonds (Diözese, Bauunternehmer, Belegschaft) nach Gesprächen mit den anwesenden Arbeitern zurück und erklärten, dass sie eine eintägige Verfolgungsjagd durchführen werden.“ Meldung beim Griechenland Solidaritäts Komitee Kölnexterner Link (GSKK)
    • Die Solidaritätsinitiative (Athen) in BIOME ruft zu einer Massenprotestaktion am Donnerstag, den 28.9., dem Tag des „letzten Ultimatums“ der Bosse und des Staates, um 12:00 Uhr im Arbeitsministerium auf
      ES WIRD AN IHNEN NICHT PASSIEREN!
      VIOME WIRD IN DEN HÄNDEN DER ARBEITNEHMER BLEIBEN!
      #ΒΙΟΜΕ #antireport #defendviome
      “ griech. Tweet von VIOME vom 27. Sep. 2023externer Link mit Foto
    • Die BIOME-Fabrik von der Polizei umzingelt! Derzeit wird im Beisein der Polizei versucht, die Fabrik abzuzäunen.
      VIOME: Ein Team kam, um den Zaun zu installieren, begleitet von der Polizei. Die Bewachung durch Arbeiter und Solidaritätsarbeiter geht weiter. Sie eskalieren auf Seiten des Fonds, der die versteigerten Anlagen von Filkeram erworben hat, um einen Zaun am Eingang der besetzten, selbstverwalteten VIOME-Fabrik zu errichten. Vor kurzem ist ein Team in Begleitung von Polizeibeamten eingetroffen, um den Zaun zu errichten. Die Errichtung des Zauns wurde von Arbeitern und solidarischen Arbeitern verhindert, die sich versammelt hatten, um die Fabrik zu bewachen, nachdem die Gewerkschaft und die offene Solidaritätsinitiative bei VIOME dazu aufgerufen hatten. Arbeiter und solidarische Arbeiter verhinderten die Errichtung des Zauns. Schließlich zogen sich die Vertreter des Fonds (Edicoros, Bauunternehmer, Crew) nach einer Diskussion mit den anwesenden Arbeitern zurück und erklärten, dass sie eine eintägige Verfolgung durchführen würden…“ griech. Meldung vom 26.9. bei infolibre externer Link (maschinenübersetzt)
  • VIO.ME in höchster Gefahr: Der Investor hat am 20.9. mit Abrissarbeiten und Absperrungen auf dem Fabrikgelände für sein Einkaufszentrum begonnen – Streikposten halten bislang, Solidaritätsgesellschaft eilt zu ihrer Verteidigung
    Wir bedauern, Ihnen die gleiche schlechte Nachricht mitteilen zu müssen. Heute hat der neue Eigentümer versucht, das Fabrikgelände zu betreten, mit dem um das Grundstück einzuzäunen und mit dem Bau seines neuen Projekt zu beginnen. Wir haben daraufhin den Eingang blockiert, um sie daran zu hindern mit den geplanten Arbeiten zu beginnen. Daraufhin erhielten wir von den Anwälten des Eigentümers die Mitteilung, dass sie dass sie morgen zurückkehren wollen, um mit ihren Arbeiten zu beginnen. Wir werden nicht nachgeben; wir sind bereit, alles zu tun, um die Gesamtheit der Fabrik der Fabrik zu schützen. In dieser Zeit ist Ihre öffentliche Unterstützung entscheidend für uns!! In Solidarität, ArbeiterInnen von VIOME“ engl. Aufruf des Kollektivs vom 20.9.2023 – siehe dazu:

    • 21.9.2023 SELBSTVERWALTETE UND WIEDERHERGESTELLTE VIO.ME-FABRIK ist durch den Angriff des Kapitals und des Staates in Gefahr. Die Solidaritätsgesellschaft eilt zu ihrer Verteidigung!
      7:00 Viele solidarische Menschen und Arbeiter sind in der VIO.ME-Fabrik, um das Unternehmen zu schützen.“ Meldung vom 21.9.23 beim Griechenland Solidaritäts Komitee Köln (GSKK) und frühere auf deren Startseite externer Link – siehe diese laufend auch für Aktuelles sowie #defendviome und #viome
    • VIOME wieder in Gefahr: Die Arbeiter sind in Alarmbereitschaft
      Eine rechtzeitige und dynamische Mobilisierung hat das Schlimmste in der Fabrik VIOME verhindert, als heute ein Bauunternehmer des Fonds, der das Gelände ersteigert hat, auftauchte und versuchte, das Gelände einzuzäunen. Eine Mannschaft mit Maschinen und eine kleine Polizeitruppe eilten auf das Gelände, aber die Arbeiter und solidarischen Menschen waren sofort zur Stelle, blockierten den Eingang der Fabrik und verhinderten jegliche Arbeit. Die Baufirma zog sich daraufhin zurück und öffnete vorerst einen Durchgang zum Gelände, aber die Arbeiten werden möglicherweise morgen wieder aufgenommen. Auch auf dem VIOME-Gelände fand eine Dringlichkeitssitzung statt, und mehrere Personen sind noch vor Ort. Es sei darauf hingewiesen, dass das Grundstück in Filkeram, auf dem sich der größte Teil von VIOME befindet, im vergangenen Februar von einem ausländischen Fonds ersteigert wurde…“ gr. Meldung vom 20.09.23 in Efsyn externer Link (maschinenübersetzt)
    • „#VIOME wurde heute gerettet. Trotz einer überraschenden Aktion von Fonds und Bauunternehmern, die das Projekt demontieren wollten, gelang es einem Kern von Arbeitern und Solidarität, sich vor dem Tor zu versammeln und es zu halten. So konnte die einzige besetzte Fabrik Europas am Leben erhalten werden. Aber nichts ist vorbei. Die da oben werden es wieder versuchen. Alle bei den Kundgebungen in den nächsten Tagen zur Rettung von #VIOME.“ gr. Tweet von Chris Avramidis vom 20. Sep. 2023 externer Link mit Foto
    • AUSSERGEWÖHNLICHE AKTUALISIERUNG! Die Menschen werden sofort zur Unterstützung zum Eingang von BIO.ME gerufen. Ein Team ist gekommen, um das Gelände der stillgelegten Fabrik einzuzäunen! (…) Ab 13:00 Uhr findet eine Massenversammlung von Arbeitern und Solidaritätsarbeitern statt, die zur Verteidigung der Fabrik herbeigeeilt sind. Die gemeinsame Stimmung ist eine allgemeine Mobilisierung und die ständige Anwesenheit von solidarischen Menschen, die sofortige Aktionen planen. Aufruf zu einer Streikpostenaktion morgen früh um 5:00 Uhr und zu einer Versammlung um 13:00 Uhr nach den Streikkundgebungen…“ gr. Meldung vom 20.9.2023 bei infolibre.gr externer Link (maschinenübersetzt)
    • Ergebnisse der Beratung am Freitag abend 15.09.23 in der Fabrik
      Die Vio.Me-Kolleg:innen hatten für Freitag abend zu einer dringenden Beratung der Belegschaft und des Solidaritätskreises eingeladen. Der Investor, der auf dem Gelände ein Büro und Einkaufszentrum errichten will, hat seit Donnerstag Abrissarbeiten auf dem Filkeram-Teil der Fläche im Osten beginnen lassen. Er hat zusätzlich den Hauptzugang zum Gelände von der Straße aus für Vio.Me sperren lassen. Stattdessen wurde ein kleiner Zugang vom Westen zum Standort von Vio.Me eröffnet, der aber maximal nur für PKWs benutzbar ist. LKW – Anlieferungen wie jüngst mit Maschinen und Werkzeugen aus Deutschland wären damit unmöglich. Die Kolleg:innen befürchten dadurch eine schrittweise Einschnürung ihrer Fabrik, durch die ihnen die Luft ausgehen soll. Sie haben jetzt beschlossen, die 24 Stunden-Bewachung ihres Geländes zu verstärken. Zudem planen sie eine griechenlandweite Solidaritätsdemonstration in Thessaloniki, deren Termin sie bald auf ihrer Webseite http://biom-metal.blogspot.com/, auf Facebook und X (vormals Twitter) bekannt geben werden…“ Übersetzung vom 18. September 2023 des Griechenland Solidaritäts Komitee Köln externer Link (GSKK)
    • VIO.ME-Fabrik in höchster Gefahr
      Anfang Februar diesen Jahres wurden die gesamten Grundstücke des Mutterunternehmens FILKERAM JOHNSON – die alte Fabrik der VIO.ME war eine ihrer Tochterfirmen – in einer digitalen Zwangsversteigerung zu einem Preis in Höhe von 9 237 500 Euro an einen südafrikanischen Investmentfonds vergeben. Anscheinend haben die neuen Eigentümer vor, ein neues Einkaufszentrum und Gebäude mit Büroflächen zu errichten. Wie zu erwarten, ist die zurückeroberte und selbstverwaltete VIO.ME in höchster Gefahr. Doch die Kolleg*innen werden unter keinen Umständen ihr Lebenswerk aufgeben. Ein breiter Widerstand ist schon im Aufbau und ein beachtlicher Teil der griechischen Gesellschaft beteiligt sich an den Solidaritätskampagnen zur Unterstützung ihres Kampfes. (Artikel vom Juli 2023 externer Link) Doch nun ist die Gefahr handgreiflich geworden.
      VIO.ME-Solidaritätsinitiative
      Der Staat und die Bosse stellen VIO.ME ein Ultimatum, um die Pläne der Fabrikarbeiter bekannt zu machen. Am Donnerstag, den 14.9., begannen die Arbeiten auf dem an VIO.ME angrenzenden Teil des FILKERAM-Geländes. Nach den Räumungen der beiden besetzten Häuser in Athen, Zizania und Ano Kato Patision, den Drohungen mit einer möglichen Räumung und dem Stromausfall in der Social Space School, ist nun auch VIO.ME im Visier.

      Wir akzeptieren keine Ultimaten!
      Wir, als Versammlung der ArbeiterInnen und der Solidaritätsinitiative von VIOME, erklären klar, dass wir keine Ultimaten akzeptieren, wir verhandeln nicht mit dem Kapital und den Bossen, sondern wir antworten öffentlich, aktiv und wir wenden uns an die Gesellschaft, aus der wir kommen und auf die wir uns beziehen. Wir verteidigen die Strukturen der sozialen Bewegung, die Solidarität, Selbstorganisation und Selbstverwaltung fördern, wie z.B. VIO.ME, und wir treten nicht zurück!
      …“ Beitrag vom 15.9.2023 beim Griechenland Solidaritäts Komitee Köln externer Link (GSKK)
  • Spendenkampagne für die Ausrüstung und ihren Transport erfolgreich – Vio.Me dankt! 
    „„Vielen Dank an unsere Solidaritätsfreunde aus Deutschland, vom Kölner Solidaritätskomitee für die Ausrüstungspende!!!“ (die Vio.Me-Belegschaft)
    Ende Juni begonnen, hat die Spendenkampagne für den Transport verschiedener Geräte und Maschinen nach Thessaloniki mittlerweile die stattliche Summe von 3395,- € erbracht. Gespendet wurden die für Vio.Me nützlichen Teile von einem süddeutschen Chemieunternehmer, der seine kleine Fabrik zuvor geschlossen hatte. Ihm und allen Spender*innen gilt an dieser Stelle unser großer Dank. Griechenland Solidaritätskomitee Köln (GSKK)
    Die Spendenkampagne ist nunmehr beendet, kann in den Einzelheiten aber hier externer Link nachgelesen werden.“ Meldung vom 18. Juli 2023 beim Griechenland Solidaritäts Komitee Köln externer Link (GSKK) – auch wir danken allen SpenderInnen! (siehe den Aufruf hier weiter unten)
  • Griechenland: VIO.ME – Vom Betriebskampf zum politischen Projekt 
    „… Die selbstverwaltete VIO.ME mag vielleicht jetzt schon eine schöne Legende sein, sie ist aber in Wirklichkeit organisch in den sozialen Widerstand der griechischen Gesellschaft eingebettet. Das Land macht seit Jahren eine massive Prekarisierung und brutale Deregulierung der Beschäftigung in einem noch nie dagewesenen Ausmaß durch. Der soziale Widerstand hat zwar in den letzten Jahren nachgelassen, aber er ist unterschwellig ständig vorhanden und bricht immer wieder auf. Besonders in der Anfangsperiode der Krise entstanden verschiedene Formen von „Betriebsübernahmen“, um regel- bzw. gesetzeswidrige Betriebsschließungen abwehren zu können. (…) Als vorläufiges Fazit lässt sich festhalten, dass die VIO.ME nicht losgelöst vom sozialen Widerstand umfassend beurteilt werden kann. Diese selbstorganisierten und genossenschaftlich geführten Kollektive, die während der Krise entstanden waren, legten den Schwerpunkt auf biologische und ökologische Produktion und orientierten sich eher an dem Modell der Sozialen und Solidarischen Ökonomie. Aber auch dieser Raum nahm Verbindung mit der VIO.ME auf und lud sie zu ihren Veranstaltungen und Tagungen ein. Die Kolleg*innen haben dort zwei wichtige Positionen verteidigt: keinen Einsatz von Leiharbeit und keine Annahme von Aufträgen in Lohnarbeit. Die Marktlogik hatte nämlich diesen Bereich bereits erreicht. Verständlicherweise war aber das gesellschaftliche Umfeld der akuten sozialen Tageskämpfe für die VIO.ME der hauptsächliche Aktionsradius ihrer politischen Solidaritätsarbeit. Schritt für Schritt wurde aus der Fabrikbesetzung ein hochpolitisches Projekt. (…) Das Projekt der VIO.ME hat den Begriff „kämpferischer Kooperativismus“ geprägt. Diese Bezeichnung wurde gewählt, um eine deutliche Abgrenzung zwischen dem traditionellen Genossenschaftswesen und den klassenkämpferischen Kollektiven in Selbstverwaltung klarzumachen. (…) Interessant wäre auch zu erfahren, welche Teile der griechischen Gesellschaft die VIO.ME „bewusst“ unterstützten. Während der Krise bildeten sich zahlreiche Widerstandsinitiativen, die die griechische Gesellschaft regelrecht elektrisierten. Sie bereiteten das Terrain auch für die Formierung der Solidaritätsbewegung mit der VIO.ME. Eine greifbare Rolle haben natürlich die Netzwerke der Arbeiter*innen, der sogenannten Basisgewerkschaften gespielt, die sich von den systemischen und bürokratisierten Gewerkschaften nicht vertreten fühlen. Die Kolleg*innen der VIO.ME kämpften für die gleichen Arbeitsrechte. Einen großen Beitrag hat das anarchistische Milieu geleistet, das stark und initiativ in den sozialen Kämpfen engagiert ist. Das anarchistische Umfeld hat sich und linken Kunstschaffenden erwähnt werden, die immer wieder mit kreativen Mitteln das Projekt verteidigt hat. (…) Im lateinamerikanischen Raum als auch in den Ländern des Globalen Südens. Doch letzten Endes bedeuten diese Experimente, gleichgültig wie politisch radikal die Selbstverwaltung und Fortführung der Produktion dieser Betriebe ausfällt, einen Bruch mit dem Eigentums- und Direktionsrecht der Kapitaleigentümer. Betriebsbesetzungen und Selbstverwaltung von maroden Fabriken unter gesellschaftlichen Krisenbedingungen werden wahrscheinlich auch die antikapitalistische Grundhaltung der politisierten Menschen eher verschärfen, denn sie demonstrieren praktisch die Ursachen der kapitalistischen Krise. Nicht zuletzt sind sie auch eine Herausforderung für die institutionelle Linke, die in solchen Fällen nicht in der Lage ist, sozial gerechte und umfassende Maßnahmen zu treffen. Es gibt also gute Gründe, warum eine konsequente antikapitalistische Linke die Kämpfe dieser Betriebe tatkräftig unterstützen muss. Ein beeindruckender Teil des griechischen sozialen Widerstandes hat sofort auf den Solidaritätsaufruf der VIO.ME positiv reagiert. Es ist eher davon auszugehen, dass die Solidaritätsfront nicht zusammenbrechen wird. Und unter dem Motto „VIO.ME ist unser Leben“ werden die Kolleg*innen weiterkämpfen…“ Beitrag von Hans Bürger vom 9. Juli 2023 bei intersoz.org externer Link mit der Erinnerung an die aktuelle Spendensammlung, siehe hier unten:
  • Solidarität mit Vio.Me – Aufruf für eine Spendenkampagne für den Transport von geschenkten Anlagen, Geräten und Maschinen aus Deutschland 
    Ein süddeutscher Chemieunternehmer hat seine kleine Fabrik geschlossen und Vio.Me die Übernahme eines Teils seiner Anlagen, Geräte und Maschinen als Geschenk angeboten. Das sind u.a. Laborgeräte, wie Trocken- und Kühlschränke, Magnetrührer etc., Betriebsgeräte, wie Fassheizer, Rührkessel, mehrere Wannen, Wasserenthärter etc. Das Kölner Griechenland Solidaritätskomitee (GSKK) hat dann die ins Griechische übersetzte Liste der Teile für Vio.Me angefertigt und den nötigen Austausch vermittelt. Die Arbeiter von Vio.Me haben die für sie brauchbaren Teile ausgewählt und können dadurch ihre Produktion erneuern und ausweiten. Noch immer ist Vio.Me in Griechenland das Leuchtturmprojekt eines besetzten, rückeroberten und unter Arbeiterregie ohne Boss produzierenden Betriebs. Auch scheinen die Verhandlungen über den Erhalt ihres Standortes auf dem bisherigen Gelände auf eine Lösung hinzuführen. Die Vio.Me-Kolleg*innen haben Angebote für den Transport bei Speditionen eingeholt. Der günstigste Preis beträgt 1.500 €. Vio.Me kann diesen Betrag nicht aus den laufenden Umsätzen aufbringen und hat uns gebeten, dafür eine Spendenaktion in Deutschland zu organisieren…“ Spendenaufruf vom 27. Juni 2023 des Griechenland Solidaritäts Komitee Köln externer Link, dem wir uns anschließen!

    • Spendenkonto ist: Manfred Neugroda
      Santander Consumerbank
      IBAN DE65 5003 3300 2173 8541 00
      Verwendungszweck: Vio.Me
  • VIO.ME lebt, kämpft und feiert! 10 000 Menschen feierten 10 Jahre VIO.ME – breite internationale Solidarität gegen die Bedrohung
    Ein eindrucksvoller Blick in das Leben und Arbeiten in der VIO.ME-Fabrik und ein Schlaglicht auf 10 Jahre Selbstverwaltung, Solidarität, Widerstand und Kampf
    Am 29. und 30. April wurde das 10-jährige Jubiläum groß gefeiert. Mit einem fantastischen Konzert an zwei Tagen setzte VIO.ME die Reihe der Konzerte des Widerstandes gegen die Mitsotakis-Regierung und die herrschende Politik fort! So wie eine Woche zuvor, auf dem Aristoteles-Platz in Thessaloniki gegen die Privatisierung der Wasserversorgung, organisiert von den Wasserarbeiter:innen der EYATH und vielen solidarischen Menschen und Gruppen. Wohl mehr als Zehntausend nahmen an den beiden Abenden teil. Vorausgegangen war ein Treff von über 200 direkten Unterstützer:innen zur Beratung der Verteidigung und Sicherung der Fabrik nach dem Kauf des Geländes durch einen Immobilienspekulanten. Eindrucksvoll die Solidarität und Unterstützung durch die Musiker:innen, zahllose Helfer:innen und ein begeistertes Publikum; Solidaritätserklärungen aus vielen sozialen, ökologischen und politischen Initiativen in Griechenland und international, einige zu lesen hier: www.#defendViome.
    Makis A. bedankte sich mit einer Rede bei allen Unterstützer:innen, im Namen der VIO.ME-Belegschaft. Eine Zusammenfassung…“ Bericht vom 8. Mai 2023 beim Griechenland- Solidaritätskomitee Köln externer Link mit 2 Videos, siehe auch ein Interview mit ihnen zum aktuellen Stand der Fabrik:

    • »Sie sind eher räteorientiert«. Zehn Jahre selbstverwaltete Seifenfabrik Viome. Von Wahlen in Griechenland Ende Mai versprechen sich die Besetzer nichts.
      „… Mit der mittlerweile 26. Zwangsversteigerung im Januar ist das Gelände der Seifenfabrik Viome verkauft worden. Die Versteigerung war diesmal nicht öffentlich, sondern online, weshalb kein direkter Protest möglich war. Ersteigert wurde das Gelände für 9,2 Millionen von einem südafrikanischen Investmentfonds, betrieben von einem Exilgriechen. Daraufhin wurde eine Solidaritätskampagne initiiert. Es war klar, dass man dem Investor das Gelände nicht überlassen, sondern es verteidigen und nach Lösungen für den weiteren Betrieb suchen wird. Es gibt mittlerweile auch Verhandlungen mit dem Investor, die von den Kolleginnen und Kollegen als nicht ganz aussichtslos beschrieben werden. Das hängt auch davon ab, wie die Regelungen für Viome aussehen können. (…) Seit der Besetzung vor über zehn Jahren arbeiten die meisten nun dort. Es geht um viel mehr als um den Verlust des Arbeitsplatzes. Das Projekt Viome repräsentiert politisch den Kampf einer massiv prekarisierten Gesellschaft in Griechenland. (…) Man muss auf individueller Ebene fairerweise sagen, dass die Besetzung und Rückeroberung der Produktion nur jene durchgehalten haben, die einen Rückhalt in anderer Form hatten. Andere mussten sich aufgrund der niedrigen Löhne, die maximal gezahlt werden konnten, neue Arbeitsplätze suchen, wenn sie sie denn gefunden haben. Dadurch arbeiten heut entsprechend weniger Kollegen in der Fabrik. Es geht aber nicht nur um die existentielle Seite. Die Kollegen identifizieren sich mit dem politischen Projekt. Ohne Boss, ohne Kapitalisten regeln sie auf demokratische Weise ihre Zusammenarbeit. Das öffnet die Tür für weitere Projekte. Es gab eine Vielzahl weiterer Versuche der Rückeroberung von Betrieben, und es gibt immer wieder neue Ansätze, bei denen auch Kollegen von Viome ihre Erfahrungen zu Verfügung stellen. (…) Neben der Standortsicherung für die Fabrik befindet sich Viome in einer angespannten Situation aufgrund überteuerter Rohstoffpreise und fehlender Absatzmärkte über Griechenland hinaus. Die Belegschaft zahlt sich gegenwärtig etwa 600 Euro monatlich aus. Das ist ein bisschen weniger als der gesetzliche Mindestlohn in Griechenland. Aber auch das ist mit dem momentanen Umsatz äußerst schwierig. Daher braucht es zusätzlich zur Verteidigung des Betriebs die Beschleunigung des Exports in die Vertriebsstellen nach Europa. Auf unserer Webseite weisen wir regelmäßig auf die Viome Verkaufsstellen in Deutschland hin. (…) Viome hat vor kurzem in einer Stellungnahme ausdrücklich auf das Parteiensystem Bezug genommen. Im Hinblick auf die Wahlen am 21. Mai in Griechenland rufen die Beschäftigten nicht zur Wahl einer der Parteien auf. Auch nicht der Oppositionsparteien. Man unterstützt Initiativen und soziale Bewegungen. Teile von Syriza und der Partei von Yanis Varoufakis haben der Belegschaft ihre Unterstützung in beschränkter Form erklärt. Viome begrüßt dies ausdrücklich, ruft aber auch hier nicht zur Wahl auf. Das hängt mit der Stellung der Viome-Kollegen zum bürgerlichen Parlamentarismus zusammen. Sie sind eher räteorientiert…“ Interview von Fabian Linder in der jungen Welt vom 09.05.2023 externer Link mit Manfred Neugroda und Konstantin Koustas vom Griechenland- Solidaritätskomitee Köln (GSKK)
  • Wir verurteilen einen weiteren betrügerischen und dreisten ANGRIFF, den SE BIOME erhalten hat, den Diebstahl von Kabeln und Elektrogeräten, nur wenige Tage vor den Ereignissen für die zehnjährige Selbstverwaltung. SIE WERDEN UNS NICHT BESIEGEN! Die Veranstaltungen finden wie gewohnt statt!“ gr. Tweet von VIOME vom 25. Apr. 2023 externer Link
  • Solidarität mit Vio.Me vor dem griechischen Generalkonsulat in Zürich, Paris, Köln – sendet bitte Solidaritätsadressen!
    • Solidarität mit Vio.Me vor dem griechischen Generalkonsulat in Zürich
      Am 16.03.2023 haben wir das griechische Generalkonsulat in Zürich besucht, um unsere Solidarität mit den kämpfenden Arbeiter*innen der selbstverwalteten Fabrik VIO.ME in Thessaloniki kundzutun. (…) Solidarität mit den kämpfenden Arbeiter*innen von Vio.Me! Hände weg von Vio.Me! Keinen Schritt weiter! #defendViome Solidarität mit den Angehörigen der Todesopfer der mörderischen Sparpolitik der Mitsoakis-Clique! Solidarität mit den kämpfenden Kunstschaffenden und Studierenden der Kunst, – und Theaterhochschulen! Solidarität mit allen politischen Gefangenen, in Griechenland und überall!Bericht vom 17.03.2023 in barrikade.info externer Link mit Fotos
    • Solidarität mit SE VIOME in Frankreich am Samstag, 18. März
      „… Am Samstag, den 18. März, solidarisieren wir uns mit VIOME in Paris und schließen uns dem Kampf für die Erhaltung bedrohter fruchtbarer Böden in der Ile de France, Gonesse und Saclay an. Wir treffen uns um 11 Uhr vor der Unesco, 125 Avenue de Suffren. Paris 7e, Metro Cambronne…“ fr. Soli-Erklärung vom 17.3.23 auf der viome-Seite externer Link
    • Hände weg von VIO.ME! #defendviome
      Zahlreiche Solidaritätsadressen aus dem In- und Ausland unterstützen den Kampf der VIO.ME-Belegschaft. (siehe Internationale Seite externer Link) Dort heißt es u.a.: „Bei der Kampagne für Solidaritätsaktionen verwenden wir den Hashtag #defendViome und das Logo, das diesen Text begleitet. Sendet Fotos oder Unterstützungserklärungen an protbiometal@gmail.com. Verteilt diesen Aufruf an eure GenossInnen und alle Kollektive, Organisationen, Gewerkschaften, die ihr kennt und mit denen ihr Kontakt haltet.“ Auch wir vom „Griechenland Komitee Köln“ (GSKK) haben eine Solidaritätsadresse an unsere Freunde und Genossen von Vio.Me gesendet (Auszug)…“ Beitrag vom 17.3.2023 beim Griechenland Solidaritäts Komitee Köln externer Link (GSKK)
    • Für laufende Unterstützungsaktionen in Griechenland siehe den Twitter-ACC von vio.me externer Link und nun auch auf Mastodon externer Link
  • „arbeiter-organisiert“: Spendenkampagne für ein eBook mit Fotos aus der selbstorganisierten Fabrik / Solidaritätsaufruf für viome nun in mehreren Sprachen
    • „arbeiter-organisiert“: Spendenkampagne für ein eBook mit Fotos aus der selbstorganisierten Fabrik
      „“worker-organized“. Mit dieser Kampagne ist ein eBook mit Fotos von der arbeiter*innen-organisierten Fabrik VIO.ME in Thessaloniki geplant. Und das geht weit über das Thema „Seifenfabrik“ hinaus. Finanziert wird eine Foto-Recherchereise und die Produktion eines eBook in der zweiten Hälfte des April 2023. Sollten sich neue Entwicklungen rund um VIO.ME ergeben, könnte die Reise auf den März 2023 vorgezogen werden. (…) Matze Schmidt startet im April eine Recherche vor Ort für ein eBook mit Fotos der Fabrik und kurzem Text. Der Arbeitstitel: „arbeiter-organisiert“. Geplant ist auch eine kleine Postkartenserie. Beide sollen etwas Geld einspielen, um VIO.ME zu supporten. Hauptsächlich geht es aber darum, den Ort nocheinmal sichtbar zu machen und Aufmerksamkeit zu produzieren. Das eBook und die Postkarten sollen gegen eine Zuwendung ab Ende April 2023 erhältlich sein. Unterstützerinnen und Unterstützer erhalten vor Erscheinen eine erweiterte Version des eBooks und auch Postkarten…“ Crowdfunding-Kampagne bei etterplace.me externer Link mit weiteren Informationen
    • International call for SOLIDARITY to VIOME, Thessaloniki, Greece.
      Auf der internationalen Webseite von VIOME Übersetzungen der Soli-Erklärung in vielen Sprachen externer Link, siehe auch hier:
  • VIOME ist in Gefahr! #defendViome! Aufruf von VIOME zur internationalen Solidaritätskampagne bis zum 18. März 2023 
    Seit einem Jahrzehnt ist BIOME die einzige selbstverwaltete Fabrik in Griechenland, in der die Arbeitskontrolle der Produktion praktiziert wird. Es ist ein Knotenpunkt im Kontinuum globaler Kämpfe für die Würde der Aufständischen gegen den kapitalistischen Übergriff, der den Globus erfasst: von Rojava bis Chiapas, von den Gelbwesten Frankreichs bis zu Black Lives Matters in den USA, von den besetzten Fabriken Argentiniens bis zu den Landlosen Brasiliens und Südafrikas, von den Aufständen im Iran und Chile bis zu den allgegenwärtigen Kämpfen gegen die Privatisierung der Gemeingüter und die Plünderung der Natur.
    Vor zehn Jahren begannen die Arbeiter von BIOME in der von den Bossen verlassenen Fabrik mit der Produktion von ökologischen Reinigern. Gegen die Angriffe des Staates und des Kapitals hat BIOME gekämpft und überlebt dank der Unterstützung einer riesigen Welle der Solidarität, die sich auf globaler Ebene manifestiert hat. Gleichzeitig wurde die besetzte Fabrik zu einem sehr wichtigen Ort des Kampfes, der Schöpfung und der Kultur: autonome Märkte, Koordination von Arbeitern aus zurückgewonnenen Fabriken und Kooperationen aus aller Welt, die erste Arbeitsklinik in Griechenland, Festivals, visuelle Interventionen, Theateraufführungen, Filmvorführungen, Konzerte, politische Diskussionen, Solidaritätsaktionen für Flüchtlinge und Migranten.
    Was ist passiert
    Heute sind wir in der unglücklichen Lage, Ihnen mitzuteilen, dass das selbstverwaltete BIOME mehr denn je gefährdet ist. Durch intransparente Verfahren wurde das Grundstück der bankrotten Filkeram, Muttergesellschaft von BIOME, an einen Spekulationsfonds aus Südafrika verkauft. Eine ständige Forderung unseres Kampfes war es, die BIOME-Sparte vom restlichen Eigentum der Muttergesellschaft zu trennen und an die Arbeitergenossenschaft zu übergeben, der der ehemalige Arbeitgeber weiterhin Millionen von Euro an Löhnen und Abfindungen schuldet. Leider hat keine Regierung, gleich welcher politischen Couleur, unsere Bitte respektiert. Während sie alle behaupten, Beschäftigung und Wirtschaftstätigkeit zu unterstützen, verkaufen sie in der Praxis das Land ohne Rücksicht auf den Lebensunterhalt der Arbeiter.
    Die einzige Fabrik des Landes, die von den Bossen befreit und der Gesellschaft zurückgegeben wurde, die einzige Fabrik, die im Sinne von Selbstverwaltung, Gleichheit und Solidarität arbeitet, ist in Gefahr!
    Die Arbeiter von BIOME und der Solidaritätsbewegung erklären, dass wir in der Fabrik bleiben werden, dass die Produktion auf jeden Fall weitergehen wird, auch wenn das Kapital und der Staat uns die Polizei schicken. Egal wie oft sie uns ausschalten, wir kommen wieder rein. Denn dieser Ort ist unser Leben und ein fester Bestandteil der sozialen Kämpfe unserer Stadt!
    Was möchten wir von Ihnen?
    Wir möchten, dass unsere Botschaft den ganzen Planeten erreicht: Finger weg von VIOME! Die riesige Solidaritätsbewegung wird jede „Investition“ und jeden Evakuierungsversuch stoppen! Sie werden uns bei jedem Schritt vor sich finden!
    Wir laden Sie ein zur internationalen Solidaritätswoche in BIOME mit dem Ziel, eine Firewall zu errichten.
    Mit einem Höhepunkt am 18. März, wo ein landesweiter Marsch in der Stadt Thessaloniki stattfinden wird, bitten wir Ihre Kollektive diese Woche um Aktionen. Für uns zählt jeder Marsch, jedes Mikrofon, jedes Plakat, jeder Slogan an einer Wand, jeder Gewerkschaftsbeschluss, jeder Protest vor einem griechischen Konsulat, jede kleine und große Aktion, sowohl praktisch als auch symbolisch!
    Um die Aktionen zu bewerben, verwenden wir den Hashtag #defendViome und das Logo, das diesen Text begleitet. Wir senden Fotos oder unterstützende Texte an protbiometal@gmail.com. Wir verbreiten diesen Aufruf an unsere Genossen, in allen Kollektiven, Organisationen, Gewerkschaften, die wir kennen und mit denen wir Kontakt halten.
    Wir vereinen unsere Kämpfe rund um den Planeten und halten die Flamme der aufständischen Würde gegen den Kapitalismus am Leben.
    Hände weg von VIOME! KEIN SCHRITT ZURÜCK! #defendViomedeutsche Übersetzung des Aufrufs durch Griechenland Solidaritäts Komitee Köln (GSKK) in von VIOME autorisierter Fassung

  • #defendviome: VIO.ME bleibt in den Händen der ArbeiterInnen! Keinen Schritt zurück!
    Die besetzte Fabrik SE VIO.ME vollendet in diesem Jahr ein Jahrzehnt der Selbstverwaltung, während sie durch den klammheimlichen Verkauf des Grundstücks an einen Hedge-Fonds bedroht ist. Die ArbeiterInnen der Fabrik sprechen über die Bedeutung von VIO.ME für sich selbst und für die Gesellschaft. Sie rufen auf zur Solidarität, zur Teilnahme an künstlerischen Aktionen u. zur Unterstützung ihres Kampfes. VIO.ME bleibt in den Händen der ArbeiterInnen! KEINEN SCHRITT ZURÜCK! #defendviome…Meldung vom 21. Februar 2023 beim Griechenland Solidaritäts Komitee Köln externer Link (GSKK) – es ist die Übersetzung eines Aufrufs auf Fratzebuch. In Griechenland wird weiterhin der Widerstand geplant:

    • Neue Versammlungen der Solidaritätsinitiativen bei VIOME heute, Mittwoch, 22.2: Thessaloniki, 19:00 Uhr, bei Infolibre, Athen, 19:00 Uhr, an der BIOME-Tankstelle (33 Psaron, Peristeri)“ gr. Tweet von VIOME vom 22. Feb. 2023 externer Link
    • Sonntag 19.2., 11:00 Uhr, offene Versammlung und 14:00 Uhr Volksfest in der selbstverwalteten Fabrik“ gr. Tweet von VIOME vom 17. Feb. 2023 externer Link
  • Große Solidaritätsdemo zur Verteidigung der einzigen selbstverwalteten Fabrik des Landes in Thessaloniki und Veranstaltung am 18.2. in Berlin mit einem vio.me-Mitglied
    • Veranstaltung am 18.2. in Berlin: Arbeiter*innenselbstverwaltung als soziale Perspektive: Vio.Me in Thessaloniki, Griechenland
      „… Wir, die Perspektive Selbstverwaltung, laden die Arbeiter*innen von Vio.Me. am 18. Februar um 16 Uhr ins New Yorck im Bethanien ein, um mit ihnen über Selbstverwaltung und ihre sozialen und arbeitspolitischen Perspektiven zu diskutieren. Das Grundstück, auf dem sich Vio.Me. befindet, wurde vom griechischen Staat in einer geheimen Auktion an einen ausländischen Fonds verkauft. Vio.Me. braucht mehr denn je unsere Unterstützung und Solidarität.“ Einladung bei „Perspektive Selbstverwaltung“ externer Link zur Veranstaltung am 18. Februar, 16.00 Uhr in New Yorck, im Bethanien, Marielle-Franco-Platz 2A (Mariannenplatz 2A) – Makis, Mitglied von vio.me ist zu Gast!
    • Die Arbeiter von VIOME gingen in Thessaloniki auf die Straße
      Die Beschäftigten von VIOME setzen gemeinsam mit Solidaritätsgruppen ihre Mobilisierung nach den jüngsten Entwicklungen, die ihre eigene Arbeit gefährden, fort. So gingen sie am heutigen Samstag in Thessaloniki auf die Straße und hielten zunächst eine Kundgebung in der Kamara ab, um dann durch die zentralen Straßen der Stadt zu marschieren. Der Marsch endete vor dem Königlichen Theater, das aufgrund des bekannten Präsidialdekrets zur Herabstufung des Künstlerstudiums besetzt ist. Der Auslöser für die Mobilisierung ist der Verkauf der Immobilie Filkeram Johnson in einer elektronischen Auktion für 9.237.500 Euro an einen einzigen Bieter. Die VIOME-Beschäftigten haben auf jeden Fall deutlich gemacht, dass sie die Fabrik weiter betreiben werden, auch wenn der Staat beschließt, die Bereitschaftspolizei zu ihnen zu schicken, sagten sie…“ gr. Bericht vom 11.02.2023 in efsyn externer Link mit Videos der Kundgebung (maschinenübersetzt)
    • Demonstration zur Verteidigung von VIOME: Verteidigung der einzigen selbstverwalteten Fabrik des Landes
      Die Absicht, die einzige selbstverwaltete Fabrik des Landes in jeder Hinsicht zu verteidigen, brachten die mit VIOME solidarischen Menschen mit einer Massendemonstration zum Ausdruck, die von Kamara ausging und am Königlichen Theater endete, das von Studenten der Schauspielschulen besetzt war. Auf einer Massenversammlung, die am vergangenen Sonntag im VIOME stattfand, wiesen die Arbeiter der Fabrik auf die kritische Situation hin, in der sich das Projekt aufgrund des Verkaufs des Grundstücks durch elektronische Versteigerung an einen ausländischen Fonds befindet. Das Ziel des Fonds, der das Grundstück gekauft hat, scheint darin zu bestehen, ein neues Einkaufszentrum und ein Gebäude mit Büroflächen zu errichten, wobei VIOME wirklich in Gefahr ist. An der heutigen Demonstration zu seiner Verteidigung nahmen zahlreiche Verbände und Organisationen, Mitglieder von Umweltbewegungen, kommunalen Bewegungen und die Koordination der Schauspielschüler teil. Nicht nur die Slogans, die zu hören waren, sondern auch die Demonstration selbst war eine Verbindung der Kämpfe der Arbeiter in der Stadt, um ein Projekt zu retten, das ein Leuchtturm für Kooperativismus und Arbeitermanagement ohne Chefs ist…“ gr. Bericht vom 11.02.2023 in alterthess.gr externer Link mit vielen Fotos der Kundgebung (maschinenübersetzt)
    • Roger Waters (Pink Floyd): Hände weg von BIOME!
      Nach der elektronischen Versteigerung, bei der ein ausländischer Fonds den größten Teil des Werks mit Ausnahme des vom Staat reservierten Teils erworben hat, in dem die Arbeiter die Produktion größtenteils fortsetzen, ist die Gefahr für dieses sehr wichtige und vielversprechende Projekt real, und es liegt an uns, die Arbeiter gegen diesen eskalierenden Krieg zu unterstützen, dem sie seit der Schließung des Werks ausgesetzt sind, um die Pläne des räuberischen Fonds für ein weiteres Einkaufszentrum zu verhindern. In einer Zeit, in der die Gesellschaft durch Präzision gelähmt ist, in der die Profitfonds die Menschen aus ihren Häusern und Geschäften verdrängen und die Arbeitswelt insgesamt ächzt, ist das Gegenbeispiel von VIOME mit ökologischen Reinigungsprodukten, die ohne Ausbeutung durch Arbeitgeber hergestellt werden, für die Öffentlichkeit erschwinglich sind und keinen kapitalistischen Profit abwerfen, und das Projekt selbst, die arbeiterische, demokratische und soziale Kontrolle, sehr wichtig, um am Leben zu bleiben. Also Finger weg von uns BIOME, oder wie unser Mitreisender Roger Waters in fließendem Griechisch sagt: Krähen, Hände weg von BIOME!“ gr. Meldung und Video vom 9.2.2023 bei Diem25 externer Link (maschinenübersetzt)
    • Ungewisse Zukunft für Vio.Me: Der seit 2013 selbstverwalteten Seifenfabrik Vio.me aus Thessaloniki droht das Aus
      „… Am vergangenen Samstag demonstrierten deshalb über Tausend Menschen in der Innenstadt von Thessaloniki: Anarchist*innen und andere Linke, Mitglieder von Kooperativen und selbstverwalteter Projekte, auch Aktivist*innen gegen die Goldminen auf der Halbinsel Chalkidiki. Makis Anagnostou, Mitbegründer der selbstverwalteten Fabrik, läuft neben dem Fronttransparent mit der Aufschrift »Die Produktionsmittel in die Hände der Arbeiter – Hände weg von Vio.Me«. Er hat wie immer kaum Zeit für ein Gespräch, denn ständig begrüßen ihn Menschen, während der Demozug den Uferboulevard am Meer entlangzieht. Er betont, Vio.Me sei für ihn »mehr als nur sein Herzensprojekt«, sondern ein Symbol dafür, dass »Sachen anders laufen können«. »Wir sind die einzige Fabrik im Land, die ohne Chefs arbeitet und in der alle gleich bezahlt werden«, sagt er und deutet auf seine Kollegen, die neben ihm die Transparente halten. Die aktuelle Mobilisierung folgt auf die Versteigerung eines Großteils des Geländes der Firma Filkeram Johnson im Osten Thessalonikis, auf dem auch Vio.Me untergebracht ist. Makis und seine Kollegen weisen darauf hin, dass das 140 Hektar große Grundstück für nur neun Millionen Euro an einen südafrikanischen Fonds verkauft wurde, während sein tatsächlicher Wert 2016 auf über 30 Millionen Euro geschätzt wurde. (…) »Vio.Me ist nicht so leicht unterzukriegen«, sagt ein junger Aktivist, Nikos Dimitriadis von der Antiautoritären Bewegung, ein paar Transparente weiter. Er erklärt, dass die Beschäftigten im Laufe der Jahre immer wieder den Fortbestand der Selbstverwaltung erkämpfen mussten, »sei es, als der Strom abgestellt wurde, vor Gericht, oder bei Angriffen durch die Polizei«. Dem Staat scheint Vio.Me durchgehend ein Dorn im Auge zu sein – »gerade weil das Projekt gut vernetzt ist und jederzeit Unterstützer*innen bereitstehen, das Tor zur Fabrik mitzuverteidigen«. Die Beschäftigten bestehen darauf, die Fabrik weiterzubetreiben, selbst wenn der Staat beschließt, »die Bereitschaftspolizei zu schicken«. Auf Nachfrage betont Anagnostou: »In diesen zehn Jahren haben wir es mit Göttern und Dämonen aufgenommen, wir werden jetzt nicht aufgeben.«“ Artikel von John Malamatinas, Thessaloniki vom 12.02.2023 im ND online externer Link
    • Verteidigung der einzigen selbstverwalteten Fabrik des Landes
      Die Absicht, die einzige selbstverwaltete Fabrik des Landes in jeder Hinsicht zu verteidigen, brachten die mit VIOME solidarischen Menschen mit einer Massendemonstration zum Ausdruck, die vom Kamara-Platz ausging und am Königlichen Theater endete, das von Studenten der Schauspielschulen besetzt war. (…) Das Ziel des Fonds, der das Grundstück gekauft hat, scheint darin zu bestehen, ein neues Einkaufszentrum und ein Gebäude mit Büroflächen zu errichten, für das VIOME eine echte Gefahr darstellt. An der heutigen Demonstration zur Verteidigung von VIO.ME nahmen zahlreiche Verbände und Organisationen, Mitglieder von Umweltbewegungen, kommunalen Bewegungen und die Koordination der Schauspielschüler teil. Insgesamt etwa 1000 Menschen. Nicht nur die Slogans, die zu hören waren, sondern auch die Demonstration selbst waren ein Zusammenschluss der Arbeiterkämpfe in der Stadt, um ein Projekt zu retten, das ein Leuchtturm für Kooperativismus und Arbeitermanagement ohne Chefs ist. „Polizei und Bosse, VIO.ME bleibt in Arbeiterhand“, „Nach zehn Jahren ist es keine Utopie, die Fabrik schreibt Geschichte“ riefen VIO.ME-Arbeiter und Unterstützer, während sie im besetzten Theater landeten; Parolen gegen die PD 85, die Kunst und Kultur herabwürdigt, waren zu hören. So hissten die Mitglieder des Koordinierungsausschusses der Schauspielschulen „eine Fahne der Solidarität zur Unterstützung der Kämpfe, die das Leben, die Gerechtigkeit und die Freiheit verteidigen“. Die Arbeiter von VIO.ME erklärten ihrerseits, dass sie weiterhin in der Fabrik produzieren würden, „auch wenn das Kapital und der Staat uns schachmatt setzen“. Weil, wie sie betonten, „dieser Ort unser Leben ist, den wir Ihnen verdanken. Das sind wir den Zehntausenden von Menschen schuldig, die uns im Laufe der Jahre begleitet haben. Dafür, dass Sie in die Fabrik gekommen sind, dass Sie unsere Arbeit durch den Erwerb unserer Produkte gewürdigt haben. Dafür, dass Sie bei den Demonstrationen mit uns geschrien haben. Zum Mitsummen bei einem Konzert in der besetzten Fabrik. Für den Schulterschluss mit der Polizei“…“ Demobericht vom 12. Februar 2023 bei Griechenland Solidaritäts Komitee Kölnexterner Link (GSKK)  mit vielen Fotos               
    • Solidaritätsmikrofon bei VIOME
      gr. Aktionsseite externer Link
  • Erneut Solidarität gefragt: „Sie wollen VIOME töten. Sie verkauften das Grundstück, auf dem sich die Fabrik befindet. Lassen Sie das nicht zu!“ 
    Heute sind wir in der bedauerlichen Lage, Ihnen mitteilen zu müssen, dass BIOME mehr denn je in Gefahr ist. Die Justiz und das Kapital haben das Grundstück, auf dem sich die Anlage befindet, heimlich an einen Fond verkauft.
    Wir, die Arbeiter von VIOME, erklären, dass wir weiterhin in der Fabrik produzieren werden, auch wenn das Kapital und der Staat uns die Schachmatt setzen. Aber selbst wenn sie uns ausschalten, werden wir wieder reinkommen. Weil dieser Ort unser Leben ist und weil wir ihn Ihnen verdanken. Das sind wir den Zehntausenden von Menschen schuldig, mit denen wir im Laufe der Jahre zusammengearbeitet haben. Dafür, dass Sie in die Fabrik gekommen sind, dass Sie unsere Arbeit durch den Erwerb der Produkte unserer Arbeit gewürdigt haben. Dafür, dass Sie bei den Demonstrationen mit uns geschrien haben. Zum Mitsummen bei einem Konzert in der besetzten Fabrik. Weil er an der Seite der Polizei steht.
    Die einzige Fabrik im Lande, die ohne Chefs arbeitet, die einzige Fabrik, in der alle gleich bezahlt werden, die einzige Fabrik, die vom Kapitalisten befreit und der Gesellschaft zurückgegeben wurde, ist in Gefahr. Und der Einzige, der helfen kann, sind Sie. In diesen 10 Jahren haben wir es mit Göttern und Dämonen aufgenommen. Wir wurden von der Bereitschaftspolizei angegriffen, von Versorgungsunternehmen abgeschnitten und von der Justiz unter Druck gesetzt. Aber wir haben widerstanden und ausgehalten. Das werden wir jetzt auch tun.
    Aber egal wie standhaft unser Wille ist, das ist nicht unsere wahre Stärke. Unsere wahre Macht sind Sie, wenn Sie diese Worte lesen!
    Wir haben nur noch wenig Zeit, sie zu blockieren. Und das werden wir. Jede Aktion zählt. Jede Diskussion über VIOME, jedes Plakat, jeder Slogan an einer Wand, jeder Autokorso, jedes Solidaritätskonzert, jedes Mikrofon, jede kleine und große Versammlung in ganz Griechenland. Jede Intervention in den Medien. Jeder Gewerkschaftsbeschluss und jede Unterschrift. Und all diese Ströme führen zu einem großen Strom von Menschen, die auf den Straßen demonstrieren.
    Die Gesetze des Kapitals sind allmächtig. Aber das Gesetz des wütenden Volkes kann sie brechen.
    Wir laden euch am Sonntag, den 2.5. um 12:00 Uhr in der Fabrik und gleichzeitig an der Tankstelle in Athen zu einer offenen Solidaritätsversammlung ein, um die nächsten Schritte zu organisieren.“ gr. Meldung vom 2.2.3023 auf der Homepage von viome externer Link (maschinenübersetzt) – wir betonen: „Die Gesetze des Kapitals sind allmächtig. Aber das Gesetz des wütenden Volkes kann sie brechen„. Siehe auch:

    • Nach dem Grundstückverkauf: Verteidigungsdemonstration am Samstag, 11.2. in Thessaloníki – aus Deutschland v.a. gewerkschaftliche Proteste erwünscht!
      Auf dem Treff am Sonntag, 5.02. wurde eine Demonstration in Thessaloniki für Samstag 11.02. 12:00 beschlossen. Es finden weitere Vorbereitungstreffen, u.a. am MIttwoch 8.02., statt. Auch soll beraten werden, in welcher Form der Kampf unterstützt werden kann… Wir werden berichten! Siehe zunächst:

    • VIO.ME gibt nicht auf
      Der Kampf um die rückeroberte, selbstverwaltete VIO.ME-Fabrik währt mittlerweile 10 Jahre. 2011 wurde der Betrieb nach Insolvenz der Eigentümer besetzt, seit 2013 produziert die Belegschaft in Eigenregie umweltfreundliche Reinigungsmittel und Seifen. Obwohl als Kooperative anerkannt, ließ man der Belegschaft jedoch keine Ruhe. Mehr als 25 Zwangsversteigerungstermine mussten die VIO.ME-KollegInnen zusammen mit ihren UnterstützerInnen abwehren. Dann wurde auf Online-Auktionen umgestellt und der Widerstand massiv erschwert. Das Grundstück wurde jetzt klammheimlich an einen Fonds verkauft. Doch die VIO-ME-Kolleginnen geben nicht auf…“ Eine weit bessere Übersetzung des Aufrufs publiziert am 6. Februar 2023 bei Griechenland Solidaritäts Komitee Köln externer Link (GSKK)
    • Die gestrigen massiven BIOME-Solidaritätstreffen in Thessaloniki und Athen bei schlechtem Wetter waren eine wichtige Botschaft sozialer Unterstützung. Einstimmiger Beschluss: Wir gehen nicht! Wir machen stark weiter. BIOME wird in den Händen der Arbeitnehmer bleiben.“ gr. Tweet von viome vom 6.2.2023 externer Link mit Foto der Versammlung
    • Wir arbeiten an Informationen, was von Deutschland aus zur Unterstützung getan werden kann!
    • Siehe für aktuelle Meldungen viome auf Twitter externer Link
  • Vio.Me feiert 9 Jahre Selbstverwaltung – herzlichen Glückwunsch! 
    Vio.Me, die seit 2012 von den Arbeiter*innen besetzte und seit 2013 in Selbstverwaltung produzierende Seifenfabrik in Thessaloníki, feierte am 3. und 4. Juni 2022 mit tausenden Unterstützer*innen ein rauschendes Fest zum 9-jährigen Betriebsjubiläum.
    Die nach wie vor einzige in Griechenland existierende Fabrik in Arbeiter*innenselbstverwaltung beweist damit erneut ihr Durchhaltevermögen und die trotz der immer wiederkehrenden staatlichen Versuche das Projekt zu beenden, ungebrochene Kampfkraft und Lebensfreude der beteiligten Aktivist*innen. Mehrere Tausend Unterstützer*innen aus ganz Griechenland, Aktivist*innen sozialer Bewegungen, besetzter Häuser, Gewerkschaften und feministischer Organisationen begingen das Jubiläum mit einem alternativen Produzent*innen-Markt, Diskussionen, Film- und Theatervorführungen, Tanz und den Konzerten bekannter griechischer Musiker*innen wie Natása Bofíliou, Dimítris Zervoudákis, Thémis Karamouratídis und vieler anderer. (…)
    Trotz all dieser erfolgreich abgewehrten Repressionsversuche ist das Jahr 2022 das bisher schwierigste Jahr seit der Produktionsaufnahme 2013, wie Mákis Oikonómou, einer der Arbeiter, im Gespräch mit der linken Athener Tageszeitung Efimerída ton Syntaktón (Efsyn) vom 3.Juni 2022 erklärt. Das habe zum einen mit den immer größer werdenden ökonomischen Problemen der griechischen Bevölkerung zu tun. Zum zweiten mache Vio.Me die extreme Verteurung beim Einkauf ihrer Rohstoffe zur Herstellung der Seifen, Reinigungs- und Waschmittel zu schaffen. „Es ist schwierig im Moment. Auf gewisse Art und Weise zwingt uns die Teuerung auf die Knie. Die Menschen verfügen nur noch über das absolut Nötigste und denken gar nicht mehr über zusätzliche Einkäufe zur persönlichen Hygiene nach. Und noch früher haben wir es beim Einkauf unserer Rohstoffe gespürt, deren Preise extrem gestiegen sind. Natürlich haben wir gegengesteuert und bekämpfen die Probleme, was sollten wir auch sonst tun.“ Und Oikonómou fügt mit Sorge hinzu: „Wir sehen jedenfalls, dass auch alte, eingesessene Betriebe mit immer größeren Problemen zu kämpfen haben, und ich befürchte, dass in Griechenland erneut viele Betriebe schließen werden.“ Auf die Frage von Efsyn wie Vio.Me auf diese schwierige Situation reagiert, kommt die Antwort sofort: „Wir entwickeln ständig neue Produkte, verbessern uns, und schaffen es Schritt für Schritt voran zu kommen.“ Außerdem beliefert Vio.Me inzwischen auch ländliche Gebiete des Landes, indem Bestellungen gesammelt und mit dem eigenen Vio.Me-Transporter ausgefahren werden…“ Artikel von Ralf Dreis vom 8. Juni 2022 in der Direkten Aktion externer Link – wir schließen uns den Glückwünschen an!

  • Neue Kampagne der rückeroberten und selbstverwalteten Fabrik der VIO.ME in Thessaloniki sucht (und braucht) Stammkunden in Basisgewerkschaften, Solidaritätsnetzwerken und Bürgerinitiativen 
    Seit 11 Jahren leisten die KollegInnen der VIO.ME einen erfolgreichen Widerstand gegen den Verlust ihrer Arbeitsplätze und die Verschrottung ihrer Fabrik. Weder die Zwangsversteigerungen noch die sonstigen staatlichen Behinderungen konnten die KollegInnen zum Aufgeben bewegen. Sie sind immer noch da und vertreiben weiter ihre Produkte. (…) Die meisten Selbsthilfeprojekte, die Gebrauchtgüter des täglichen Bedarfs herstellen und vertreiben, sind unweigerlich mit dem Problem der Wettbewerbsfähigkeit konfrontiert. Sie stehen vor dem Dilemma, entweder nach den Spielregeln des Marktes zu handeln oder aber ihre politischen und sozialen Ansprüche weiterzuverfolgen. Seit einem Jahrzehnt halten die Arbeiter:innen von VIO.ME an ihren Grundprinzipien fest: die Vollversammlung bleibt das einzige Entscheidungsgremium; es wird keine Lohndifferenzierung akzeptiert; jede Form eines flexibilisierten Arbeitsvertrages wird strikt abgelehnt; Auftragsfertigung von anderen Betrieben nehmen sie nicht an. Diese Haltung vertreten sie, nebenbei bemerkt, auch gegenüber den anderen selbstorganisierten Projekten. Trotzdem ist es den KollegInnen der VIO.ME gelungen, sowohl die Qualität als auch das Sortiment ihrer Produktlinie zu verbessern, und vor allem, beachtlich zu erweitern (von Allzweckreinigern bis Weichspülern). (…)
    Verschiedene basisgewerkschaftliche Strukturen versuchen ihre Arbeitgeber dazu zu bewegen, Reinigungsmittel der VIO.ME für den betrieblichen Gebrauch zu kaufen. Meistens sind das Betriebe der kommunalen Behörden. Der Nachteil ist, dass die KollegInnen der VIO.ME lange Zeit auf die Begleichung ihrer Rechnung warten müssen. Um den Weiterbetrieb sicherzustellen, sind sie ständig auf ein bestimmtes Absatzniveau angewiesen. Aus diesem Grund haben sie wieder eine neue Kampagne gestartet, um den Vertrieb ihrer Produkte zu steigern und auszuweiten. Mit einer hochpolitisch motivierten Argumentation sprechen sie hauptsächlich Basisgewerkschaften, Solidaritätsnetzwerke und Bürgerinitiativen an. Wir vom „Griechenland Solidaritätskomitee Köln“ (gskk.org) wollen ihre Kampagne auch in Deutschland unterstützen. Wir wenden uns an gewerkschaftliche und betriebliche Strukturen, zivilgesellschaftliche Gruppierungen und Netzwerke, um sie zu motivieren, sich mit den Erzeugnissen der VIO.ME KollegInnen zu versorgen – auch kleine Bestellmengen sind willkommen. Es gibt auch in Deutschland einige Solidaritätsläden, die das VIO.ME-Sortiment führen und bürgernah ausliefern (siehe weiter unten). Bitte helft der VIO.ME das weitere Überleben zu sichern.“ Beitrag am 28. März 2022 beim Griechenland Solidaritätskomitee Köln externer Link mit der Liste der Bezugsquellen für Vio.Me-Produkte in Deutschland
  • VIO.ME steht nicht zum Verkauf und wird nicht verschrottet: 24. Juni – Wir blockieren die Zwangsversteigerung 
    Der letzte Gerichtstermin der derzeitigen Zwangsversteigerungsrunde (übrigens einer von vielen), der ursprünglich für September 2020 vorgesehen und aufgrund von Covid verschoben werden musste, wurde jetzt auf den 24.06.2021 festgelegt. Allerdings handelt es sich um die letzte mündliche Verhandlung, denn die nachfolgenden Zwangsversteigerungsrunden werden auf elektronischem Weg abgewickelt. (…)Seit vierzehn Monaten arbeitet die Sozialkooperative der ArbeiterInnen der VIOME ohne Strom, denn die Herrschenden haben die Stromversorgung abgeschaltet; und sie haben immer noch nicht begriffen, dass wir auf keinen Fall einknicken werden – hätten sie das einem kapitalistischen Unternehmen angetan, hätte dieses keine Woche durchgehalten. Auf der anderen Seite lassen sich die Unternehmen der freien Marktwirtschaft von vorne bis hinten bedienen; für die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen erwarten sie die Zahlung der Sozialversicherungsbeiträge und eines beträchtlichen Teils des Arbeitslohnes. Im Gegensatz dazu hat SE.VIOME keinen Cent aus staatlichen oder europäischen Finanzmitteln erhalten; anders als die Bosse und die sonstigen Betrüger, die durch die Ministerien streifen, Minister unter Druck setzen und mit Finanzspritzen großzügigerweise überschüttet werden. Wir, die ArbeiterInnen der Sozialkooperative, arbeiten und werden für unsere Maloche aus dem Rest, der nach Abzug aller Kosten übrig bleibt, bezahlt, und unsere Investitionen finanzieren wir aus dem Sozialkapital und ohne die finanzielle Deckung der Förderprogramme der EU ESPA (F. 1), die den Bossen geschenkt werden. Wir fordern keine Gefälligkeiten vom Staat oder von anderen Organisationen. Im Gegenteil, wir beanspruchen unser Recht auf Arbeit und auf eine menschenwürdige Existenzsicherung unserer Familien; wir werden niemandem erlauben, unser Werk, das wir im Laufe der Jahre mit harter Arbeit aufgebaut haben, kaputt zu machen. Wir rufen alle auf, die uns seit so vielen Jahren unterstützen, oft durch ihre physische Präsenz oder mit dem Kauf der von uns hergestellten Qualitätsprodukte. Wir rufen Gewerkschaften und Initiativen auf, wir rufen Organisationen und Kollektive auf, wir rufen die Hausfrauen auf, die unsere Produkte ausprobiert haben und uns die Treue halten, wir rufen die StudentInnen auf, uns am 24.06.2021 vor dem Gerichtsgebäude von Thessaloniki zur Seite zu stehen und mit uns aufzuschreien, VIO.ME steht nicht zum Verkauf – wird nicht verschrottet, gleichgültig ob dies der Oligarchie passt, die durch solche Projekte ihre Interessen gefährdet sieht…“ Erklärung der VIO.ME (griech.) vom 12. Mai 2021 in dt. Übersetzung am 18. Mai 2021 beim Griechenland Solidaritäts Komitee Köln externer Link (GSKK) und dazu:

    • VIO.ME – steht nicht zum Verkauf – wird nicht verschrottet!
      „… vio.me ist mehr als nur eine kleine Fabrik. Es ist ein soziales Zentrum geworden, in dem internationale Konferenzen und Kulturveranstaltungen stattfinden, in dem Flüchtlingshilfen organisiert werden und auch medizinische Versorgung angeboten wird. So haben wir vio.me kennengelernt, als Ort und als Teil internationalen Widerstandes gegen die neoliberale Politik. Unter der reaktionären Regierung Mitsotakis ist der Druck und die Repression gegen widerständige Bewegungen größer geworden. Sie versucht die Fabrik zu schließen, damit es bloß kein weiteres Beispiel (für Betriebsbesetzungen ) gibt. Seit vierzehn Monaten arbeitet die Produktionskooperative der Arbeiterinnen vio.me ohne Strom, denn die Behörden haben die Stromversorgung abgeschaltet. Die internationale Solidaritätsbewegung hat das Problem erstmal dadurch gelöst, dass sie Spenden für einen leistungsfähigen Generator gesammelt hat. Nun steht am 24. juni 2021 ein neuer Zwangsversteigerungstermin vor der Tür…“ Soli-Erklärung vom 23. Juni 2021 bei union coop // föderation externer Link auch von Gewerkschaftliche Soli-Reisegruppe, Arbeitskreis Internationalismus der IG Metall Berlin und Griechenlandsolibündnis Berlin
    • „Wir verhindern Zwangsversteigerungen in allen Formen“
      „VIO.ME braucht keine Investoren. Wir rufen alle auf, die unseren Kampf all die Jahre unterstützt haben, sich am DONNERSTAG, den 24.06. um 11.00 Uhr vor dem GERICHT VON THESSALONIKI zu versammeln, um die ZWANGSVERSTEIGERUNG des Grundstücks der Kooperative VIO.ME zu stoppen. Es ist wahrscheinlich die letzte Präsenzversteigerung, da wir erwarten, dass die nächsten Auktionen elekronisch (!) stattfinden werden. VIO.ME ist nicht zu verkaufen und wird nicht verschrottet – VIO.ME gehört den Arbeiter*innen!“ Aufruf in dt. Übersetzung am 20. Juni 2021 beim Griechenland Solidaritäts Komitee Köln externer Link (GSKK)
    • Solidaritätserklärung für VIO.ME – 24. Juni – Blockade der Zwangsversteigerung 
      Gewerkschafterinnen und viele autonome Gruppen aus Deutschland solidarisieren sich mit der selbstverwalteten Produktionskooperative vio.me in Thessaloniki VIO.ME – steht nicht zum Verkauf – wird nicht verschrottet! Seit nunmehr fast 10 Jahren, seit dem Höhepunkt der Verschuldungskrise in Griechenland stehen wir als Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Betrieben, Branchen und Gewerkschaften im regelmäßigen Austausch mit Aktivistinnen, die Widerstand gegen die Folgen der Austeritätspolitik leisten und sich selbst organisieren. (…) Unter der reaktionären Regierung Mitsotakis ist der Druck und die Repression gegen widerständige Bewegungen größer geworden. Sie versucht die Fabrik zu schließen, damit es bloß kein weiteres Beispiel (für Betriebsbesetzungen ) gibt. Seit vierzehn Monaten arbeitet die Produktionskooperative der Arbeiter*innen vio.me ohne Strom, denn die Behörden haben die Stromversorgung abgeschaltet. Die internationale Solidaritätsbewegung hat das Problem erstmal dadurch gelöst, dass sie Spenden für einen leistungsfähigen Generator gesammelt hat. Nun steht am 24. Juni 2021 ein neuer Zwangsversteigerungstermin vor der Tür. Es handelt es sich um die letzte mündliche Verhandlung, denn danach werden die Zwangsversteigerungsrunden auf elektronischem Weg abgewickelt. Deshalb kommt den Protestaktionen gegen die Zwangsversteigerung eine besondere Bedeutung zu VIO.ME steht nicht zum Verkauf und wird nicht verschrottet! Wir rufen zu Protestaktionen auf, die sich mit der Blockade vor dem Gerichtsgebäude von Thessaloniki verbinden: VIO.ME – steht nicht zum Verkauf – wird nicht verschrottet!Soli-Erklärung vom 18. Juni 2021 beigriechenlandsolidarität externer Link
  • Die Solidarität ist unsere Waffe! Vio.Me-Belegschaft und Kulturschaffende Seite an Seite – besonders in Zeiten der Pandemie  Wir, die Basisgewerkschaft der VIO.ME und die Betriebsversammlung der Sozialkooperative SE.VIO.ME, hören genau auf die Bedürfnisse der Kunstschaffenden und erklären unsere Solidarität mit den KollegInnen, die auf diesem Gebiet arbeiten, besonders in dieser schwierigen Zeit, die wir aufgrund der Pandemie durchmachen. Wir bedanken uns herzlich bei allen KünsterInnen für die Videoclips, die sie uns gesendet haben, sowie bei der Solidaritätsinitiative für ihre wertvolle Unterstützung. Die Solidarität ist unsere Waffe!Video bei youtube externer Link publiziert am 12. Februar 2021 von Monika (Netzwerk Griechenlandsolidarität)
  • Occupy, Resist, Produce – Vio.Me bleibt! Versteigerung am 17.9. 2020 erneut polizeilich geblockt, aber verhindert! 
    „Der Kampf um den Erhalt der rückeroberten, selbstverwalteten Fabrik Vio.Me in Thessaloniki geht in die nächste Runde. Mit Blick auf die nächsten Zwangsversteigerungstermine am 17.9., 24.9., 1.10., 8.10. und 5.11. formiert sich der Widerstand. (…) VIOME steht nicht zum Verkauf. Wir blockieren die Auktionen! Donnerstag 17/9 um 11 Uhr vor den Gerichten von Thessaloniki und um 12.00 Uhr im Arbeitsministerium in Athen.“ Meldung vom 16. September 2020 beim Griechenland Solidaritäts Komitee Köln (GSKK) externer Link und der Tweet externer Link, der den Protest von ca. 100 Personen mit Bildern dokumentiert, siehe weitere auf dem Twitter-Account @SE_VIO_ME externer Link, der meldet, dass die Aktion erneut keinen Käufer gefunden hat! Wir gratulieren!
  • Die Arbeiter*innen der Sozialkooperative VIOME zum Abschluss der Spendenkampagne: Mögen sie auf uns einprügeln! Mögen sie uns schikanieren! 
    Gleichgültig was sie tun, wir Arbeiter*innen der Sozialkooperative VIOME haben beschlossen, dass wir sie nicht brauchen, um zu überleben, und sie können auch ohne unser Zutun kaputtgehen!
    Seit 2012 kämpfen wir darum, unsere Arbeitsplätze zu behalten, unsere Familien zu ernähren und unsere Würde zu bewahren. Aber die politische Macht und ihre Vollstrecker, die einen ruinösen Kurs im Wiederaufbau der dringend benötigten Produktionskapazitäten fahren, tun alles Mögliche, um uns loszuwerden. Doch „sie machen die Rechnung ohne den Wirt“! Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen, denn wir haben noch einen langen Weg vor uns …
    Am 30. März, inmitten der Pandemie und der Ausgangssperren: „Kollegen“ des staatlichen Stromversorgers (DEI) in Begleitung von Spezialeinsatzkräften der Polizei haben die Stromversorgung der Fabrik abgeschaltet, während wir intensive Verhandlungen mit dem Arbeitsministerium führten, um eine Lösung für den Weiterbetrieb der Fabrik zu finden. Seit vier Monaten ist unsere Stromversorgung abgeschaltet und wir produzieren weiter mit Hilfe von Stromgeneratoren. Egal aus welchem Blickwinkel man es betrachtet, das Recht ist stets auf unserer Seite (…) Wir haben versucht, über unsere parlamentarischen Kontakte einen Ausweg zu finden, um einen tragfähigen Kompromiss zu erreichen, der den Weiterbetrieb der Fabrik sichert. Über den Sekretär der Partei MeRA25 (3), Yanis Varoufakis, haben wir den Energieminister, Herrn Hatzidakis, mit der Bitte kontaktiert, die Stromversorgung wiederherzustellen, um die Produktion inmitten der Pandemie fortzusetzen, denn besonders zum jetzigen Zeitpunkt gibt es einen großen Bedarf an Artikeln der persönlichen und häuslichen Reinigung und Hygiene. Er (der Minister) verwies uns an einen gewissen Herrn Pefkiadakis, der angeblich eine Lösung erarbeitet hatte. Und dieser wiederum hat uns an einen Herrn Oikonomou verwiesen, der auch Rechtsberater des staatlichen Stromversorgers (DEI) ist. Nachdem auch er unsere wertvolle Zeit mit der angeblichen Lösung vergeudet hat, verwies er uns an zwei weitere Mitarbeiter, eine Frau Manioti und einen Herrn Karakousis, die sich noch nicht einmal die Mühe gemacht haben, unseren Antrag auf Wiederanschluss ans Stromnetz zu beantworten – auf ihren Gegenvorschlag warten wir immer noch. So behandeln die „Eliten“ des Establishments die Arbeiterinnen, die für das Recht auf Arbeit kämpfen. (…) Wir werden es so machen, wie wir es immer getan haben. Unser Grundsatz: kämpferischer Kooperativismus. Nach langem Warten haben wir unsere Entscheidungen getroffen, denn das haben wir genauso seit Anbeginn unseres Kampfes getan. Wir haben folgendes beschlossen: a) die Anschaffung eines 70 KVA-Generators für den Produktionsbedarf (…) [und weiterer Generatoren etc] All dies wäre natürlich nicht möglich ohne die ununterbrochene praktische Solidarität, die VIOME direkt nach der Stromabschaltung erhalten hat. Nämlich die Solidarität, die immer wieder nach jeder Bekanntgabe von konkreten Problemen an unserer Seite steht und unsere Existenz und den Weiterbetrieb der Fabrik unterstützt. Vielen Dank an alle, die uns die ganze Zeit zur Seite gestanden haben und es auch weiterhin tun. Wir versprechen, alles zu tun, um die hohe Qualität unserer Produkte zu halten und sie auch weiter zu erschwinglichen Preisen anzubieten – erschwinglich für alle und nicht nur für die wohlbetuchten Schichten. Mit kämpferischen und solidarischen Grüßen, Die Arbeiter*innen der Sozialkooperative VIOME“ Pressemitteilung der Arbeiter*innen von Vio.Me vom 29.07.2020 zum Vorgehen nach der Stromabschaltung am 30.3.2020 ins Deutsche übersetzt und publiziert am 10. August 2020 beim Griechenland Solidaritäts Komitee Köln (GSKK) externer Link
  • Aufruf „Greece: Immediate restoration of power to VIOME!“ / Spendenaufruf: Ein Generator für Vio.Me! 
  • Kampf den schmutzigen Zuständen: Unterstützt die selbstverwaltete Fabrik Vio.Me in Thessaloniki, die trotz Stromsperre die Geflüchteten in Moria mit Seife unterstützt! / Ein Generator für Vio.Me! 
    • Kampf den schmutzigen Zuständen
      Die kosmotique beteiligt sich an dem folgenden Aufruf von Beyond Europe externer Link und friends. Unterstützt mit uns gemeinsam die selbstverwaltete Fabrik Vio.Me in Thessaloniki und die Geflüchteten in Moria. Lasst uns die Kämpfe verbinden. In Zeiten von Corona und darüber hinaus. Lasst uns die Arbeiter*innen von Vio.Me unterstützen, indem wir ihre Produkte kaufen, die dann direkt nach Moria geschickt werden, um sie den Geflüchteten zur Verfügung zu stellen. So können wir einerseits den Geflüchteten in Moria bei der Corona- Prävention helfen und andererseits den Arbeiter*innen von Vio.Me helfen, eine autarke Stromversorgung ihrer Fabrik als Grundlage ihres Fortbestehens zu realisieren. Im Zuge der Pandemie hält die Welt ihren Atem an. Nur noch relevante Berufe werden ausgeführt und die Menschen werden dazu angehalten zu Hause zu bleiben und auf Abstand zu gehen. Soweit so gut, würden dabei nicht Grundrechte mit Füßen getreten, die autoritären Bestrebungen weiter auszubauen. Parallel dazu verelenden Menschen in den überfüllten Refugee Camps an den EU-Außengrenzen im Dreck, ohne jegliche Vorsichtsmaßnahmen gegen das Virus treffen zu können, und werden so ihrem Schicksal überlassen. Während das griechische Gesundheitssystem jahrelang kaputt gespart wurde, fällt dem griechischen Staat unter der neuen konservativen Regierung von Kyriakos Mitsotakis nichts besseres ein, als der selbstorganisierten Seifenfabrik Vio.Me unter Einsatz von Aufstandsbekämpfungseinheiten (MAT) den Strom abzustellen, um deren Seifenproduktion lahm zu legen. Wir sagen Nein zu menschenverachtenden Bedingungen an den EU- Außengrenzen und zu dem Angriff auf selbstverwaltete Arbeitskollektive! Gemeinsam mit den Arbeiter*innen von Vio.Me verbinden wir beide Kämpfe. Wir bauen ein solidarisches Netzwerk auf, dass auch über die Zeiten von Corona hinaus Bestand haben soll. Die menschenunwürdigen Elendslager müssen evakuiert werden! Ein wenig Seife bleibt nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Wir müssen weiterhin alles dafür tun, die Menschen aus Moria und anderen Lagern zu befreien. Kampf den schmutzigen Zuständen! Unsere Waffe bleibt Solidarität! Überweist eure Spenden bitte auf folgendes Konto:
      kosmotique e.V.
      GLS Gemeinschaftsbank e.G.
      BIC: GENODEM1GLS
      IBAN: DE83430609671130360500 ! Verwendungszweck:! Seife für MoriaAufruf vom 7. April 2020 von und bei kosmotique externer Link
    • Repressionen gegen Vio.Me – Ein Generator für Vio.Me
      Nach einem Angriff des griechischen Staates brauchen die Kolleg*innen von Vio.Me nun einen Generator. Denn ihnen wurde der Strom abgedreht. (…) Jetzt muss sich die Solidarität praktisch beweisen. Denn die Stromabschaltung wird von den Kolleg*innen als Auftakt für weitere Angriffe verstanden. Die Bosse, die die Fabrik 2011 verlassen haben, wollen gemeinsam mit dem Konkursverwalter an die noch vorhandenen Vermögenswerte gelangen. Die selbstverwaltete Fabrik sehen sie als illegale Besetzung. Daher sollte es auch eine transnationale Antwort auf den Angriff vom 30 März geben. Ohne Strom kann die Produktion nicht fortgesetzt werden. Schon im September 2019 hatten die Kolleg*innen von Vio.Me richtig eingeschätzt, dass der Angriff auf ihre Fabrik über die Kappung der Stromversorgung erfolgen wird. Daher haben sie zu einer Spendenkampagne für einen Generator aufgerufen. „Die Produktion, die uns am Leben hält, darf keine Minute unterbrochen werden“, haben die Kolleg*inne damals geschrieben. Leider fand der Aufruf nicht genügend Aufmerksamkeit und die Produktion wurde am 30. März tatsächlich unterbrochen. Daher ist der Aufruf jetzt umso dringlicher: Gespendet werden kann hier: http://www.viome.org/search/label/Deutsch externer Link. Hier die Kontodaten: Spendenkonto: Manfred Neugroda, Santander Consumerbank, IBAN: DE65 500 333 00 2173854100, BIC: SCFEDE33XXX, Kennwort: viomeArtikel von Peter Nowak vom 8. April 2020 bei Direkte Aktion externer Link und der Spendenaufruf: Ein Generator für Vio.Me beim Griechenland Solidaritäts Komitee Köln (GSKK) externer Link
    • #levanenoonebehind #powertoviome
  • Leuchtturmprojekt Vio.Me vom Strom abgeschnitten! / Petition: Sofortige Wiederherstellung des Stromanschlusses von VioMe! 
    Was lange befürchtet war, ist nun passiert. Dem besetzten und in #Selbstverwaltung geführten Betrieb Viome in Thessaloniki ist ohne Vorwarnung der Stom abgestellt worden. Ist das der „Kriegszustand“, den Mitotakis ausgerufen hat? Solidarität mit der Belegschaft in ihrem Kampf gegen diese Willkür!“ Anmerkung der KolegInnen vom Kölner Solidarität Komitee am 30.3.2020 zu ihrer Übersetzung der aktuellen Pressemitteilung der Kolleg*innen der SE.VIOME externer Link zum Abschalten der Stromversorgung der selbstverwalteten Fabrik von VIOME:
    „Die im Dunkeln wirkenden Vampire der Macht fanden den „richtigen“ Moment, um die Stromversorgung der selbstverwalteten Fabrik von VIOME abzuschalten: um 6:30 Uhr morgens am 30/3/20. Ein Kran war bereits aufgestellt und die Polizeiaktion wurde von zwei Einheiten der Spezialeinsatzkräfte mit Einsatzfahrzeugen für Gefangenentransport durchgeführt, was eindeutig auf einen politischen Auftrag hinweist. Die Maßnahme erinnerte an die griechischen Regierungen der 50er Jahre, die die Kämpfer in den Morgenstunden hinrichteten, damit die Menschen nicht darauf reagieren konnten. Wir prangern auch die „Kollegen“ des Öffentlichen  Elektrizitätsversorgungsunternehmens (DEI) an, die bei dieser Aktion als Vollstrecker fungiert haben. Wir fordern den sofortigen Wiederanschluss an die Stromversorgung. Und das alles, während wir mit dem Arbeitsministerium über eine vollständige Legalisierung der selbstverwalteten Fabrik von VIOME in Verhandlungen stehen. Und obwohl sie wissen, dass wir Produkte für die persönliche und häusliche Hygiene herstellen, die für die Gesellschaft von vorrangiger Bedeutung sind. Thessaloniki, den 30.03.2020. Die Kolleg*innen der SE.VIOME

    • Petition: Sofortige Wiederherstellung des Stromanschlusses von VioMe!
      „„Sie nutzen die Ausgangssperre, um die Stromversorgung der VIOME abzuschalten.Männer in Kampfmontur und bewaffnet patrouillieren in der Dunkelheit, nutzen die Ausgangssperre und ziehen ihre Repressionspolitik durch. Woran erinnert uns das? Noch vor dem Morgengrauen, um 6:30 Uhr morgens, hat eine Kolonne des staatlichen Stromversorgers (DEI) im Auftrag der Regierung die Stromversorgung der VIOME abgeschaltet. În der Nähe standen Spezialeinsatzkräfte der Polizei, die übereifrig und untertänig darauf warteten, wieder einmal unser Projekt lahmzulegen. Wie zu erwarten war, gilt die Ausgangssperre für manche weniger als für andere. Sollten die VIOME-Arbeitnehmer*innen sich versammeln, um zu protestieren, handeln sie illegal, während die Mannschaften der Spezialeinsatzkräfte und manche übereifrige Mitarbeiter des staatlichen Stromversorgers (DEI) zusammenkommen können, um uns den Strom abzuschalten. Sie haben den Strom unter dem Vorwand abgeschaltet, dass wir illegal seien. Wir werden euch das Verbrechen verraten, das wir in den letzten Wochen seit Beginn der Pandemie begangen haben. Wir haben Seifen hergestellt, um sie nach Moria zu schicken, an Leute, die keine haben. Wir haben Reinigungsmittel für Gefängnisse, die der Staat der Pandemie ausgeliefert hat, produziert. Und natürlich haben wir weiterhin Reinigungsmittel hergestellt, um Familien der ärmsten sozialen Schichten zu beliefern, die eigentlich vor dem Virus kaum geschützt werden, denn sie müssen in eng zusammengepferchten Produktionsstätten für die Profite der Arbeitgeber schuften. Wir kommen hier zur folgenden Einschätzung: Für sie wird es als sinnvoll erachtet, wenn wir „zu Hause bleiben“, es sei denn, wir müssen für ihre Profite arbeiten. Wir sollten „zu Hause bleiben“, es sei denn, wir haben kein Zuhause und leben in Lagern (Flüchtlingslagern und Massenunterkünften). Es ist für den Staat und die Arbeitgeber nicht rentabel, die arbeitenden Menschen, die Flüchtlinge, die Gefängnisinsassen zu schützen. Aus diesem Grunde sind sie der Pandemie ausgeliefert, doch wenn es um kollektive Kämpfe geht, dann sind solche Verbote rigoros anzuwenden. Der Staat will die Fabrik schließen, will die Produktion mitten in der Corona-Krise stoppen. Er ordnet die Schließung einer Fabrik an, die die Sicherheitsmaßnahmen für die Gesundheit der Arbeitnehmer*innen sorgfältig beachtet, während große Arbeitgeber nicht kontrolliert werden. (…) Wegen zwei Stromkabeln wird VIOME nicht dichtmachen. Die Solidaritätsbewegung hat uns kurzfristig einen Generator besorgt und wir arbeiten weiter. Wir beginnen erneut mit der Produktion und werden mit allen Mitteln versuchen, einen Wiederanschluss an die Stromversorgung zu erreichen.
      SOFORTIGER WIEDERANSCHLUSS AN DIE STROMVERSORGUNG DES STAATLICHEN STROMVERSORGERS (DEI) MIT EINEM STROMZÄHLER AUF UNSEREN NAMEN UND MIT DER STEUER-IDENTIFIKATIONSNUMMER DER SE.VIOME.
      VOLLE LEGALISIERUNG DER FABRIK FÜR EINE UNGEHINDERTE PRODUKTION.
      WIR BITTEN ALLE UNTERSTÜTZER*INNEN IN GRIECHENLAND UND IM AUSLAND UM IHRE SOLIDARITÄT.
      UNSER PROJEKT KANN DURCH DEN KAUF UNSERER PRODUKTE UNTERSTÜTZT WERDEN. VIOME bleibt in den Händen der Arbeiter!“Übersetzung vom 3. April 2020 beim Griechenland Solidaritäts Komitee Köln (GSKK) externer Link
    • Petition unterzeichnen: Sofortige Wiederherstellung des Stromanschlusses von VioMe! Griechische Petition bei avaaz.org externer Link New
    • #power2viome
    • Englische Pressemitteilung auf der Webseite von www.viome.org externer Link
    • Siehe auch die Meldung Greek authorities use COVID-19 lockdown to crack down on self-managed Vio.Me factory externer Link vom 30.3.2020 bei freedomnews.org.uk
  • [18.10.2019] Seit mehr als 6 Jahren: Arbeiten ohne Bosse. Makis Anagnostou vom rückeroberten Betrieb VioMe in Thessaloniki kommt nach Köln 
    Makis wird über die Situation von VioMe vor der nächsten Zwangsversteigerung und die Situation der alternativen antikapitalistischen Projekte berichten, John Malamatinas analysiert das Programm der neuen griechischen Regierung und den Widerstand, besonders in Athen/Exarchia. Eine Veranstaltung des Griechenland Solidaritäts Komitee Köln externer Link (GSKK) unterstützt von der Rosa Luxemburg Stiftung NRW am Freitag, 18.10.2019, ab 19:00 Uhr in Alte Feuerwache Melchiorstr.3 Köln. Siehe den Flyer zur Veranstaltung . Achtung: LabourNet Germany bietet (für noch 7 Personen) eine Mitfahrgelegenheit ab Bochum an!

    • Bericht der Veranstaltung mit Makis Anagnostou von VioMe in Köln 
      Etwa 60 Menschen versammelten sich am 18.10. in der Alten Feuerwache, um Aktuelles über VioMe, die rückeroberte Fabrik in Thessaloniki, aus erster Hand zu erfahren. (…) In seinem Eingangsbeitrag betonte Makis, dass die VioMe-Belegschaft zu keiner Zeit auf eine direkte Unterstützung durch irgendeine Regierung gesetzt, sondern immer ihre Unabhängigkeit bewahrt hat. Zeit gewinnen und Widerstand leisten war stets die Devise. Egal, welche Angriffe kamen und noch kommen werden, es gilt die Vereinbarung, den Betrieb niemals freiwillig zu räumen. Zu den akuten Bedrohungen gehören immer wieder die Zwangsversteigerungen, die bisher allesamt abgewehrt werden konnten. Die letzte der jetzigen „Saison“ ist für den 24.10. geplant, ein Mindestgebot von 12 Mill. € ist gefordert. Danach wird es neue Runden der Zwangsversteigerung geben, dann mit einem niedrigeren Mindestgebot, so dass die Gefahr für die Belegschaft größer wird. Aber auch das Widerstandspotential wächst, was sich z.B. beim jüngsten Festival der Kooperativen (Coopenair am 11/12/13 Okt.) auf dem Gelände von VioMe gezeigt hat, mit stattlichen 7000 Teilnehmer*innen. Eine weitere Existenzbedrohung für VioMe ist die Möglichkeit einer Stromabschaltung durch die Staatsmacht. Natürlich würde dagegen Widerstand geleistet werden, jedoch liegt die mögliche Abschaltstelle nicht unmittelbar auf dem Gelände von Vio.Me, was die Situation erschwert. Daher hat die Belegschaft eine internationale Solidaritätskampagne begonnen, um Geld für den Kauf eines Generators zu sammeln. (…) In diesem Jahr hat die Vollversammlung beschlossen, die bisher nur minimal über dem Arbeitslosengeld liegenden Löhne der Belegschaft zu erhöhen. Deshalb ist die Erweiterung des Netzwerks von Verkaufsstellen innerhalb Griechenlands geplant, es besteht aber auch die Hoffnung auf größere Bestellungen durch das internationale Soli-Netzwerk…“ Bericht vom 23. Oktober 2019 beim Griechenland Solidaritäts Komitee Köln (GSKK) externer Link
  • Spendenaufruf für einen neuen Generator: „Die Produktion, die uns am Leben erhält, darf keine Minute unterbrochen werden!“ 
    Wir Arbeiter*innen von VIOME haben in unserem Kampf um die Reaktivierung der Fabrik viele Versprechungen, viele gute Worte über unseren gerechten Kampf, aber auch viele Beschuldigungen und viele Drohungen gehört. (…) Wir alle wissen sehr gut, dass die neue Regierung nicht nur VIOME nicht freundlich gesinnt ist, sondern überhaupt jedem Vorhaben ablehnend gegenübersteht, das die Macht des Kapitals in Frage stellt. Wir glauben, dass ihr erster Angriffspunkt die Stromversorgung sein wird. Deshalb benötigen wir eine internationale Unterstützung bei der Anschaffung eines Stromgenerators, der die Unterbrechung des Produktionsprozesses verhindert und uns hilft, unabhängig zu werden. Die Produktion, die uns am Leben erhält, darf keine Minute unterbrochen werden!!! Aus diesem Grund rufen wir griechische, europäische und internationale Gewerkschaften, Kollektive, Solidaritätsgruppen auf, uns bei der Beschaffung eines Biodiesel 200-kVA-Generators behilflich zu sein. PS: Eine bessere Option wäre, wenn mit Hilfe der Solidaritätsstrukturen die Verbindung zu einem Generatorwerk hergestellt und durch ihre Vermittlung der Erwerb des entsprechenden Generators abgewickelt werden könnte. Mit kämpferischen und solidarischen Grüßen, Die Arbeiter*innen der VIOMESpendenaufruf von und bei VIOME externer Link vom September 2019 (siehe die Kontoverbindung weiter unten im Dossier)
  • [Video] Die Produktionsmittel übernehmen – ein Blick auf Vio.Me 
    Ein Bericht von der besetzten Fabrik Vio.Me in Thessaloniki von 2019. Die Arbeiter_innen erklären wie sie die Arbeit organisieren, die Entscheidungen treffen und was sie produzieren. Sie wollen Teil einer alternativen Ökonomie von unten sein, da, wie sie herausstreichen, die kapitalistische Produktion nicht für die Bedürfnisse der Menschen da ist: „Die kapitallistische Ökonomie will keine funktionierende Wirtschaft aufbauen. Sie will Profite machen“, sagt einer der Arbeiter in dem Video. Die Existenz von Vio.Me ist dadurch bedroht, dass das Gelände auf dem sie stehen, versteigert werden soll. Aktuell befürchtet die Belegschaft, dass der Staat sie vom Stromnetz abhängen könnte. Die Belegschaft ist daher dringend auf der Suche nach Generatoren. Wenn ihr helfen könnte schreibt bitte an info at labournet.tvVideo bei labournet.tv externer Link (engl. mit dt. UT | 12 min | 2019)
  • 18. und 19. August 2019 in Berlin: 2 Veranstaltungen u.a. mit Vertreter*innen von VIO.ME – und bitte vormerken: in Köln am 18.10.2019  
    • 18. August 2019 in Berlin: Produktion und Vertrieb in Selbstverwaltung aufbauen! (Cinéma Klassenkampf #18)
      Die kapitalistische Ökonomie kümmert sich nicht darum, eine funktionierende Ökonomie aufzubauen. Sie interessiert sich nur für Profite“, sagt ein Arbeiter in einem der Videos, die wir zeigen werden. Er arbeitet in einer von der Belegschaft übernommenen Fabrik in Thessaloniki: Vio.Me.Der zweite Gast des Abends kommt aus der Teebeutelfabrik Scop-ti bei Marseille, in der die Arbeiter_innen ebenfalls ohne Chefs produzieren. Sie werden von ihrer Arbeitsorganisation und ihren Kämpfen berichten…“ Siehe Info zur Veranstaltung von und bei labournet.tv externer Link in Kooperation mit Dr. Pogo Veganladenkollektiv, FAU Berlin, Union Coop // Föderation, Cafe Libertad Kollektiv, das kooperativ e.V., ΣΕ ΒΙΟΜΕ & 1336
      Wann? 18. August 19:30h
      Wo? Laube in den Prinzessinnengärten, Moritzplatz, Berlin Kreuzberg
    • 19. August 2019 in Berlin: …und jetzt sind wir die Fabrik! Diskussionsabend mit Vertreter*innen der selbstverwalteten Betriebe VIO.ME (Thessaloniki) und SCOP-TI (Marseille)
      Wie können solidarische Betriebe nach Belegschaftsübernahmen am Markt bestehen und welche Wege sind sie dabei bisher schon gegangen? Wir diskutieren mit Vertreter*innen von VIO.ME (seit 2011) und SCOP-TI (seit 2014) über Herausforderungen des Vertriebs ihrer Produkte und die jeweiligen verschiedenen Ausgangsbedingungen: während SCOP-TI juristisch Recht erhielt und die alte Besitzerin Unilever sogar gezwungen wurde die Belegschaft bei der Übernahme zu unterstützen, kämpfen die Beschäftigten von VIO.ME noch immer gegen die Versteigerung ihres Betriebs – und dafür, ihn endgültig übernehmen zu können.“ Ein Diskussionsabend mit Vertreter*innen der selbstverwalteten Betriebe VIO.ME (Thessaloniki) und SCOP-TI (Marseille). Eine Veranstaltung der Wandelwoche Berlin-Brandenburg 2019 in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Union Coop Shop, das kooperativ e.V., der Tageszeitung Neues Deutschland und dem Dr. Pogo Veganladen-Kollektiv am 19.08.2019, 18:30 – 21:30 Uhr, Veranstaltungsort: Rosa-Luxemburg-Stiftung, Salon, Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin. Siehe Ankündigung der RLS externer Link und eine mit Informationen über die Projekte
    • Bitte Vormerken: Eine Veranstaltung mit Makis Anagnostou (viome) ist durch Griechenland Solidaritäts Komitee Köln (GSKK) in Köln am 18.10.2019 geplant, um 19:00 in der Alten Feuerwache Köln, Melchiorstr.3, 50670 Köln (Details folgen). Da es im Ruhrgebiet mit einer eigenen Veranstaltung im Rahmen der viome-Rundreise organisatorisch nicht geklappt hat, überlegt LabourNet eine gemeinsame Anreise im Kleinbus ab Bochum nach Köln – InteressentInnen bitte melden!
  • Viome steht nicht zum Verkauf – neue Termine der Zwangsversteigerung: 13., 20. und 27. Juni, am 19. September und am 24. Oktober 2019 
    Am 13. Juni 2019 geht die Zwangsversteigerung des Firmengeländes, auf dem sich auch die Fabrik der Viome befindet, in die nächste Runde. Der reduzierte Startpreis erhöht das Risiko, dass die Fabrik als Schrotthaufen zurückbleibt. Die Basisgewerkschaft der VIOME-Belegschaft und die Solidaritätsnetzwerke, die seit acht Jahren diesen Kampf unterstützen, stehen wieder einmal vor einer Krisensituation. Am 13. Juni starten die nächsten Zwangsversteigerungstermine. (…) An Euch, die mit uns Seite an Seite in und vor dem Gerichtsgebäude gestanden und die Spannung gespürt haben, während die Uhr ablief und kein Anbieter die Frechheit hatte, im Gericht zu erscheinen. Nach jedem Termin haben wir gemeinsam laut die Parole gerufen: „Bullen und Richter, hört genau hin, VIOME wird in den Händen der Arbeiter bleiben.“ Wir rufen erneut auf, komm mit uns mit, um die Zwangsversteigerung zu verhindern, die am 13., 20. und 27. Juni, am 19. September und am 24. Oktober 2019 stattfinden soll. Steht an unserer Seite, damit wir das einzige Projekt am Leben erhalten, das uns das Recht gibt, immer noch zu sagen: „Ihr könnt nicht? Wir können!“ Damit das Experiment auch von anderen Fabriken in die Tat umgesetzt werden kann. Denn wir brauchen sie nicht, damit wir gerettet werden, und sie brauchen uns nicht, damit sie kaputt gehen.“ Aufruf der Gewerkschaft der VIOME-Belegschaft, Solidaritätsinitiative Thessaloniki, auf der Soli-Seite (ohne Datum) externer Link – siehe dazu:

    • Vio.Me: Letzter Zwangsversteigerungstermin vor der Sommerpause glücklich überstanden 
      Bild-Bericht vom 3. Juli 2019 beim Griechenland Solidaritäts Komitee Köln (GSKK) externer Link
    • Vio.me steht nicht zum Verkauf! Die Zwangsversteigerung der Vio.me verhindern!
      Video vom 15. Juni 2019 (dt. Untertitel) beim Griechenland Solidaritäts Komitee Köln (GSKK) externer Link
    • Griechenland: Vio.me erneut von Zwangsversteigerung bedroht – An die Belegschaft der SEVIOME und ihre Solidaritätsnetzwerke
      „Liebe Freund*innen und Genoss*innen, Ihr habt uns die Nachricht über die erneute Zwangsversteigerung des Fabrikgeländes der Vio.Me in Thessaloniki am 13., 20. und 27. Juni.2019 gesendet. Seit langem verfolgt und unterstützt unser Komitee euren nun mehr 7-jährigen Kampf um die Rückeroberung und Übernahme der Fabrik in Arbeiterselbstverwaltung. Ihr seid wie viele andere rückeroberte Betriebe ein Vorbild und Beispiel für die antikapitalistische Arbeiterbewegung nicht nur in Griechenland, sondern in ganz Europa. Wir haben dazu beigetragen, euer Projekt in Deutschland bekanntzumachen und aktive Solidarität zu mobilisieren. Deshalb werden wir auch aktuell den Kampf gegen die Zwangsversteigerung unterstützen und in Deutschland darüber informieren. Wir wünschen eurem Widerstand und eurer gerechten Sache Erfolg. Es lebe die internationale Solidarität“ Offner Brief des Griechenland Solidaritätskomitee Köln (gskk) vom 5. Juni 2019 externer Link – dem schließen wir uns natürlich an!
  • [3teilige Video-Reihe] Occupy, Resist, Produce: Inside the Self-Managed Factory of Vio.Me. 
    Thessaloniki, Greece – Workers have successfully self-managed the production of environmentally-friendly cleaning products for the last six years in the occupied factory Vio.Me. There are no bosses in this factory on the east side of Thessaloniki, Greece’s second largest city. Workers have been in full control since occupying the factory in 2013, two years after the workers had stopped receiving paychecks from the business due to the parent company having filed for bankruptcy. Unicorn Riot brings you inside the worker-run Vio.Me. facility in our three part video series. We spoke with five of the workers, took a tour of the factory, gained a deeper perspective and history of Vio.Me. from the workers, and a had sit-down with Dimitra, a psychologist in Vio.Me.’s autonomous and open-to-the-public Workers Healthcare Center...“ Bericht eines Besuchs bei Vio.me samt 3teiligem Video am 16.4.2019 von und bei Unicorn Riot externer Link
  • 23./24.2.2019: Sechs Jahre VIOME – Sechs Jahre Arbeit ohne Bosse – wir gratulieren! 
    23./24.2.2019: Sechs Jahre VIOME – Sechs Jahre Arbeit ohne BosseEnde Februar feiern die Kolleg*innen der VIOME ihren sechsten „Geburtstag“. Das diesjährige Motto ihrer Feier lautet: „Sechs Jahre VIO.ME. – sechs Jahre Kampf für eine Gesellschaft ohne Bosse“. Am 23. Februar wird auf dem Fabrikgelände ein landesweites Treffen der verschiedenen Solidaritätsgruppen stattfinden, und am nächsten Tag wird das Ereignis mit einem Fest und viel Musik gefeiert. Auf dem Treffen der Solidaritätsgruppen wird nicht nur die Situation der VIOME behandelt, es werden vor allem über aktuelle Fragen und Themen des sozialen Widerstandes und der Aktionseinheit besprochen. (…) Die breite Schicht der prekarisierten Menschen ist nicht mehr eine soziale Randgruppe, die einen isolierten Protest führt, sondern ein wichtiger Teil der Arbeiter*innenbewegung im weitesten Sinne. Fast unterschwellig formiert sich eine Gegenbewegung, die trotz der vielen Schläge noch keine entscheidende Niederlage erlitten hat. Nur so ist das „legendäre“ Projekt der VIOME objektiv zu erklären – die Kolleg*innen der rückeroberten Fabrik machen den täglichen Existenzkampf der sozial abgehängten Menschen in Griechenland sichtbar. In ihren zahlreichen Erklärungen haben die Kolleg*innen der VIOME immer wieder folgendes Argument sehr treffend formuliert: „Wir sind nicht das große Beispiel für die Überwindung des kapitalistischen Systems; wir sind nur ein bescheidener Teil des breiten sozialen Widerstandes in diesem Land. Doch wenn es uns nicht mehr geben sollte, wäre dieser Widerstand ein Stück ärmer.“ Wir wünschen den Kolleg*innen der VIOME weiterhin Durchhaltevermögen, Kraft und viel Erfolg.“ Meldung vom 17. Februar 2019 von und bei Griechenland Solidaritäts Komitee Köln (GSKK) externer Link – wir schließen und den Glückwünschen selbstverständlich an! Siehe im Dossier das Grusswort des Komitees (und auch von uns) an die KollegInnen sowie nun einen Bericht:

    • Mit Seifen gegen die Krise: Selbstverwaltete griechische Seifenmanufaktur VIO.ME feierte sechsten Geburtstag 
      „Lokalaugenschein bei der selbstverwalteten griechischen Seifenmanufaktur VIO.ME, die ihren sechsten Geburtstag feierte, und in einem Land, das in einer tiefen sozialen Krise steckt – Griechenland. Die Zahlen muten erschreckend an: Seit dem Beginn der griechischen Staatsschuldenkrise im Jahr 2010 gingen durch die massiven Sparmaßnahmen die Renten um etwa 70 Prozent zurück, die Jugendarbeitslosigkeit erreichte zeitweilig einen Wert von fast 50 Prozent und unzählige StaatsbürgerInnen wanderten aus. Viele Griechinnen und Griechen allerdings wollten nicht untätig bleiben und suchten nach neuen Wegen, um sich zumindest selbst aus der Krise heraus zu helfen. So erlebte in den vergangenen neun Jahren die kollektive Selbstverwaltung in Griechenland geradezu einen Boom. Über 8000 Kooperativen sollen sich in dieser kurzen Zeit neu gegründet haben. Freilich handelt es sich dabei zu einem guten Teil um kleine landwirtschaftliche Betriebe, die beispielsweise Olivenöl oder Orangen produzieren, aber auch Schulen und Zeitungen gingen notgedrungen zur Selbstverwaltung über, nachdem die ursprünglichen Eigentümer schließen wollten. Zu einiger Berühmtheit brachte es dabei die in Thessaloniki ansässige Seifenmanufaktur VIO.ME. (…) Doch nicht nur für die Seifen, auch für die Art der Organisation selbst interessieren sich inzwischen immer mehr Personen. (…) Die Arbeitenden von VIO.ME sehen sich als Team, als Kollektiv, und sind bestrebt, so gut als möglich den Fähigkeiten aber auch Bedürfnissen jeder Einzelperson Rechnung zu tragen. (…) Klar ist für uns aber, dass wir uns alle solidarisch in allen Lebenslagen gegenseitig helfen und dementsprechend auch versuchen, die Arbeitsbedingungen zu gestalten.« Die Rohprodukte wie beispielsweise Olivenöl oder Essig übrigens erwirbt man nach Möglichkeit von regionalen Kooperativen, anstatt von weltumspannenden Konzernen. (…) Probleme damit, dass sie mit dem Produktionsstart den stillgelegten Betrieb ja faktisch besetzen würden, sahen sie zunächst nicht, aber die ursprünglichen Eigentümer waren naturgemäß wenig erfreut darüber. (…) Entmutigen oder gar vertreiben ließen sich die Arbeitenden von VIO.ME von der unsicheren Lage indes bisher nicht. Und so begingen sie Ende Februar 2019 das Jubiläum ihres sechsjährigen Bestehens mit einer großen Feier, bei der sie mit Live-Musik, Speisen und Getränken sich und ihre UnterstützerInnen auch gleich auf viele weitere Jahre einschworen.“ Beitrag von Christian Kaserer vom 21. März 2019 beim ksoe-Blog externer Link der Katholische Sozialakademie Österreichs
    • An die Arbeiter*innen der VioMe in Thessaloniki und an alle Gäste der Veranstaltungen am Wochenende 23./24. Februar auf dem Betriebsgelände der rückeroberten Fabrik
      Das Griechenland Solidarität Komitee aus Köln gratuliert euch herzlich zum sechsten Jahrestag eures Bestehens als rückeroberte und selbstverwaltete Fabrik und kooperativistisches Projekt im krisengeschüttelten Griechenland. Euer gelungenes Projekt stellt eine immense kämpferische Leistung dar, die wohlverdient die internationale Anerkennung und Bewunderung hervorgerufen hat.
      Seit Jahren verfolgt und unterstützt unser Komitee euren mehrjährigen Kampf. Immer wieder zittern wir mit, wenn die Behörden einen neuen Anlauf nehmen, die Fabrik zu liquidieren. Wir hoffen, dass wir ein bisschen dazu beigetragen haben, euer Projekt in Deutschland bekanntzumachen und aktive Solidarität zu mobilisieren. Wir werden auch künftig euren Widerstand und eure gerechte Sache nach besten Kiräften unterstützen.
      Wir wünschen euch ein ergebnisreiches Treffen der sozialen Netzwerde am Samstag, den 23. Februar und ein stimmungsvolles Fest am Sonntag, den 24. Februar 2019. Vor allem aber wünschen wir euch weiterhin Durchhaltevermögen, Kraft und viel Erfolg. Es lebe die internationale Solidarität
      “ Köln, den 20.02.2019, für das Komitee Monika v. zur Mühlen, Manfred Neugroda, Horst Hilse, Konstantin Koustas, Wilfried Keller, Hubert Schönthaler. PS: LabourNet Germany (www.labournet.de) hat uns gebeten, euch ebenfalls zum sechsten Jahrestag herzlich zu gratulieren. Seit langem berichtet Labournet Germany kontinuierlich über euren Kampf und Widerstand – so auch diesmal.
  • [Viome] Stell dir vor, die Firma macht dicht, und keiner geht heim – Als ihre Chefs sie im Stich lassen, nehmen die Arbeiter ihr Schicksal selbst in die Hand. Ein Unternehmensbesuch in Thessaloniki 
    „… Die Arbeiter und Arbeiterinnen von Viome, die seit dem fluchtartigen Abgang ihrer Chefs niemals offiziell entlassen worden waren und daher weder Anspruch auf Arbeitslosengeld noch Aussicht auf Bezahlung hatten, besetzten (…) im Juli 2011 einen Teil des Fabrikgeländes. Die Maschinen waren ihr Pfand, von deren Verkaufserlös die ausstehenden Löhne in Höhe von 1,5 Millionen Euro bezahlt werden sollten. Da die Leute nicht untätig in der Fabrik sitzen und mit den Maschinen um die Wette Staub fangen wollten, überlegten sie, was man in der Zwischenzeit herstellen könnte. (…) Nach einiger Beratung und einer Marktanalyse von Wissenschaftlern beschlossen die verbliebenen 38 Arbeiter, ökologisch abbaubare Seife und Waschmittel herzustellen. Die Grundstoffe waren billig und in kleiner Menge zu bekommen – und waschen müssen die Leute immer. Das Startkapital liehen sich die Arbeiter von Freunden, Verwandten und Unterstützern. Kurz darauf ließen die Besetzer ihre Firma als Sozialkooperative S.E. Viome eintragen und kauften die meisten der wenigen Maschinen, die sie für die neue Produktion nutzen konnten, bei Insolvenzversteigerungen mit Gewerkschafts- rücklagen und Spendengeldern zurück. (…) Nur das Gelände gehört ihnen nach wie vor nicht. Doch immerhin versucht die Polizei nicht mehr, es zu räumen. Als sie es noch versuchte, stellten sich stets Hunderte Menschen aus der Umgebung schützend vor die Werkstore und verwehrten jedem den Eintritt, der etwas gegen die neuen Spielregeln in der ehemaligen Klebstofffabrik hatte. „Die Krise hat uns solidarischer gemacht“, sagt Vragoteris, der Vorsitzende. (…) „Auch wenn es manchmal schwierig ist“, sagt Vangelis Vragoteris kurz vor Schichtende, „diese Arbeit hier gibt uns Mut.“…“ Reportage von Holger Fröhlich aus brand eins 01/2019 externer Link (Fotografie: Philipp Meuser)
  • Auch die fünfte Runde der Zwangsversteigerungen, die die Existenz von Viome bedrohen, ist am 13. Dezember ergebnislos ausgegangen. Die Gefahr ist jedoch nicht gebannt!
  • Viome: Zwangsversteigerungstermin am 25.10.2018 wieder einmal gescheitert – vier weitere Termine in 2018 
    Viome: Zwangsversteigerungstermin am 25.10.2018 wieder einmal gescheitert - vier weitere Termine in 2018Am 25. Oktober ging die Zwangsversteigerung der Muttergesellschaft FILKERAM SA in die nächste Runde. Auf dem Gelände der Unternehmensgruppe befindet sich auch die besetzte, rückeroberte und selbstverwaltete Fabrik der Tochtergesellschaft VIOME. Es werden noch vier weitere Gerichtstermine folgen: 1. November, 8. November, 15. November und 13. Dezember 2018. Das Mindestgebot beträgt diesmal nur 15 Mio. EUR – zum Vergleich: der Versuch der Zwangsliquidierung hatte ursprünglich mit einem Mindestbetrag von 31 Mio. angefangen. Aber auch die Kolleg*innen der VIOME organisieren eine neue Kampagne für den Widerstand. (…) Am 22. Oktober – drei Tage vor dem ersten Gerichtstermin – hatten die Justizbehörden von Thessaloniki in einer amtlichen Bekanntmachung (AZ: 4072 v. 22.10.2018) den Zugang zum zweiten Stockwerk des Gerichtsgebäudes verboten. Auf dieser Etage wird die Zwangsabwicklung der früheren Firmengruppe verhandelt. Eine Ausnahme wurde nur für diejenigen Personen zugelassen, die über einen Ausweis und ein Scheckbuch bzw. Scheckkarte verfügen, damit sie belegen können, dass sie an den zu versteigernden Immobilien interessiert sind. Damit wollen die Behörden jede Art von Demonstrationen und Kundgebungen verhindern. Die VIOME hat in einer eigenen Stellungnahme auf ihrer Website eine rechtlich und politisch fundierte Antwort gegeben, die die Rechtmäßigkeit des Zugangsverbots ad absurdum führt. Da die Erwiderung der Kolleg*innen zurzeit nur auf griechisch abrufbar ist, wollen wir für die deutschen Leser*innen einige der prägnantesten Argumente kurz und stichwortartig anführen (…) Der erste Termin (25.10.2018) der Zwangsversteigerung blieb erfolglos, da sich kein Interessent meldete. Am gleichen Tag fanden vor dem Gerichtsgebäude drei Kundgebungen statt. Die erste war von den Protestierer*innen der VIOME organisiert. Die zweite Demo betraf einen Prozess der Gegner gegen den Goldabbau in Chalkidiki. Die Demonstranten der dritten Kundgebung haben angeklagten Antifaschist*innen politische Rückendeckung gegeben. Zum Schluss haben sich alle drei Demos gegenseitig unterstützt und zusammengeschlossen. (…) Für die 46. KW (12. – 18. November) ist eine gemeinsame  Kundgebung und eventuell auch Demonstration gegen die Zwangsversteigerung und den Goldabbau geplant – organisiert von mehreren Aktionsbündnissen…“ Bericht vom 2. November 2018 von und bei Griechenland Solidaritäts Komitee Köln (GSKK) externer Link
  • Chefs überflüssig. Seit mehr als fünf Jahren in Arbeiterhand: Griechische Kooperative »Vio. Me« kämpft weiter um Existenz 
    „Am Wochenende standen die Pforten der Kooperative »Vio.  Me« im griechischen Thessaloniki Tausenden Besuchern sperrangelweit offen. Normalerweise muss man dort klingeln und wartet dann auf Einlass. »Die Fabrik soll Fabrik bleiben, das Eigentum gehört der gesamten Gesellschaft«, erklärt Dimitris, Mitglied der Kooperative. Entsprechend dieser Devise hatte der von Zwangsversteigerung bedrohte Produzent von ökologischen Reinigungsmitteln zum »Coopenair Festival« in seine Produktionsstätte eingeladen. Der Andrang war groß, größer als erwartet. »Ich bin hier, weil ich Vio. Me unterstützen will, damit es nicht schließt«, sagte Christina. Mehr als 4.000 Menschen waren wie die in einer Flüchtlingsunterkunft tätige Ärztin allein am Freitag zu den Auftaktkonzerten gekommen. Auf dem 5.000 Quadratmeter großen Gelände der seit mehr als fünf Jahren besetzten Fabrik in einem Industriegebiet am Stadtrand hatten zwei Bühnen und Dutzende Marktstände Platz. (…) Nicht nur wegen des Semesterbeginns war der Zeitpunkt des Festivals daher günstig gewählt. Unterstützung kann die Kooperative in den nächsten Wochen jedenfalls gut gebrauchen. Ab dem 25. Oktober beginnen erneut Versteigerungsrunden. Sie sollen bis zum Dezember dauern. Der Anwalt der Eigentümer versucht nach wie vor, das Grundstück als Ganzes so günstig wie möglich zu veräußern. Dabei ist eine Lagerhalle gar nicht Teil der Insolvenzmasse, sie wurde wegen Steuerschulden »einbehalten«, meinte Spyros. Der Arbeiter ist besorgt, dass das Gelände bald zur ungenutzten Spekulationsmasse verkommt. »Selbst wenn sie entscheiden, dass wir keinen Erfolg haben: Wir bleiben und machen weiter«, zeigte sich Dimitris hingegen überzeugt.“ Bericht von Elisabeth Heinze aus Thessaloniki in der jungen Welt vom 16. Oktober 2018 externer Link
  • VIOME erneut in seiner Existenz gefährdet: Neue Zwangsversteigerungstermine ab Oktober / 1. CoOpenAir Festival für Kooperativismus 12. bis 14. Oktober auf dem Gelände von VIOME Thessaloniki 
    1. CoOpenAir Festival für Kooperativismus 12. bis 14. Oktober 2018 auf dem Gelände von VIOME ThessalonikiImmer wieder wird der seit 2013 besetzte und von den Kolleg*innen in Selbstverwaltung geführte Betrieb Viome von Zwangsversteigerung bedroht. (…) Doch der Oktober bringt neue Schwierigkeiten. Die Justiz hat eine neue Versteigerungsrunde der Muttergesellschaft PHILKERAM angeordnet. Die Termine stehen schon fest: 25. Oktober 2018, 1. November 2018, 8. November 2018, 15. November 2018 und 13. Dezember 2018. Das Mindestgebot beträgt 15 Mio. EUR. Die VIOME-Kolleg*innen haben jetzt schon mit der Vorbereitung einer neuen Kampagne begonnen, um ihre berechtigte Existenz zu sichern. Sie wollen sowohl das für den 12. – 14. Oktober geplante CoOpenAir Festival als auch die zahlreichen Solidaritätsstrukturen (im In- und Ausland) gegen die Zwangsversteigerung ihres Betriebes mobilisieren.“ Meldung vom 25. September 2018 beim Griechenland Solidaritäts Komitee Köln (GSKK) externer Link

    • Das genannte 1. CoOpenAir Festival für Kooperativismus („Von Evros bis Kreta, für Arbeit ohne Chefs, für eine Gesellschaft ohne Ausbeutung“) findet vom 12. bis 14. Oktober auf dem Gelände von VIOME Thessaloniki statt, eine Mischung aus politischer Zeichensetzung, kultureller Veranstaltung und solidarischer Vernetzung der verschiedenensten Widerstandsprojekte landesweit. as Fest soll ein Ort der Begegnung und Vernetzung des sozialen Widerstandes und der Solidaritätsbewegung sein. Siehe dazu Infos ebenfalls beim Griechenland Solidaritäts Komitee Köln (GSKK) externer Link, dort Kurzvorstellung der anderen beteiligten Kollektivprojekte. Siehe auch ein Mobi-Video externer Link
  • 5 Jahre Fabrik von Viome in den Händen der Arbeiter – Feiern für ihr 5-jähriges Durchhalten am 25.02.2018
    5 Jahre Fabrik von Viome in den Händen der Arbeiter - Feiern für ihr 5-jähriges Durchhalten am 25.02.2018Die KollegInnen von Vio.Me konnten seit dem 11.01.2018 bei 4 von 5 Terminen für Zwangsversteigerungen vor dem Gericht in Thessaloniki die Versteigerung durch Blockaden – unter gewaltsamen Eingreifen der Bereitschaftspolizei – verhindern (wir berichteten) und müssen sich auf den letzten Termin am 1. März vorbereiten. Dennoch werden vom 23. bis 25 Februar gebührend 5 Jahre Widerstand gefeiert –  wir gratulieren!
    Am Samstag 24.2 gibt es in Thessaloniki eine Demonstration und eine Solidaritätsveranstaltung und am Sonntag ein Fest auf dem Firmengelände!
  • 18.1.2018: Auch die heutige gerichtliche Zwangsversteigerung des Fabrikgeländes von vio.me zum Glück ergebnislos, nächster Termin am 25.02.
  • [arte-Film] Re: Klassenkampf mit Bioseife. Eine griechische Fabrik in Arbeiterhand 
    Die Vio.Me-Seifenfabrik im nordgriechischen Thessaloniki ist eines der aufregendsten sozialen Experimente Europas. Die Belegschaft hat ihren Arbeitsplatz vor drei Jahren besetzt. Seitdem sind die Arbeiter ihre eigenen Chefs und verstehen sich als Beispiel für eine Wirtschaftsordnung jenseits des Kapitalismus. Auf dem Höhepunkt der Finanzkrise ging Philkeram-Johnson, einer der bedeutendsten griechischen Produzenten für Baustoffe und Keramikfliesen, bankrott. Seitdem produzieren die Arbeiter unter dem Namen „Vio.Me“ in Eigenverantwortung ökologische Seife. Unter ihnen gibt es keine Hierarchie, jeder bekommt den gleichen Lohn und alle Entscheidungen werden im Kollektiv getroffen.Doch die Gläubiger von Philkeram-Johnson drängen auf eine Zwangsversteigerung der Fabrik, wodurch die Arbeiter alles verlieren würden. Kann das soziale Experiment bestehen?arte-Film externer Link (2017, 31 Min., verfügbar bis 15.02.2018)
  • Erfolgreiche Blockade der gerichtlichen Zwangsversteigerung des Fabrikgeländes am 11.1. 
    Vio.Me: Erfolgreiche Blockade der gerichtlichen Zwangsversteigerung des Fabrikgeländes am 11.1.2018Die ArbeiterInnne von Vio.Me und ihre UnterstützerInnen – ungefähr 150 Personen – haben am Donnerstag, 11. Januar, den Gerichtsaal in Thessaloniki beim ersten Termin blockiert und damit eine Aufschiebung erwirkt. Nun wird zu den nächsten Terminen am nächsten Donnerstag (18.1.) und 25. Januar mobilisiert. Gleichzeitig fand eine Soli-Demo vor dem Arbeitsministerium in Athen statt. Siehe zum Hintergrund:
  • Vio.Me in Thessaloniki braucht Solidarität und Unterstützung. Vertreibt und kauft ihre Produkte! 
    Im Herbst 2017 haben wir eine Unterschriftenaktion in Deutschland gegen die Beschlagnahme von Maschinen und Rohstoffen im Zuge des Insolvenzverfahrens und für den Erhalt von Vio.Me in Arbeiterselbstverwaltung durchgeführt. Bis jetzt konnte der Zutritt des Insolvenzverwalters verhindert werden. Nun droht den Kollegen die erneute Beendigung durch die Fortsetzung der gerichtlichen Zwangsversteigerung des gesamten Fabrikgeländes ab Mitte Januar 2018. Dagegen mobilisieren die Kollegen derzeit mit einem Aufruf, den Gerichtstermin massiv zu blockieren und fordern die Abtrennung ihres Betriebsteils aus der Versteigerungsmasse und Übertragung an die Belegschaft…“ Aufruf vom 21. Dezember 2017 von und bei Griechenland Solidarität Komitee Köln externer Linkder erste Gerichtstermin ist am 11.1., die viome-KollegInnen mobilisieren zum Gerichtsgebäude – siehe dazu:

    • Der aktuelle Stand – immer noch bedrohlich! 
      der besetzte und selbstverwaltete Betrieb Vio.me ist weiter in Gefahr, für den 11./12. Januar ist die nächste Runde im Zwangsversteigerungsverfahren angekündigt. Gefordert ist ein Gebot von 21 Mio., die Banken haben jedoch durchblicken lassen, dass schon 15 Mio. € reichen würden. Ein Polizeieinsatz mit Tränengas ist angekündig. Die Regierung könnte eingreifen und den Vio.me-Anteil aus der Konkursmasse herausnehmen, wenn sie es denn wollte…“ Aus dem Newsletter des Griechenland Solidaritätskomitee Köln (GSKK) vom Dezember 2017 am 10.12.2017
  • Der Fabrikbesetzer. In der Griechenland-Krise 2011 sind die Eigentümer seiner Firma getürmt. Makis Anagnostou und seine Kollegen arbeiten einfach weiter.
    „… Wem gehört Viome? Uns, den Arbeitern, meint Makis, ein großer, vollbärtiger Mann mit gezwirbeltem Schnauzer, der mit seinem roten Käppi und dem blauen Jeanshemd ein bisschen wie ein lebensgroßer Super Mario daherkommt. Er und seine Kollegen haben in Viome die Produktion am Laufen gehalten, auch nachdem die griechische Wirtschaft in den Krisenjahren so katastrophal zusammengebrochen war. Doch noch immer ist die Besetzung der Fabrik illegal. Noch immer ist es möglich, dass der Insolvenzverwalter sich Zutritt verschafft und die Halle mit den Maschinen zwangsversteigert…“ Reportage von Silke Weber vom 10. Januar 2018 bei der Zeit online externer Link
  • VIO.ME vor Entscheidung: Fortbestehen durch Zwangsversteigerung bedroht! Solidaritätserklärung unterzeichnen! 
    Der in Eigenregie und Selbstverwaltung produ- zierende Betrieb VIO.ME, seit dem letzten Jahr als Sozialkooperative anerkannt, ist erneut in akuter Gefahr. Seit dem 29. Mai ist ein Konkursverwalter durch Gerichtsentscheid berechtigt, im Auftrag der Eigentümerfamilie alle beweglichen Vermögens- gegenstände auf dem Betriebsgelände zu erfassen und unmittelbar an beliebige Interessenten zu veräußern. [Wir berichteten, siehe unten] (…) Wir [GSKK] rufen nun auf zur Solidarität mit der Erklärung der VIO.ME-Kollegen und zum Einstehen für ihre Forderungen, damit sie sich in der jetzigen bedrohlichen Situation auf die internationale Solidarität stützen und Druck auf die Parlamentsfraktion von Syriza und die Regierung ausüben können. (…) Wir [Die ArbeiterInnen von VIO.ME] brauchen eure praktische Unterstützung, um die Fabrik am Leben zu halten und unsere Familien vor Armut und Angst zu schützen. Wir brauchen Solidaritätserklärungen, um unsere Kraft zu beweisen: die Kraft der Solidarität, die stärker ist als jegliche Unterdrückung vom Kapital, stärker als jeglicher Zusammenbruch des kapitalistischen Wirtschaftssystem…“ Aufruf zur Solidaritätserklärung „Hände weg von VIO.ME“ von und beim Griechenland Solidaritäts Komitee Köln (GSKK) vom 26.6.2017 externer Link – wir rufen auch zum Mitzeichnen auf! Siehe dazu:

    • GSKK hat am 20. November 2017 die Erklärung an die Kollegen der besetzten und selbstverwalteten Fabrik VioMe in Thessaloniki mit mehr als 700 Unterschriften aus Deutschland, einigen aus Österreich und der Schweiz, übersendet – siehe die Meldung dazu externer Link
    • Hände weg von VioMe: Abschluss für Unterschriften und Erklärungen zum 30.09. 
      In Absprache mit den Kollegen von VioMe wollen wir die Unterschriftensammlung und die Abgabe von Solidaritätserklärungen zum 30.09.2017 beenden. Bisher ist es den Kollegen gelungen, den Antritt des Zwangsversteigerers abzuwenden. Dazu haben in erster Linie die über 80 Solidaritätserklärungen von Betriebsgewerkschaften und Vereinigungen in Griechenland beigetragen, aber auch die breite internationale Solidarität mit Unterschriften und Erklärungen. So war die Arbeiterdelegation von VioMe Ehrengast des Anfang September in Argentinien abgehaltenen 6. Weltkongresses der besetzten, selbstverwalteten Betriebe. Diese Resonanz und Unterstützung wurden in die griechische Öffentlichkeit getragen, aber auch Abgeordnete der SYRIZA-Fraktion und Regierungsmitglieder konnten beeindruckt werden. Wir sammeln noch bis Ende des Monats Unterschriften und Erklärungen, dann werden wir alles nochmals komplett an VioMe in Thessaloniki abschicken und eine Solidaritätserklärung des Kölner Griechenland Solidarität Komitee dazu überreichen…“ Meldung des Griechenland Solidaritäts Komitee Köln (GSKK) vom 10.9.2017 externer Link – wir erinnern daher an die Solidaritätserklärung: Hände weg von Viome! externer Link
    • Kampf gegen Insolvenzverwalter: Die griechische Kooperative Vio.Me fordert Unterstützung durch den Staat
      „»Die Manager wollten uns loswerden«, meint Spiros Sgouras, Mitglied der Kooperative Vio.Me. »Als der Insolvenzverwalter den Gläubigern – mehrheitlich die Arbeiter von Vio.Me – mitteilte, wir sollen alles Stück für Stück veräußern oder das Geschäft ganz aufgeben, haben wir nicht mitgemacht.« Die kämpferischen Beschäftigten, die weder bezahlt noch entlassen wurden, versuchen sich seither dem Prozess der Zwangsauflösung zu entziehen. In der besetzten und selbstverwalteten Fabrik im nordgriechischen Thessaloniki wird die Vio.Me-Bioseife hergestellt, die sich mittlerweile einen Namen gemacht hat. Sie ist als Ausdruck der Solidarität gegenüber dem krisengebeutelten Griechenland bekannt und im Ausland oft nur schwer zu bekommen. Im nd-Shop ist sie jetzt wieder erhältlich. (…)Doch im Insolvenzverfahren sollte die erfolgreiche Tochter in die Abwicklung des Unternehmens hineingezogen werden. Im Zuge der drohenden Versteigerung hat sich der Insolvenzverwalter auf juristischem Weg Zutritt zum Gelände erstritten und kann theoretisch alle beweglichen Gegenstände veräußern. Dies würde auch gespendete Materialien und Hilfsgüter für Flüchtlinge und einer auf dem Gelände eingerichteten Sozialklinik betreffen, in der nicht krankenversicherte Arbeiter behandelt werden. Doch es gibt Widerstand in Thessaloniki: Ein Zutrittsversuch des Insolvenzverwalters konnte verhindert werden. »Aus rechtlicher Sicht und aus politischen Gründen werden wir ihm keinen Eintritt erlauben«, meint Sgouras und fügt hinzu: »Uns ist klar, dass wir als Arbeiter, die sich auf das Gesetz berufen, nicht unbedingt eine Garantie haben.« Aus diesem Grund hat die Vio.Me-Kooperative erneut eine Onlinepetition gestartet mit dem Anliegen, das vollständige Nutzungsrecht der Fabrikanlage zu erwirken und so seinen Fortbestand zu sichern…“ Beitrag von Elisabeth Heinze bei neues Deutschland vom 21. August 2017 externer Link mit Bezugsmöglichkeit der Vio-Me-Seife (im Raum Bochum über die Redaktion)
  • Meine Fabrik, meine Mitbestimmung. Zukunft In einer besetzten Chemie-Fabrik in Thessaloniki erproben Arbeiter und Anwohner ein Leben jenseits des Kapitalismus
    Man könnte die Frauen und Männer der Viome-Fabrik Arbeiterinnen und Arbeiter nennen – das würde es aber noch nicht einmal annähernd beschreiben. Versuchen wir es stattdessen mit: einige der mutigsten Menschen, die ich je kennengelernt habe. Oder: Organisatoren eines der erstaunlichsten sozialen Experimente, die es gegenwärtig in Europa gibt. (…) Zunächst einmal ist niemand hier der Boss. Es gibt keine Hierarchie, jeder verdient das Gleiche. Traditionell wird in Fabriken nach dem Modell der Fließbandfertigung gearbeitet, bei dem jeder jeden Tag ausschließlich die gleichen, ein- oder zweiminütigen Handgriffe verrichtet: Einer fügt das Display ein, eine bringt die Schutzhülle an, einer verpackt das Smartphone. In Thessaloniki kommen alle um sieben Uhr morgens auf einen schlammschwarzen griechischen Kaffee zusammen und besprechen, was für den Tag ansteht. Erst dann werden die Aufgaben verteilt. Und ja: Alle sind mal dran mit Toilettenputzen. (…) Eine Gruppe Männer im mittleren Alter, die über ihr gesamtes Berufsleben hinweg Anweisungen erhalten haben, was sie wann zu tun haben, ergreifen Besitz von ihrem Arbeitsplatz, von ihrem eigenen Arbeitsleben. Sie werden ihre eigenen Chefs und verschreiben sich sofort Prinzipien größtmöglicher Gleichheit. (…) Die andere massive Veränderung ist die zwischen der Fabrik und ihrem Umfeld: Die Arbeiter konnten ihre Arbeitsstätte nur „zurückgewinnen“, so sagen sie vor Ort, weil ihnen die Einwohner Thessalonikis dabei halfen. Immer, wenn Vertreter der ehemaligen Besitzer kamen, um Geräte und Maschinen zu beschlagnahmen, was ihnen von Gerichts wegen erlaubt worden war, bildeten hunderte Menschen eine Kette um die Fabrik. Ich habe Anwälte von Viome vergebens um einen Kommentar gebeten. (…) Die Mitarbeiter nutzen das Gebäude auch als Anlaufstelle für Geflüchtete. Einmal pro Woche wandeln sie die Büros in eine kostenfreie Zweigstelle der Sozialklinik für Menschen um. Das griechische Gesundheitssystem wurde völlig kaputtgespart, sein Umgang mit Geflüchteten ist mitunter grausam – beides versuchen die Viome-Leute zu kompensieren. Dort, wo der Staat zusammengebrochen ist, der Markt ihre Arbeitskraft nicht mehr nachfragt und die Klasse der Bosse das Weite gesucht hat, versuchen diese 26 Arbeiterinnen und Arbeiter die Lücken zu schließen. Der Kapitalismus hat diese Menschen fallen gelassen. Jetzt betrachten sie ihn selbst als gescheitertes Modell...“ Bericht vom 25.09.2017 bei Der Freitag online von Aditya Chakrabortty externer Link (Wirtschaftskommentator des Guardian)
  • Drohende Gefahr für VIO.ME und die Zweigstelle der Sozialklinik der Solidarität von Thessaloniki 
    Ab heute, dem 29. Mai 2017, kann der Konkursverwalter der gegnerischen Partei, Theocharis Megas, aufgrund der aktuellen Entwicklungen die Fabrik betreten und alle beweglichen Vermögensgegenstände der VIO.ME und der Zweigstelle der Sozialklinik (Sozialklinik der Solidarität von Thessaloniki) erfassen und katalogisieren, das heißt, Maschinenpark, medizinische Apparate und Geräte, Medikamente, Fahrzeuge, Kleidung und lebensnotwendige Bedarfsgüter für Flüchtlinge und VIO.ME-Produkte, mit dem Ziel, eine schrittweise Zwangsversteigerung durchzusetzen. Es ist damit zu rechnen, dass die Projekte VIO.ME und ihre Zweigstelle der Sozialklinik unter Beschuss genommen werden und dass beide vor einer unmittelbaren Gefahr stehen. Die aktive Solidarität aller ist dringend gefragt. Aus diesem Grund rufen wir alle Solidaritätsstrukturen auf, an einer gemeinsamen Versammlung am Mittwoch, den 31. Mai 2017 um 19:00 Uhr im Sozialzentrum Mikropolis (Thessaloniki) teilzunehmen. Auf dieser Versammlung wird ausführlich über die aktuellen Entwicklungen berichtet, und anschließend werden konkrete Aktionen beschlossen. Die Versammlung der VIO.ME-Zweigstelle der Sozialklinik der Solidarität von Thessaloniki“ Übersetzung des Aufrufs vom 29. Mai 2017 – Die Versammlung hat zwei Texte verabschiedet: einen kurzen Aufruf und den Entwurf einer Protesterklärung. Beide Texte müssen noch übersetzt werden. Weitere Informationen und eine Petition folgen demnächst
  • Information über die Forderung der Sozialkooperative von VIOME nach einer rechtlichen Anerkennung des uneingeschränkten Nutzungsrechts der Fabrikanlagen der VIOME AG
    Wir fordern, uns das legale und uneingeschränkte Nutzungsrecht der Fabrikanlagen der VIOME AG zu überantworten, die im Mai 2011 klammheimlich und widerrechtlich von ihren Eigentümern aufgegeben wurde und sich heute formell im Insolvenzverfahren befindet. Dieses Ziel läßt sich nur realisieren, wenn die unten aufgeführten Immobilien aus der Zwangsversteigerung des Grundbesitzes der Unternehmensgruppe FILKERAM ausgesondert werden…“ Dokumentation von und bei VIOME externer Link
  • Thessaloniki: Arbeiterbetrieb vio.me wehrt sich gegen Versteigerung. Mitarbeiter Dimitris Koutamatiolis über die Zukunftsaussichten und anstehenden Kämpfe der selbstverwalteten Fabrik
    viome: not for sale, it belongs to the workers and to societyBesonders wichtig im Interview von Ulrike Kumpe mit Dimitris Koutamatiolis vom 16. November 2016 in neues Deutschland online externer Link „Die Produktion ist jetzt viel größer geworden. Zu dieser Entwicklung hat der Online-Shop beigetragen. Alle 22 Arbeiter können jetzt hier arbeiten und es gibt einige externe Mitarbeiter. Diese sind aber nicht Mitglieder des Kollektivs. Sie liefern mit dem Fahrrad vio.me Produkte aus. Zu dieser Vergrößerung der Produktion hat außerdem die Ausweitung unseres Netzwerkes beigetragen. Dazu gehört auch die Unterstützung aus dem Ausland, wie Deutschland sowie das Solidaritätsnetzwerk in Griechenland. Außerdem produzieren wir jetzt wieder Kleber und einen organischen Putz. (…) Die Versteigerung wurde gerichtlich beschlossen. Es liegt auch nicht an zu geringem Interesse. Bislang konnte die Versteigerung zwei Mal verhindert werden. Es gibt eine solidarische Bewegung, die zusammen mit den Arbeitern von vio.me den Raum, in dem die Versteigerung stattfinden sollte, blockiert hatte. Wir sind optimistisch, aber die Gefahr einer Versteigerung ist nicht weg. (…) Es gibt keinen neuen Versteigerungstermin. Der Insolvenzverwalter muss erst wieder ein neues Verfahren eröffnen. Das dauert vielleicht zwei oder drei Monate. Wäre das Kollektiv nicht hier, würde es gar keine Versteigerung geben. Es ist mehr ein ideologischer und politischer Kampf. Es soll verhindert werden, dass es Nachahmer gibt. Sie wollen verhindern, dass es Arbeiter sich daran ein Vorbild nehmen und sich bei einer Insolvenz einfach den Betrieb nehmen und weiter produzieren.“
  • Zwangsversteigerung erneut gescheitert – Verschnaufpause für Bio.Me
    Niemand wagt es, die von den Arbeiter_innen besetzte Fabrik Bio.Me zu ersteigern. Erneut erfolglos abgebrochen werden musste die für den 20. Oktober angesetzte Zwangsversteigerung des Betriebsgeländes des insolventen Konzerns Filkerem & Johnson in Thessaloníki, zu dem auch die selbstverwaltete, besetzte Fabrik Bio.Me gehört. Es war der inzwischen vierte Versuch die insgesamt 14 Grundstücke des Konzerns mit einer Gesamtgröße von 158.000 Quadratmetern für 31 Millionen Euro zu versteigern. (…) Ab den frühen Morgenstunden waren nicht nur starke Polizeikräfte und die Bio.Me-Arbeiter samt Solidaritätsbewegung in den Gängen des Gerichts präsent, sondern auch ehemalige Filkerem & Johnson Arbeiter, die eine Durchführung der Zwangsversteigerung begrüßen um so in den Genuss der Auszahlung einer Entschädigung zu kommen. (…) Das Fabrikgelände von Bio.Me macht nur ca. 1/7 des aus 14 Grundstücken bestehenden Konzerngeländes von Filerem & Johnson aus, weshalb die Solidaritätsbewegung die Ausgliederung der besetzten Fabrik aus der Versteigerungsmasse fordert. Eine mehr als angebrachte Forderung, hatte doch der griechische Staat mehrere der betroffenen 14 Grundstücke den damaligen Besitzern von Filkerem & Johnson umsonst überlassen, da der Konzern „Arbeitsplätze schaffe“…“ Bericht von Ralf Dreis, Thessaloníki, vom 24.10.16 bei der FAU externer Link
  • Update Vio.Me
    Neueste Meldung (20.10.2016) : „Guten Tag liebe Leute, ich habe jetzt eben mit Makis (dem Sprecher der Belegschaft von Vio.Me; GB) gesprochen. Bei dem heutigen Zwangsversteigerungstermin wurde kein Angebot abgegeben. Damit ist die erste Runde der Zwangsversteigerung (offiziell) abgeschlossen. Der eingesetzte Konkursverwalter besteht weiterhin auf der Liquidierung der FILKERAM AG. Das Gericht wird demnächst (??) einen neuen Versteigerungspreis festsetzen und die zweite Runde einleiten. … Konstantin“ (mehr Infos darüber auf Englisch externer Link).“ Update bei Griechenlandsoli externer Link
  • VIO.ME – immer neue Gerichtstermine, aber keine Gerechtigkeit in Sicht. Ein aktueller Kurzbericht über die Situation der inzwischen legendären selbstverwalteten Fabrik in Thessaloniki
    „… Nach einer vorläufigen Abwendung der Zwangsversteigerung von PHILKERAM (Muttergesellschaft) hatte die Solidaritätsbewegung um Vio.Me (Karawane des Kampfes und der Solidarität) Ende Juni/Anfang Juli einen dritten Marsch nach Athen organisiert. Dort hatten die KollegeInnen von VIO.ME ein Treffen mit der Administration des Arbeitsministeriums gehabt, wo ihnen wieder einmal zugesichert wurde, dass die Regierung Tsipras ihre existentiellen Interessen berücksichtigen würde. Nach Ende des Treffens wurde die Solidaritätsdemonstration von Sondereinheiten der Bereitschaftspolizei kaltblütig ohne jegliche Vorwarnung angegriffen. Zwei VIO.ME-Kollegen mussten in einem Krankenhaus ärtzlich behandelt werden. Doch der Angriff der Polizei blieb erfolglos. Es kam zu spontanen, massiven Solidaritätsbekundungen. Drei Tage lang haben viele Menschen die verschiedenen politischen Info- und Protestveranstaltungen besucht. Doch die Rache der Institutionen ließ nicht lange auf sich warten. Zurzeit läuft eine behördliche Voruntersuchung gegen die VIO.ME-KollegInnen, weil sie angeblich mehrere Polizeibeamte während des bereits erwähnten Einsatzes tätlich angegriffen und verletzt hätten. Die Absurdität dieser Unterstellung wird deutlich, wenn mensch die martialischen Kampfmonturen der Sondereinheiten betrachtet! Damit nicht genug: Auch die Staatsanwaltschaft in Thessaloniki hat ein neues Ermittlungsverfahren gegen VIO.ME eingeleitet. Den KollegenInnen wird vorgeworfen, dass sie im Mai 2015 dem Konkursverwalter der früheren Firmeneigentümerin den Zutritt zum Fabrikgelände verweigert hätten. Das Ermittlungsverfahren wird von Amts wegen gegen die Basisgewerkschaft von VIO.ME wegen des Verdachts der „rechtswidrigen Gewaltanwendung“ durchgeführt. (…) Die Justiz hat für den 20.10.2016 einen neuen Zwangsversteigerungstermin angesetzt. Angeblich ist dieser Termin der letzte der ersten Runde, der aus irgendwelchen Gründen bisher nicht zustande kommen konnte. Seit Wochen mobilisiert VIO.ME zu neuem Widerstand. Verschiede Solidaritätsstrukturen, Selbsthilfeprojekte, soziale Netzwerke, Basisgewerkschaften und linke politischen Bündnisse sollen in die Kampagne eingebunden werden…“ Bericht von Konstantin Koustas vom 19. Oktober 2016 beim Griechenland Solidaritäts Komitee Köln (GSKK) externer Link
  • Praktische Solidarität: Die Belegschaft von Vio.Me und Per’volarides („Gärtner von Thessaloniki“)
    An einem Freitagmorgen im Juni übergibt ein Vertreter der Initiative Per’volarides (links im Bild) frischen Fisch an die Vio.Me Kollegen. Im Austausch erhält Per’volarides Produkte von Vio.me für die von den „Gärtnern“ unterstützten Familien und Flüchtlinge, z.B. Seife…“ Bilder-Bericht vom 18. August 2016 beim Griechenland Solidaritäts Komitee Köln (GSKK) externer Link
  • Arbeiterselbstverwaltung in Griechenland: Besetzt, gerettet – Zukunft ungewiss
    „Seit fünf Jahren halten Arbeiter den kleinen Betrieb Viome in Thessaloniki besetzt. Der Besitzer hatte 2011 Konkurs angemeldet und wollte den Betrieb dichtmachen. Doch die Arbeiter bildeten eine Kooperative und setzen Teile der Produktion fort. Rechtlich steht ihr Erfolg aber weiter auf schwachen Füßen. (…) „Wir bekommen alle das gleiche Geld. Und zwar entsprechend dem Arbeitslosengeld in unserem Land zwischen 300 und 400 Euro im Monat. Manche schaffen es, hier und da mal zusätzlich woanders für einen Tageslohn anzuheuern… “ (…) Jeden Morgen versammeln sich die Viome-Arbeiter und besprechen, was zu tun ist. Alle haben die gleichen Rechte – Chefs gibt es nicht. (…) „Wir hatten uns für 2015 das Ziel gesetzt, einen Umsatz von 70.000 Euro zu machen – und haben sogar 100.000 Euro Umsatz erzielt. Dieses Jahr wollen wir einen Umsatz von 300.000 Euro erreichen. Das scheint realistisch, weil das neu eingerichtete Internetgeschäft gut läuft.“ (…) „Wir fordern, dass der Staat das Betriebsgelände beschlagnahmt, weil die Firma Schulden hatte und dass er uns einen Teil davon für die Produktion zur Verfügung stellt. Dann könnten wir ganz legal weiterhin selbstbestimmt produzieren und alle notwendigen arbeitsrechtlichen und Qualitäts-Zertifikate erhalten.“ (…) Der Betrieb soll auf jeden Fall besetzt bleiben und die Produktion fortgesetzt werden – ganz egal, wie sich die rechtliche Situation entwickelt.“  Bericht von Jerry Sommer vom 9. August 2016 beim Deutschlandfunk online externer Link
  • Die Polizei attackierte die (mittlerweile 3.) `Karawane des Kampfes und der Solidarität` von VIOME nach einem ergebnislosen Treffen mit dem Vizeminister
    Vier Mal hat die Belegschaft von Vio.me seit Dezember 2015 die beschlossene Auktion des Betriebs verhindert – mit entschlossener Aktion. Ende Juni lief das erkämpfte Moratorium für sechs Monate  ab – und es wurde ein Solidaritätsmarsch beschlossen. Aber die Syriza-Regierung ist längst EU-kompatibel, also gewerkschaftsfeindlich. Polizeiüberfall, als die Arbeiter der besetzten selbstverwalteten Fabriken von VIOME, Thessaloniki und ROBEN, Veria (einem holzverarbeitenden Betrieb) gemeinsam mit UnterstützerInnen aus ganz Griechenland am 31. Juni nach Athen kamen, um gegen die Regierung, die sich nach wie vor weigert, den Betrieb der beiden Fabriken zu legalisieren, zu protestieren… In dem Bericht „Police attacks Viome’s „Caravan of Struggle and Solidarity“ after a fruitless meeting with vice-minister“ am 02. Juli 2016 externer Link auf der Seite des selbstverwalteten Unternehmens wird deutlich, dass die Belegschaft, und jene, die mit ihr solidarisch aktiv sind, bei ihrem Zeltlager vor dem Arbeitsministerium – zehn Minuten, nachdem der stellvertretende Arbeitsminister seine nicht näher definierte „Solidarität“ bekundet hatte, von der Polizei überfallen wurden, was mit zahlreichen Fotos und Videos dokumentiert wird
  • Viome: Ein Bericht von Katharina Schwabedissen
    Gut verschlossen ist das Tor zu Viome im Süden Thessalonikis. Die Fabrik ist besetzt. Doch Gäste sind nicht ungebeten, sondern herzlich willkommen. Die Menschen arbeiten im selbstverwalteten Betrieb: gemeinsam organisieren sie die Produktion und entscheiden über das was und wie. Früher wurden hier Baustoffe hergestellt.Viome_Seife_Regale Heute sind es Bioreiniger für den Haushalt. 15 Euro am Tag verdienen die Kollegen. Das ist seit der Krise 2008 das Durchschnittsein-kommen in den unteren Lohnschichten…“ Reisebericht und Bilder von Katharina Schwabedissen vom 1. Juni 2016 beim Griechenland Solidaritäts Komitee Köln (GSKK) externer Link
  • EIN TRANSPORTER FÜR VIO.ME!
    Spendenaufruf: EIN TRANSPORTER FÜR VIO.ME!Seit über fünf Jahren hat die Belegschaft von VIO.ME in Thessaloniki nach der Flucht der Eigentümerfamilie den Baustoffbetrieb Vio.Me besetzt. Seit drei Jahren produziert sie in Selbstverwaltung umweltfreundliche Seifen und Reinigungsmittel ohne chemische Zusätze. Ihre Produkte vertreibt sie in Griechenland ohne Zwischenhändler auf Märkten, Festen, in sympathisierenden Einrichtungen und in sozialen Zentren. Ebenso unterstützt eine breite internationale Solidaritätsbewegung das Projekt durch Spenden und Abnahme der Produkte. Für ihre Vermarktung wird dringend ein Transporter benötigt. Darum wenden sich die Kolleg*innen jetzt an die internationale Solidaritätsbewegung mit der Bitte, dafür Spenden zu sammeln. Für ca. 6 000 Euro bekommen sie in Griechenland einen guten gebrauchten Transporter…“ Aufruf vom 14. April 2016 beim Griechenland Solidaritäts Komitee Köln (GSKK) externer Link

    • Griechenland Solidaritätskomitee Köln (GSKK) im August 2016: „Spendensammlung erfolgreich!
      Am 17. Juli haben wir unsere  Spendenkampagne „Ein Transporter für Vio.Me“  beendet und mit 6850,66 €  das gesteckte Ziel ( von 6000 €) noch deutlich übertroffen. Das Geld für den dringend notwendigen Kauf eines gebrauchten Transporters steht der von uns unterstützten Vio.Me Belegschaft damit zur Verfügung und wurde bereits Ende Juli durch eine Vertreterin des GSKK in Athen übergeben. (…) Bei allen Spendern möchten wir uns herzlich bedanken, die teils durch Überweisungen, teils bei Sammlungen auf Veranstaltungen und Festen (1. Mai, Edelweißpiratenfest, Diskussionsveranstaltungen, Partys) zum Erfolg der Solidaritätskampagne beigetragen haben
      …“
    • Spendenkonto: Manfred Neugroda, Santander Consumerbank, IBAN: DE65 500 333 00 2173854100, BIC: SCFEDE33XXX, Kennwort: viome
    • Am 1. Mai können nicht nur die Seifen verkauft werden (s.u.), sondern auch der Flyer mit dem Spendenaufruf für den Transporter verteilt…
  • Very last minute zum 1. Mai: Viome-Seife im Ruhrgebiet!
    Wir erinnern: Von einer bochumer Sammelbestellung sind 80 Seifen über – Selbstabholer aus der Umgebung können Anteile davon (oder alle) z.B. für den Soli-Verkauf am 1. Mai bekommen, wenn sie sich bei mag.wompel@labournet.de melden!
  • Neue Rezepturen und neue Preisliste
    Die Berliner Soligruppe externer Link veröffentlichte im April 2016: „… hat Vio.Me Produktpalette und Rezepturen überarbeitet – so gibt es jetzt Flüssigseife mit ätherischen Ölen in den Geschmacksrichtungen, Minze, Kiefernnadel und Eukalyptus. (Huch, hatte ich erst nach meinem Sermon über die schwierige Arbeit in der Seifenherstellung gelesen!) mit einer Liste, der man evtl. interpretierend einige Bedingungen entnehmen kann„: Liste der verfügbaren Produkte mit Inhaltsstoffen und vorraussichtlichen Preisen externer Link
  • Mittelmeer 4: Die selbstverwaltete Fabrik vio.me in Thessaloniki
    Als Anarchistisches Radio Berlin hatten wir die Gelegenheit, mit ArbeiterInnen der selbstverwalteten Fabrik vio.me im griechischen Thessaloniki zu sprechen. In dem Interview erzählen sie uns von den Ursprüngen dieser Fabrikübernahme, was das mit Erfahrungen in Argentinien zu tun hatte und wie sie finanzielle Schwierigkeiten überwunden haben. Hört euch das Audio an, um zu erfahren, wie ihr Solidarität zeigen könnt, denn vio.me ist von eine Räumung bedroht, da ein Teil des Werksgeländes zwangsversteigert werden soll.“ Audio-Datei (Länge: 9:13 min) beim Anarchistischen Radio Berlin externer Link Audio Datei, sie ist Teil einer längeren Reihe von Audios zum Anarchismus und den sozialen Bewegungen im Mittelmeerraum – die bisherigen Beiträge sind dort zu finden!
  • Drei Jahre betriebliche Selbstverwaltung – VIO.ME macht weiter
    Mitte Februar (13./14.2.) feierte VIO.ME sein dreijähriges Bestehen als selbstverwalteter Betrieb – mit Workshops und Musik. Seit 2013 produziert die Belegschaft in eigener Regie umweltfreundliche Seifen und Reinigungsmittel ohne chemische Zusätze. Inzwischen hat der Betrieb offiziell den Status einer Sozialkooperative mit eigener Steuernummer erlangt. Die Produkte werden ohne Zwischenhändler auf informellen Märkten und in sozialen Zentren in Griechenland vertrieben. Eine breite internationale Solidartätsbewegung unterstützt das Projekt durch Spenden und durch die Abnahme der Produkte…Am 14.12.2015 hatte die Regierung SYRIZA eine Gesetzesinitiative zur Bekämpfung der humanitären Krise vorgelegt. Wenige Tage später wurde er auf Druck der Troika wieder zurückgezogen. Das Paket sah vor, dass u.a. auch VIO.ME von der Zwangsversteigerung verschont bleiben sollte. Trotzdem wurde das Verfahren der Zwangsliquidation vorläufig durch einen Gesetzgebungsakt gestoppt worden. Er gilt für drei Monate, bis auch das Parlament ihn genehmigt…Beitrag von Hans Bürger (Griechenlandsoli Köln) in der Soz Nr. 03/2016 externer Link. Aus dem Text: „… Bemerkenswert an VIO.ME ist, dass dieser Betrieb mit einer so kleinen Belegschaft (21 Personen) es geschafft hat, trotz großer Hindernisse eine alternative Produktion zu entwickeln, und darüber hinaus nationale und internationale Aufmerksamkeit zu wecken. Der Name VIO.ME steht für folgende Prinzipien: horizontale und direkte Demokratie – alle Entscheidungen werden ausschließlich von der Betriebsversammlung gefällt. Dieser Grundsatz ist Kernstück der Selbstverwaltung. Außerdem bekommen alle Kollegen den gleichen Lohn, der Arbeitsablauf funktioniert auch ohne Boss reibungslos. Darüber hinaus unterstützt die Belegschaft aktiv andere gewerkschaftliche und soziale Projekte: betriebliche Abwehrkämpfe, die Kampagne gegen die Sonntagsarbeit, den Kampf gegen den Goldabbau auf Chalkidiki, die Flüchtlingshilfe und den Kampf gegen Rassismus sowie die Sozialklinik in Thessaloniki…
  • Vio.me-Arbeiter*innen verurteilen Syriza
    Die Fabrik Vio.me in Thessaloniki befindet sich schon seit drei Jahren unter Arbeiter*innenkontrolle. Nun soll das Gelände, auf dem sich die Fabrik befindet, versteigert werden. Die Arbeiter*innen von Vio.me verurteilen dies und rufen zu einer internationalen Solidaritätskampagne auf. Beitrag von Josefina Martinez bei RIO vom 17. November 2015 externer Link. Darin:

    • … In einem Video, welches die Arbeiter*innen in diesen Tagen verbreiten, betont ein Arbeiter von Vio.me die Bedeutung der internationalen Solidarität, die sie von besetzten Fabriken in Argentinien erhalten haben – zum Beispiel von der Keramikfabrik Zanon, die unter Arbeiter*innenkontrolle geführt wird. Von den Erfahrungen in Argentinien haben die Arbeiter*innen von Vio.me viel gelernt…“ – die Dokumentation bei YouTube externer Link
    • Interview mit Theodoros Karyotis vom Vio.me-Solidaritätskomitee in Thessaloniki über die aktuelle Situation in der Fabrik und die internationale Solidaritätskampagne: „… Das Gericht hat im März einen Preis für den Verkauf festgesetzt. Er liegt bei 30 Millionen Euro für das gesamte Gelände von Philkeram. Das ist sehr viel, deshalb denken wir, dass es bei den ersten drei Versteigerungen vielleicht keine Interessent*innen geben wird. Wenn es keine Käufer*innen gibt, wird in einem neuen Gerichtsverfahren ein niedrigerer Preis festgesetzt und es gibt drei weitere Versteigerungen. Dies geht so lange weiter, bis ein*e Käufer*in gefunden ist. Deshalb kann der Verkaufsprozess sehr lange dauern; wir rechnen mit einigen Monaten. Trotzdem ist es sehr wichtig für uns, gegen diesen Prozess zu demonstrieren und die Versteigerung zu blockieren…
  • Kundgebung in Solidarität mit den Streikenden in Griechenland und mit den von Räumung bedrohten Vio.Me-Arbeitern
    Am Donnerstag, dem 12.11.2015 fand vor der griechischen Botschaft in Berlin eine Solidaritäts-Kundgebung mit den Streiks in Griechenland statt. Drei Resolutionen wurden verlesen:
    – eine Resolution der griechischen Gemeinde in Berlin, in der es in erster Linie um Forderungen geht, die die griechische Gemeinde selbst betreffen,
    – eine Resolution zur Unterstützung der selbstverwalteten Fabrik Vio.Me in Thessaloniki
    – eine Resolution des Bündnisses “Nein bis zum Schluss”, das auch die Kundgebung organisiert hatte (s.u.) Anschließend wurden die Resolutionen der griechischen Botschaft übergeben
    …“ Bericht vom 12. November 2015 samt der Resolutionen bei Greichenlandsoli externer Link
  • Hände weg von VIO.ME – die Fabrik bleibt in den Händen der Belegschaft! VIO.ME steht nicht zum Verkauf – Sofortige Einstellung der Zwangsversteigerung” – Erneuter Solidaritätsaufruf
    Anlässlich der erste Runde der Zwangsversteigerungen am 26.11., 3.12. und 10.12. und der internationalen Woche der Aktionen vom 17.11. bis zum 24.11. die erneute bitte: Sendet bitte Solidaritätsbotschaften bis zum 24. November per Email an: protbiometal@gmail.com. Die Botschaften können ein Foto mit kurzem Text oder auch eine Solidaritätserklärung enthalten.
    Ein Textvorschlag: Hände weg von VIO.ME – VIO.ME steht nicht zum Verkauf – Einstellung der Zwangsversteigerung
    Ich/wir (Name der Gruppierung) erkläre mich solidarisch mit dem Kampf der Viomet Belegschaft für eine Fortsetzung der selbstverwalteten Produktion. Ich/wir verurteile die Zwangsversteigerung des Fabrikgeländes und fordern das Gericht in Thessaloniki auf, die Versteigerung zu stoppen. Betriebsfläche und Fabrik sollen dauerhaft in die Hände der Belegschaft übergehen, damit eine Fortsetzung der Produktion unter der Regie und im Interesse der Kollegen und ihrer Familien möglich ist. Ort, Datum
  • Hände weg von VIO.ME – die Fabrik bleibt in den Händen der Belegschaft! VIO.ME steht nicht zum Verkauf – Sofortige Einstellung der Zwangsversteigerung“
    Nach dem ersten Aufruf der Arbeitervollversammlung von VIO.ME vom 13.10.2015 (veröffentlicht auf der Webseite griechenlandsoli.com) haben sie einen zweiten Aufruf am 15.10. zusammen mit der Solidaritätskarawane verfasst (im Anhang). Darin wird zu vielfältigen Aktionen gegen die erste Runde der Zwangsversteigerungen am 26.11., 3.12. und 10.12. aufgerufen, unter anderem zu einer internationalen Woche der Aktionen vom 17.11. bis zum 24.11. (…) Die Zwangsversteigerung des Grundstücks wird durchgeführt, um die Gläubiger von PHILKERAM JOHNSON, der Muttergesellschaft von VIO:ME zu „befriedigen“: Finanzamt, Sozialversicherungen, Banken, Lieferanten und Beschäftigte der PHILKERAM-Tochtergesellschaften. Die VIO.ME Belegschaft gehört aber nicht dazu.Das Betriebsgelände von VIO.ME macht ca. 1/7 des Grundstücks aus. Eine Abtrennung vom Rest des Grundstückes wäre juristisch und faktisch sehr wohl möglich. Bei seinem Besuch im April 2014 hatte Alexis Tsipras dazu seine Unterstützung zugesagt, jetzt lehnt die Regierung das als „Einmischung in Privatangelegenheiten“ ab. Übrigens wurden Teile des Grundstücks von einer früheren griechischen Regierung an die vorherige Besitzerin, Familie Filippou, verschenkt in „Anerkennung des Sozialbeitrages für die Schaffung von Arbeitsplätzen“. Bei einem Verkauf des Grundstücks droht VIO.Me die Zwangsräumung…“ Mitteilung des Griechenland Solidarität Komitee Köln vom 27.10.2015 samt dem Aufruf der VIO.ME-Belegschaft
    Aus dem Aufruf der VIO.ME-Belegschaft: „… diesmal ist die Lage von zentraler Bedeutung und entscheidend für die Zukunft unseres Kampfes. Am 26. November startet im Gericht von Thessaloniki das Verfahren der Zwangsversteigerung zur Veräußerung der Immobilie. Doch der Ausgang dieses Verfahrens hätte verheerende Folgen für den Verlauf unseres Kampfes, denn dieser ist eng mit der Betriebsfläche der Fabrik verbunden, zum einen ist sie lebenswichtig für die Fortführung der Produktion, zum anderen geht es auch um einen ideologischen Grundsatz von VIO.ME (…) Wir rufen alle SolidaritätsunterstützerInnen, die gesamte Arbeiterklasse, alle die, die den Kampf von VIOME als ihren Kampf verstehen, auf, uns beizustehen. Wir sagen in aller Deutlichkeit: wir werden keinem erlauben, uns die Fabrik wegzunehmen, denn sie gehört den Arbeitern und der Gesellschaft. Wir werden bis zum Ende kämpfen. Wir werden sie besiegen, denn das Recht steht auf unserer Seite…“ Es folgen Mobilisierungs- und Gerichtstermine, u.a.:

    • Am Donnerstag, den 26.11.2015 werden wir den ersten Zwangsversteigerungstermin blockieren! Treffpunkt um 11:00 Uhr vor dem Gerichtsgebäude in Thessaloniki
    • Die nächsten Termine der Zwangsversteigerung am 03.12. und 10.12.2015 – wir werden da sein!
    • International relevant: Organisierung einer internationalen Woche der Aktionen vom 17.11 bis zum 24.11.2015. Es wird gebeten um schnelle und direkte Solidarität durch Solidaritätserklärungen und dokumentierte Aktionen an die Adresse der KollegInnen: protbiometal@gmail.com
  • Wirtschaft und Umwelt: Solidarität auf Olivenölbasis
    Die Arbeiter der Fabrik Vio.Me in Thessaloniki hoffen weiter auf internationale Unterstützung. Vollversammlungen, Kollektiventscheidungen und fehlende Betriebshierarchie: Vio.Me ist eine etwas andere Fabrik in Griechenland. Und ist auch deshalb auch internationale Unterstützung angewiesen. Artikel von Ulrike Kumpe beim neuen deutschland online vom 10. Oktober 2015 externer Link. Aus dem Text: „… Bei Vio.Me hat sich, seit die Eigentümerfamilie Filipou 2011 die Fabrik in die Insolvenz schickte, fast alles geändert, für die verbliebenen 22 Arbeiter vielleicht am meisten: »Auch wenn sie uns den alten Lohn von über 1000 Euro im Monat zahlen würden – wenn der Preis dafür die alte Betriebshierarchie ist, würde ich das Geld nicht nehmen«, sagt Giorgos Deligiannis. Und sein Kollege Alexandros Xideridis betont: »Heute arbeiten wir für ein gemeinsames Interesse.« (…) Ihr aktueller Lohn ist mit 15 Euro am Tag niedrig, doch im Gegensatz zu vielen anderen Griechen haben sie einen. Allerdings ist der rechtliche Status der Fabrik weiter ungeklärt. Den Insolvenzverwalter lassen die Arbeiter nicht auf das Gelände – die hier lagernden Baustoffe und Maschinen sind ihr Kapital und Druckmittel. (…) Als Kollektiv, unabhängig von den Gebäuden, in denen sie produzieren, konnten die Arbeiter inzwischen eine Genossenschaft gründen. Dies erlaubt den Export ihrer Artikel…
  • Solidaritätsreise nach Griechenland im September 2015: Besuch bei Vio.Me
    „… Vor kurzem gab es einen kleinen Polizeieinsatz, weil der Konkursverwalter nicht auf das Werksgelände gelassen wurde. Der Konkursverwalter hat noch bis November Zeit um eine Bestandsaufnahme der Waren und der Maschinen und Anlagen zu machen. In den (fingierten) Büchern stehen noch 120 Tausend € Schulden an die Muttergesellschaft Lafarge. Diese sollen jetzt über eine Zwangsversteigerung beigetrieben werden. Lafarge hat vor kurzem seinen letzten Betrieb in Griechenland geschlossen und alle Arbeiter entlassen.
    Der Verkauf der Seife, die die neue Genossenschaft auf der Basis von natürlichen Rohstoffen wie Olivenöl, ätherischen Ölen aus Pinien und einheimischen Kräutern usw. herstellt, läuft sehr gut. Manchmal kommt die Produktion der Nachfrage gar nicht hinterher. Der manuelle Produktionsprozess ist sehr aufwendig und die Seife braucht zwei Monate zu reifen. Mit den anderen Produkten, Flüssigseife, Reiniger und Waschmittel, ist die Genossenschaft allerdings weniger erfolgreich. Es gibt Qualitätsprobleme, die gelöst werden müssen. Zurzeit sind nur noch 10 Leute in der Produktion beschäftigt. 12 weitere sind noch Mitglied der Genossenschaft. Die Arbeitszeit ist von Montag bis Freitag von 7 bis 15 Uhr. Dazu kommen noch Schichten um das Gelände zu bewachen. Die Arbeiter erhalten 30 € am Tag. Das ist soviel/wenig, wie das Arbeitslosengeld sein würde. Die Arbeiter von Vio.Me heben immer wieder ihre demokratische Entscheidungsstruktur hervor…“ Siehe Teil X des Reisetagebuchs der Soli-Reisegruppe aus dem Dossier Gegen Spardiktate und Nationalismus – Solidaritätsreise nach Griechenland im September 2015
  • Außerordentliche Bekanntmachung von VIOME vom 25. August 2015
    VioMe: Besetzte Fabrik in Griechenland beginnt mit der Produktion unter Arbeiterkontrolle: Besetzen. Widerstand leisten. Produzieren!Zusammenfassung der Lage: Vio.Me: Selbstverwaltung unter Arbeiterkontrolle bedroht! Die Kollegen Bioputzmittel-Fabrik in Selbstverwaltung in Thessaloniki sahen sich am 25. August 2015 zu einer außerordentliche Bekanntmachung gezwungen, inder sie ihre Sorge um die Sicherheit der kämpfenden Arbeiter in der Fabrik Vio.ME äußerten. Die akute Bedrohung des Projektes basiert auf einem Gerichtsbeschluss, der Vio.me – die Baustoffefabrik, die im Mai 2011 von ihren Besitzern verlassen wurde – als bankrottes Unternehmen mit einem bestellten Insolvenzverwalter definiert. Eine Legalisierung der Selbstverwaltung durch die Arbeiter, die zuvor über ein Jahr lang unentlohnt waren und die Fabrik dann besetzten, ist bislang nicht gelungen. Aktivitäten der Staatsanwaltschaft Thessaloniki gegenüber dem Insolvenzverwalter deuten nun darauf hin, dass eine Inspektion geplant ist. Diese könnte in Polizeibegleitung erfolgen und die Belegschaft als illegale Hausbesetzer rausschmeissen und evtl. verhaften! Die Kollegen rufen daher „alle Kollektive und alle Aktivisten, die sich seit der ersten Sekunde an der Seite von VIO.ME befinden, zur sofortigen Bereitschaft zur Verteidigung des Projekts auf„. International bedeutet das kurzfristige Notwendigkeit von Protesten und Solidaritätserklärungen bedeuten!

    • Antwort zur Außerordentlichen Bekanntmachung von VIOME vom 25. August 2015
      Die Tatsache, dass es einen Gerichtsbeschluss gibt, der Vio.me als bankrottes Unternehmen beurteilt, bedeutet auch, dass es einen bestellten Insolvenzverwalter gibt. Die ursprünglich von Syriza gemachten Versprechungen bezüglich der Legalisierung der Selbstverwaltung sind nicht eingehalten worden, bzw. es ist nichts passiert.
      Nun hatte am Vortag die Staatsanwaltschaft Thessaloniki eben diesen Insolvenzverwalter angefragt, wieviele Menschen sie wohl im Werk antreffen würde, wenn sie eine Inspektion mache. Der beteuerte wahrheitswidrig, das wisse er nicht, und verständigte dann einen Syriza-Anwalt, der wiederum die Belegschaft über den Vorgang informierte.
      Die Situation bedeutet, dass die Staatsanwaltschaft jederzeit im Werk auftauchen kann, in Polizeibegleitung, und feststellen, dass die Anwesenden – eben aufgrund der Auskunft des Insolvenzverwalters – illegale Hausbesetzer seien, mit den entsprechenden polizeilichen Handlungsmöglichkeiten. Deshalb der Aufruf, bereit zu sein (zum Widerstand) und Solidarität zu üben. Bis jetzt ist nichts passiert, aber dies ist noch ohne die Ergebnisse der wöchentlichen Versammlung am Mittwochabend
      …“ Übersetzte Antwort der vio.me-Kollegen auf unsere Anfrage, wir bemühen uns um den neuesten Stand!
    • Außerordentliche Bekanntmachung von VIOME vom 25. August 2015
      In den letzten Stunden haben wir Bewegungen beobachtet und Nachrichten darüber, die uns in Sorge um die Sicherheit der kämpfenden Arbeiter in der Fabrik Vio.ME versetzen.
      Wir warnen jeden der daran Beteiligten davor, zu irgendwelchen Aktivitäten mit dem Ziel der Schädigung des Kampfes überzugehen.
      Wir rufen alle Kollektive und alle Aktivisten, die sich seit der ersten Sekunde an der Seite von VIO.ME befinden, zur sofortigen Bereitschaft zur Verteidigung des Projekts auf.
      Έκτακτη ανακοίνωση
      Τις τελευταίες ώρες έχουμε δει κινήσεις και έχουμε πληροφορίες που μας κάνουν να ανησυχούμε για την ασφάλεια των αγωνιζόμενων εργαζομένων μέσα στο εργοστάσιο της ΒΙΟ.ΜΕ.
      Προειδοποιούμε κάθε εμπλεκόμενο να μην προχωρήσει σε καμία ενέργεια που σκοπό θα έχει να βλάψει τον αγώνα. Καλούμε όλες τις συλλογικότητες και όλους τους αγωνιστές που βρίσκονται από την πρώτη στιγμή στο πλάι των εργαζομένων της ΒΙΟΜΕ, να είναι σε άμεση επιφυλακή για την υπεράσπιση του εγχειρήματος
      .“
  • VIOME: Karawane des Kampfes und der Solidarität und Nachrichten von der rechtlichen Front
    Plakat zum VIOME-Fest am 21.6.2015Nach der überwältigenden Resonanz der internationalen UnterstützerInnen auf unsere Kampagne gegen die Liquidierung des Betriebes organisierten die Arbeiter gemeinsam mit den Mitgliedern des Solidaritätsnetzwerkes eine “Karawane des Kampfes und der Solidarität” DieKarawane umfasste mehrere Arbeitskämpfe, die für Beschäftigung und Würde kämpfen. Zu den TeilnehmerInnen zählten die Angestellten des selbstverwalteten, ehemals öffentlichen Rundfunksenders ERT, die entlassen Reinigungskräfte des Finanzministeriums (beide wurden vor kurzem von der Regierung wiedereingestellt), die entlassenen ArbeiterInnen der Halkida Zementfabrik (eine Tochtergesellschaft der französischen Lafargue) sowie der griechischen Aluminiumfabrik in Viotia und entlassene Lehrer Innen und Schulwarte…“ Beitrag vom Juni 2015 an die UnterstützerInnen

    • Es ist die Übersetzung vom englischen Text auf ihrer webseite externer Link: „Caravan of Struggle and Solidarity and the news from the legal front“, dort auch ein Video
    • Darin wichtig: „… In der Zwischenzeit sind zwei wichtige Gerichtsentscheidungen getroffen worden, beide negativ für den Kampf der Arbeiter von VIOME . Einerseits wurde der Antrag gegen den Bankrott von VIOME zurückgewiesen. Das Urteil basiert auf der Feststellung, dass die Arbeiter rechtlich nicht befugt sind eine solche Forderung zu stellen. Das ist eine klar parteiische Gesetzesinterpretation und eine politische Intervention zugunsten des Verwaltungsgerichtshofes.
      Auf der anderen Seite billigte ein anderes Verwaltungsgericht den Antrag des Vermögensverwalters, d.h. des Konkursvollstreckers von Philkeram – der Muttergesellschaft von VIOME- das Firmengelände zu liquidieren. Eine mögliche Übernahme des Geländes würde einen legalen Grund für die Zwangsräumung der Arbeiter liefern, obwohl das keine aktuelle Bedrohung darstellt. Die Arbeiter und die Mitglieder des Solidaritätsnetzwerkes von VIOME haben versichert, in der Fabrik zu bleiben, Widerstand zu leisten, zu produzieren und das unter Arbeiterkontrolle stehende Unternehmen zu verteidigen ohne Rücksicht auf irgendwelche gesetzlichen Aktionen
      …“
  • Vio.meTeil einer sozialen Revolution
    So sieht es in dem Reise- und Begegnungsbericht „GRIECHENLAND: Vio.Me, eine Fabrik in Arbeiter_innenhand“ von Rainer Thomann bereits am 18. Januar 2015 im Forum Civique aus der Schweiz der Autor, langjähriger Unia-Aktivist und Teilnehmer der Solidaritätsreise von Ende September 2014, der dazu unter anderem schreibt „Vio.Me ist Teil einer sozialen Revolution, die damit begonnen hat, dass die Menschen ihr Leben in die eigene Hand nahmen. Das revolutionärste an Vio.Me ist wahrscheinlich, dass diese zweiundzwanzig Arbeiter_innen die Logik des Markt- und Konkurrenzdenkens, das unser ganzes Leben beherrscht, durchbrochen haben. In der freien Marktwirtschaft besteht die Freiheit hauptsächlich darin, dass die Menschen aus einem kaum überschaubaren Angebot an Waren – sofern sie das Geld dazu haben – auswählen können, welche sie kaufen wollen. Und diese Freiheit bezahlen sie mit ihrem Leben: damit, dass sie sich den Zwängen der Lohnarbeit unterwerfen und einen schönen Teil der Freizeit mit Pendeln und Einkaufen verbringen
  • Solidaritätserklärung des Netzwerks Arbeitskämpfe an die Belegschaft von Vio.Me
    Seifen von Vio.MeMit Wut und Empörung haben wir vernommen, dass die alten Besitzer versuchen, mit juristischen Tricks den Betrieb zu liquidieren und damit ihr Werk der Zerstörung zu vollenden. Was auch immer die Richter am 23. März entscheiden werden, lasst Euch nicht vertreiben und verteidigt die Fabrik! Als praktisches Zeichen unserer Solidarität werden wir hier in der Schweiz weiterhin die Seifen von Vio.Me verkaufen. Jedes Stück Seife steht als Symbol für eine künftige Art von Produktion und Austausch, die der ganzen Gesellschaft dient, ohne Ausbeutung und ohne Chefs. Es ist diese Botschaft, die mit dem Vertrieb der Seifen von Vio.Me verbreitet wird.
    Das ist die Form der Unterstützung, die wir aus der Ferne leisten können – nebst der Erklärung unserer uneingeschränkten Solidarität mit Eurem Kampf. Wir bedauern, dass wir nicht vor Ort sein können, wenn es gilt, Vio.Me auch mit unserer physischen Präsenz zu verteidigen. Doch wir sind überzeugt, dass es Tausende aus ganz Griechenland sind, die herbeiströmen werden, um Vio.Me zu schützen. Denn Vio.Me gehört der ganzen Gesellschaft. Und die Gesellschaft wird Vio.Me gegen alle Angriffe verteidigen, weil die Menschen wissen, dass Vio.Me für ein Leben in Würde steht.
    Ihr habt bewiesen, dass es nicht zu Ende ist, wenn der Eigentümer nicht mehr will und die Arbeiter_innen nach Hause schickt. Ihr habt gezeigt, dass es eine Alternative zu Entlassungen, Betriebsschliessungen und Arbeitslosigkeit gibt: Wenn die Arbeiter_innen ihr Leben in die eigenen Hände nehmen, brauchen sie keine Chefs, um die Produktion zu organisieren. Das ist der Ausweg aus der Krise der kapitalistischen Ausbeutung. Ihre Krise ist unsere Chance! Schaffen wir zwei, drei, viele Vio.Me! Euer Kampf ist auch unser Kampf! Hände weg von den Fabriken
    !“
  • Solidarität mit dem selbstverwalteten Vio – Me: Keine Chance den Agriffen der kapitalistischen Diebe
    Das Gelände der selbstverwalteten Fabrik VIOME Der Kampf um VIOME steht wieder einmal an einem Wendepunkt. Nachdem Lafarge, das französische Unternehmen, es letzten Sommer geschafft hat, VIOME bankrott erklären zu lassen, haben sich die Ex- Eigentümer mit dem neuen Administrator zusammengetan, um den Betrieb zu liquidieren. Am 23. März ist ein wichtiges Gerichtsverfahren, bei der es um die Zukunft des Kampfes bei VIOME geht. Natürlich sind wir entschlossen, unabhängig vom Urteil, in der Fabrik zu bleiben, aber da es hier auch um einen wichtigen rechtlichen Kampf geht, müssen wir all unsere Kräfte mobilisieren. Wie kannst du helfen?
    1.
    Lies die folgende Erklärung und leite sie weiter. Unterzeichne sie mit Name der Person oder des Kollektivs und dem Ort.
    2.
    Schicke eine kurze Solidaritätsmitteilung an die VIOMEarbeiter. Sie wird übersetzt und am 20. und 23.3. während der Kundgebungen verlesen.
    3.
    Schick ein Foto deines Kollektivs mit einem SOLItransparent mit dem Namen des Kollektivs und des Orts. Die Fotos werden auf der Webseite veröffentlicht.
    Du kannst einen oder alle drei Vorschläge umsetzen, ahängig von deiner Zeit und Energie! Bitte schicke alle Unterschriften, Nachrichten und Fotos bis zum 19. März an diese mailadresse protbiometal@gmail.com
    “ Siehe dazu den Solidaritätsaufruf der vio.me-Solidaritätsinitiative vom 16.3.2015 . Aus dem Text: „… Die Arbeiter von VIOME und die nationale und internationale Solidaritätsbewegung sind entschlossen, sich gegen einen möglichen Ausverkauf mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu wehren. Am 20. März werden wir eine Protestkundgebung im Stadtzentrum von Thessaloniki abhalten, gemeinsam mit einem öffentlichen Bauernmarkt und dem Verkauf unserer Produkte. Am Montag, den 23.März versammeln wir uns vor dem Gerichtsgebäude, um gegen die Absicht der Administratoren und der Richter zu protestieren, die Firma und das Gelände zu verkaufen, die Arbeiter und ihre Familien zu Arbeitslosigkeit und Elend zu verurteilen, um den Interessen der Mächtigen zu dienen…“
  • Vio.Me-Arbeiter beginnen mit dem internationalen Vertrieb solidarischer  Produkte! Für eine andere Ökonomie, für eine andere Gesellschaft!
    Vio.Me-Arbeiter beginnen mit dem internationalen Vertrieb solidarischer Produkte: SeifeWir, die Arbeiter von Vio.Me, haben unsere Fabrik besetzt, nachdem sie 2011 von den Ex-Arbeitgebern verlassen wurde, und produzieren seit über eineinhalb Jahren selbstverwaltet und unter Arbeiterkontrolle. Waren es ursprünglich Baumaterialien, so produzieren wir jetzt  solidarische‹ Produkte, wie z.B. natürliche Reinigungsmittel. Die Produktion hält nicht nur die Fabrik am Laufen, sondern sie ermöglicht es uns und unseren Familien, physisch und psychisch durchzuhalten. Sie hilft uns, lebendig zu bleiben, unsere Würde zu behalten und negative Auswirkungen der Langzeitarbeitslosigkeit wie Angst, das Gefühl der Nutzlosigkeit und Depression zu vermeiden. Wir vertreiben unsere Produkte kostengünstig an Einzelpersonen und Kollektive, die sich unserem Selbstverwaltungsprojekt verbunden fühlen. So können wir überleben UND den Kampf um die Wiedereröffnung der Fabrik auf stabilen rechtlichen Grundlagen weiterführen. (…) Unter unseren Produkten sind natürliche Seifen aus Olivenöl, angereichert mit Kokos- und Mandelöl, die eine besondere Pflege für den ganzen Körper gewährleisten. Da die Seifen hinsichtlich Größe und Volumen kompakt sind, können wir sie in Kartons (zu je 104 Stück, das Stück zu 1,70 Euro incl. Versand) durch internationale Speditionen verschicken. Der Verkaufspreis soll 2,50 Euro nicht überschreiten, die Differenz kann an Vio.me gespendet oder z.B. zur Deckung eigener Kosten verwendet werden…“ Mitteilung der Arbeiter und Vertriebs-Angestellten von Vio.me , im Bestreben, eine größere Gemeinschaft zu mobilisieren und die Vision zu verwirklichen, dass »die Produktion von denjenigen betrieben wird, die den eigentlichen gesellschaftlichen Reichtum schaffen!«

  • Petition – Hände weg von VIO-ME!
    „Seit Mai 2011 halten die Kollegen von VIO.ME ihren Betrieb besetzt, nachdem die  Eigentümer Konkurs angemeldet hatten. Vor über einem Jahr haben sie die Produktion und den Verkauf von umweltfreundlichen Reinigungsmitteln für den Hausgebrauch aufgenommen. Ihr Kampf wird von einer großen Welle der Solidarität in Griechenland, Europa und darüber hinaus unterstützt. Seither hat sich VIO.ME zu einem Symbol von Selbstorganisation und Arbeiterselbstverwaltung im Kampf gegen die Austeritätspolitik der Troika und der griechischen Regierung entwickelt. (…) Wir erklären uns mit den Kollegen von VIO.ME solidarisch und unterstützen ihren Kampf um die Arbeitsplätze und für den Weiterbetrieb ihrer Fabrik in Selbstorganisation und Arbeiterselbstverwaltung. Eine gegenteilige Gerichtsentscheidung werden wir mit europaweitem kämpferischen Protest  beantworten. (Weitere Infos auf www.gskk.eu und viome.org) Bitte unterzeichnen Sie unsere Petition. Die Peition läuft bis zum 29. September…“ Die Petition auf der Seite des Griechenland Solidaritäts Komitee Köln (GSKK) externer Link
  • Selbstverwaltung soll bleiben – Gericht vertagt Entscheidung zur Übergangsgeschäftsführung bei VIO.ME
    Die Zukunft der selbstorganisierten Firma VIO.ME in Thessaloniki wird momentan vor Gericht verhandelt. Es geht um die Frage, wer bei der insolventen Muttergesellschaft das Sagen hat. Artikel von John Malamatinas im Neues Deutschland vom 09.07.2014 externer Link Aus dem Text: „(…) Über die Frage einer Übergangsführung wird seit Dienstag vor Gericht gestritten. Die Basisgewerkschaft von VIO.ME präsentierte dort einen Gegenvorschlag. Er beinhaltet die Installierung einer temporären Leitung mit folgenden Aufgaben: Abwendung der Betriebsschließung, Erforschung der Ursachen von Misswirtschaft bei Filkeram und Realisierung eines Plans zur vollen Wiederaufnahme der Fabrikarbeit. Die Gewerkschafter warfen den alten Besitzern zudem vor, die Schulden des Mutterkonzerns auf VIO.ME umgeleitet zu haben, weshalb diese Fabrik auch nicht dafür gerade stehen müsse. Außerdem hätten die ArbeiterInnen mit persönlichem Einsatz die Ausrüstung, Maschinen und Rohstoffe vor ihrer Entwertung schützen müssen. Die Entscheidung des Gerichts wird in etwa drei Monaten erwartet. Bis Freitag dieser Woche haben die Anwälte beider Parteien noch Zeit, zusätzliche Beweise zu vorzulegen…“
  • Skandal in der Angelegenheit von VIO.ME!
    Mit ungewöhnlicher Schnelligkeit für die Verhältnisse der griechischen Gerichte wurde für Morgen, 5.6.2014 außerregulär ein Gerichtstermin angesetzt, um eine vorläufige Geschäftsleitung der VIO.ME AG zu bestimmen. Die als Syndikus der insolventen Muttergesellschaft Filkeram eingesetzte A. Semertzidou verlangt mit einem Antrag an das Amtsgericht von Thessaloniki im Wesentlichen. Dass die frühere Geschäftsleitung in das Unternehmen wieder eingesetzt wird. Dieser verrückte Vorschlag verlangt vom Gericht, als vorläufige Geschäftsleitung Christina Fillipou einzusetzen, die in erster Instanz zu 23 und 123 Monaten jeweils mit zwei Gerichtsentscheidungen zu Haft verurteilt worden ist aufgrund von Schulden gegenüber den Arbeitnehmern. Das heißt, es wird verlangt, dass diejenige Person als Geschäftsleitung eingesetzt wird, die bis zum Hals in Schulden das Unternehmen und die Arbeitnehmer mit unbezahlten Löhnen zurückgelassen hat. Wie in demselben Antrag schamlos verlangt wird, ist ihr Zweck das Unternehmen in die Insolvenz zu führen, also die Arbeitnehmer in die Entlassung ohne Entschädigung. Es ist klar, dass sie sich nicht für die Arbeitnehmer sowohl von VIO.ME als auch von Filkeram interessieren, sondern schamlos nur für ihren Geldbeutel. Ihr Bestreben ist, krumme Wege zu finden, ihre Schulden gegenüber den Arbeitnehmern, gegenüber der Sozialversicherung IKA, gegenüber dem Staat und gegenüber Dritten zu vermeiden und nicht zahlen zu müssen. Wenn die frühere Geschäftsleitung wieder das Steuer des Unternehmens übernimmt, dann ist sicher, dass ihr erstes Bestreben sein wird, die kämpfenden Arbeiter rauszuschmeißen und die Fabrik leer zu machen…“ Aufruf der Arbeiter von VIO.ME vom 4. Juni 2014, übersetzt und dokumentierte durch das Griechenland-Solidaritätskomitee Köln (GSKK) externer Link. Die Verhandlung ist am 5.6.2014 verschoben worden, wird aber sicherlich kurzfristig neu angesetzt!
    Siehe dazu den Aufruf von und bei Griechenland-Solidaritätskomitee Köln (GSKK): „… Die Kollegen beweisen nun seit über einem Jahr, dass sie den Betrieb ohne Kapitalisten führen können! Und plötzlich melden sich die Eigentümer wieder und wollen eine Geschäftsleitung einsetzen, die den Betrieb “geordnet” in die Insolvenz überführen soll. Als neuer Chef soll ausgerechnet ein Manager fungieren, der in zwei Gerichtsverfahren bereits zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden war. Die Kollegen mobilisieren zu ihrer Verteidigung und jetzt sind wir alle in Deutschland und darüberhinaus gefordert, aktive Solidarität mit den Kollegen zu organisieren. Der Ernstfall ist für VIO.ME möglicherweise eingetreten. Werdet vor Ort aktiv! Organisiert Unterschriftenaktionen, Protestschreiben und Solidaritätsaktionen! Sendet an die Proteste an Webseite VIO.Me oder zu uns an manfred.48@gmx.net
  • VIO.ME -Aktionstage
    Nationwide two days of struggle and solidarity: Sunday, May 11 at the VIOME factory
    *10.00 **to** 15.00*, Nationwide Assembly of the employees and the solidarity supporters of the VIOME Social Cooperative: The prospects of the struggle.
    *17.00 **to** 21.00*: Event with participants from other striving sections of society (e,g., Movement against the goldmines of Chalkidiki, Movement against the water privatization, etc.
    *21.30:* Concert for economic assistance
    *Monday, May 12 at 09:00:*
    Gathering outside the courts of Thessaloniki
    *The charges must be dismissed and the struggling workers of VIOME must be vindicated.* Weitere Infos im kompletten Aufruf
  • Gemeinsam können wir es schaffen – Solidaritätsunterstützer_innen gesucht!
    Wir, die Arbeiter von VIO.ME- im Stich gelassen von einem Arbeitgeber, der riesige längst überfällige Schulden bei uns hat- haben beschlossen, den Betrieb aufrechtzuerhalten, um zu überleben, gegen die Regeln die uns die kapitalistische Krise und die damit verbundenen arbeiterfeindlichen Maßnahmen aufgezwungen haben…“ Neuer Beitrag auf der deutschen Seite der Vio.me-Homepage externer Link

    • vio.me-ProduktionDie Neuigkeit im Text: „… Heute wenden wir uns erneut an unsere Mitstreiter_innen, die uns von Anfang an zur Seite standen und uns den Mut zum Weitermachen gaben. Wir bitten euch den gemeinsamen Kampf zu unterstützen, indem ihr uns erlaubt, eure Unterschriften als ´Solidaritätsmitglieder` unter unsere Statuten zu setzen und so einer Mehrheit der Gesellschaft die Gelegenheit zu geben, an den demokratischen Prozessen der Fabrik teilzunehmen. Wir bitten euch, daran mitzuwirken den Weg  für die Übergabe der Fabriken in die Hände der Arbeiter_innen, für eine Gesellschaft ohne Bosse und Ausbeutung, freizumachen. (…) Die Solidaritätsfreund_innen/ Unterstützer_innen des Projekts Vio.Me unterstützen die Aktivitäten der Sozialkooperative, indem sie Wissen, Information, finanzielle Beiträge oder andere Aktivitäten oder Material, die zur Umsetzung der Ziele beitragen können, anbieten. Es gibt eine verpflichtende Bestimmung einen monatlichen Beitrag wie folgt zu entrichten: insgesamt 3 Euro bzw. einen reduzierten Beitrag von 1,50 für Arbeitslose, Menschen mit 3 oder mehr Kindern und Studierenden. Der Beitrag entspricht den Produkten der Vio. Me Sozialkooperative…“
    • Solidaritätsunterstützer_in werden Sie durch eine schriftliche oder elektronische Anfrage an das Verwaltungskommitee (protbiometal@gmail.com), das dann von der Generalversammlung entgegengenommen wird. Demnächst wird es ein elektronisches Mitgliedsformular geben, wi werden es melden!
    • Aufgrund technischer Einschränkungen können derzeit nur in Griechenland lebende Solidaritätsunterstützer_innen ihren finanziellen Beitrag mit den Produkten tauschen. Für die Unterstützer_innen aus anderen Ländern wird dies bald möglich sein (sobald die endgültige gesetzliche Formalisierung als Sozialkooperative feststeht und damit auch die Möglichkeit der erforderlichen Rechnungslegung gegeben ist)
  • Einladung zum Aufbau eines Netzwerks der Solidarität – Samstag 18. Januar 2014 in Düsseldorf
    vio.me-Unterstützung
    Auf der internationalen Aktionskonferenz zu Blockupy in Frankfurt am Main vom 22.-24. November entstand in dem Workshop „Perspektiven der Selbstorganisierung. Workshop mit Arbeitern von der selbstverwalteten Fabrik VIO.ME und GenossInnen aus Griechenland und anderen Regionen“ mit FreundInnen von VIO.ME und der antiautoritären Bewegung aus Griechenland die Idee, ein Netzwerk der praktischen Solidarität zu VIO.ME und darüber hinaus entstehen zu lassen. Erste Ideen für diese Initiative die zur Diskussion gestellt werden sind: Die besetzten Fabriken und selbstorganisierten Initiativen, ihre Erfahrungen und Kämpfe, Bedürfnisse und Produktionen in Nord- und Mitteleuropa bekannt zu machen. Veröffentlichung einer gemeinsamen Erklärung aus Deutschland zur direkten Unterstützung der selbstverwalteten Fabrik VIO.ME. Eine ähnliche Initiative hat schon in Italien von 39 Kollektive und soziale Zentren stattgefunden. Aufbau eines Netzwerks zum Vertrieb von Produkten von selbstorganisierten Strukturen. Wir wollen euch hiermit einladen, an dem Netzwerk der Solidarität für VIO.ME und darüber hinaus mitzuwirken. Das Treffen findet in Düsseldorf am Samstag den 18. Januar um 12:00 statt. Wir bitten bis zum 10. Januar um konkrete Zusagen mittels einer email Nachricht an den Vorbereitungskreis: friendsofviome@riseup.net. Die Adresse des Treffens: Linkes Zentrum Hinterhof, Corneliusstr. 108, Düsseldorf.
  • Vernetzungstreffen in Berlin am 6. Juli zum Thema: „Solidarität mit VIO.ME – der ersten besetzten und selbtverwalteten Fabrik in Griechenland“
    Im Rahmen des …ums Ganze! Kongresses in Berlin vom 5.-7. Juli werden Genoss*innen aus Thessaloniki und Athen (Alpha Kappa http://www.ak2003.gr/ externer Link und Zeitung Drasi http://efimeridadrasi.blogspot.de/ externer Link ) an Workshops und Diskussionen teilnehmen. Sie alle sind in ihren Städten (Thessaloniki und Athen) in den Solidaritätsversammlungen für VIO.ME aktiv und versuchen weitere Vernetzung (auch international) voranzutreiben. Dieses erste Treffen entsteht aus zwei Gründen: Einmal weil es die Chance gibt uns direkt mit den Genoss*innen zu treffen und konkretere Pläne zu schmieden. Anderseits sind einige von uns die Interesse an einer Solidaritätskampagne haben an dem Wochenende in Berlin. Falls ihr Interesse an einer Teilnahme an diesem Treffen habt (oder falls ihr es nicht schafft und weiter informiert bleiben wollt) bitten wir um eine kurze Rückmeldung an friedsofviome@riseup.net . Samstag 6. Juli 2013 – 13 Uhr – TU Berlin – Treffpunkt am Infopunkt des Kongresses (bzw. achtet auf einen Aushang mit Raumangabe – Stichwort „VIO.ME“)“ Aus dem Rundbrief
  • 26 June: International day of solidarity with the struggle of the workers of Vio.Me.26 June: International day of solidarity with the struggle of the workers of Vio.Me.
    Aufruf zum internationalen Solidaritätstag am 26. Juni 2013 bei Vio.Me. externer Link. Aus dem Text: “ … On Wednesday, 26 June the workers of Vio.Me. are calling for an international day of solidarity. They distribute the products produced under workers control in a central event in Thessaloniki. And they urge the whole of society to stand by them, organizing solidarity events in Greece and abroad. We demand the unrestrained operation of the Vio.Me. factory under self-management and full workers‘ control. We demand the immediate legalization of its operation. Production in the hands of the producers and factories in the hands of the workers! Workers self-management and grassroots direct democracy!…“  Siehe dazu:

    • 26. Juni Internationaler Tag zur Solidarität mit dem Kampf der ArbeiterIinnen von VIO.ME.
      Der Kampf der ArbeiterIinnen von VIO.ME hat eine lange Geschichte aber zur gleichen Zeit ist er ein Kampf der aus der Zukunft kommt. Es ist die Geschichte einer Fabrik aufgegeben von den Arbeitgebern, vergessen durch Regierung und ignoriert durch die bürokratische Gewerkschaften. Es ist die Geschichte einer Fabrik, wo, wie in viele anderen Orten auch, die ArbeiterIinnen im Kontext dieses Desasters, was die Herrscher als wirtschaftliche Umstrukturierung und wir globale kapitalistische Krise und Zusammenbruch nennen, arbeitslos wurden. Es ist eine Geschichte der Verwüstung und Zerstörung, wie so viele andere Geschichten um uns herum. (…) Heute, vier Monate nach der Wiedereröffnung der Fabrik von VIO.ME  von den ArbeiterIinnen selbst, unter vollständiger Selbstverwaltung und Arbeiterkontrolle, versuchen der Staat und die Regierung weiterhin Hindernisse zu platzieren und den uneingeschränkten Betrieb der Fabrik zu verhindern. Vier Monate später, versucht die Regierung den Kampf finanziell zu erwürgen, indem sie bis zum heutigen Tag den ArbeiterIinnen, unbezahlt schon für zwei Jahre, das außergewöhnliche Arbeitslosengeld verwehrt, dass in vielen anderen Fällen eigeräumt wird. Aber die ArbeiterIinnen und ihre Gewerkschaft werden nicht Einlenken gegenüber der finanziellen Erpressung. Wir appellieren an jeden arbeitenden Menschen, der den Angriff der besitzenden Klasse auf unsere Leben und unsere Mittel zur Bestreitung des Lebensunterhalts wahrnimmt, an jede Erwerbslose die in Selbstorganisierung der Produktionsmittel einen Weg aus der Misere und Armut sieht, an jede Gewerkschaft, Kollektiv und sozialen Raum der Be- wegung, dem Kampf der ArbeiterIinnen von VIO.ME beizustehen…“ Der Aufruf in deutscher Übersetzung beim Griechenland Solidaritäts Komitee Köln (GSKK) externer Link
    • Zum Aktionstag für die sich in ArbeiterInnenhand befindliche Fabrik Vio.me wird es in Berlin vom Griechenland-Solidaritätskomitee eine Solidaritätskundgebung am 26. Juni, um 18:00 Uhr am Kottbusser Tor geben
  • Spendenaufruf
    Gerne verbreiten wir den Spendenaufruf der Vio.Me-KollegInnen, „um einen griechischen Beschäftigten von vio.me zu einer Konferenz von selbstverwalteten und besetzten Betrieben nach Brasilien zu fliegen. Dafür werden 4000 Euro benötigt. In einem Monat ist in Brasilien eine internationale Konferenz von Unternehmen unter Arbeiterkontrolle (in die unsere brasilianischen Partner aus workerscontrol.net involviert sind) und ich versuche Geld aufzutreiben, um einen Arbeiter von Vio.Me dorthin zu fliegen und einen Griechen aus dem Soli-Kreis, der auch übersetzen kann.“ Es geht um die Konferenz „The workers’ economy“. Self-management and Work as Alternatives to the Global Economic Crisis. (July 9-12, 2013, João Pessoa, Brazil) – siehe Infos zur Konferenz externer Link (engl.). Die internationale Kontonummer: FALELAKIS KYRIAKOS, IBAN: GR57 0172 2330 0052 3306 1915 055, BIC: PIRBGRAA
  • Fabriken ohne Chefs
    vio.me-BelegschaftAn diesem Mittwoch rufen Arbeiter des griechischen Betriebs Vio.Me zu einem internationalen Aktionstag auf. Seit über vier Monaten produzieren sie unter eigener Regie. Artikel von Wladek Flakin in junge Welt vom 24.06.2013 externer Link. Aus dem Text: “ … Da Baumaterialien, die Vio.Me seit Jahrzehnten produzierte, zur Zeit auf dem krisengeschüttelten griechischen Markt wenig gefragt sind, entschieden sich die Arbeiter für die Herstellung von Bioputzmittel.
    Am kommenden Mittwoch, dem 26. Juni, werden Gewerkschaft und Solidaritätsinitiative an die Öffentlichkeit gehen: Seit Monaten verkaufen sie die Produkte in ganz Griechenland über solidarische Netzwerke, aber nie ganz offiziell (mit Logo, jedoch immer ohne Namen). Auf einer öffentlichen Veranstaltung im sozialen Zentrum »Sxoleio« im Zentrum von Thessaloniki (in einer ehemaligen religiösen Schule) werden sie die Vio.Me-Produkte nun erstmals der breiten Öffentlichkeit vorstellen. Am selben Tag sollen weltweit Solidaritätskundgebungen stattfinden, darunter auch in Berlin. (…) Erst wenn Vio.Me legalisiert wird, werden sie die Möglichkeit haben, die hergestellten Produkte zu exportieren. Aber man kann jetzt schon den Kampf mit Spenden unterstützen, und vor allem auch politischen Druck dafür erhöhen helfen, damit die Fabrik nicht nur de facto, sondern auch de jure den Produzenten gehört
    .“
  • Die besetzte Fabrik Vio.Me
    In Thessaloniki wird seit dem 12. Februar dieses Jahres die Produktion der Fabrik Vio.Me unter Kontrolle der ArbeiterInnen weitergeführt. Anstelle von Bossen entscheidet nun die ArbeiterInnenvollversammlung in direkter Demokratie über die Produktion und die Verteilung der Ressourcen. Ein Mitglied des Griechenland-Komitees war nun in Thessaloniki zu Besuch und drehte ein Video darüber.Video vom 4. April 2013 beim Griechenland-Komitee Berlin externer Link
  • Vio.Me. Film über die Situation bei der Baustofffabrik Vio.Me drei Wochen vor der Wiederaufnahme der Produktion unter Arbeiter_innenkontrolle bei labournet.tv
  • VIO.ME unter Arbeiterkontrolle. Nach 17 Monaten ohne Lohnzahlungen haben die Arbeiter der Fabrik VIO.ME jetzt das Recht in ihrer Fabrik selbstbestimmt zu produzieren. Video bei labournet.tv
  • Internationaler Solidaritätsbrief in 3 Sprachen und weitere Unterstützung
    • Besetzte Fabrik in Griechenland beginnt mit der Produktion unter Arbeiterkontrolle: Besetzen. Widerstand leisten. Produzieren!
      Solidaritätsbrief Deutsch
    • Occupied Greek Factory Begins Production Under Workers Control: Occupy, Resist, Produce!
      Solidaritätsbrief Englisch
    • Fábrica ocupada en Grecia comienza la producción bajo control obrero: Ocupar, resistir, producir!
      Solidaritätsbrief Spanisch
    • VioMe: Besetzte Fabrik in Griechenland beginnt mit der Produktion unter Arbeiterkontrolle: Besetzen. Widerstand leisten. Produzieren!Aus dem Text: „Wir fordern alle ArbeiterInnen, alle Arbeitslosen und all diejenigen, die am eigenen Leib die Krise erfahren haben, dazu auf, die Arbeiter von VioMe zu unterstützen. Jetzt, da sie daran gehen, in der Praxis zu beweisen, dass wir, die ArbeiterInnen, es auch ohne Bosse schaffen! Wir fordern sie auf, am Kampf teilzunehmen und den Kampf zu organisieren, wo immer sie arbeiten, mit Versammlungen, direkter Demokratie – ohne Bürokraten!“ (…)  Die ersten Monate werden ausschlaggebend sein. Finanzelle Unterstützung kann dabei viel ausmachen und jeder Beitrag ist hilfreich. Direkte finanzielle Unterstützung kann an die Arbeitergewerkschaft von Vio.Me in Thessaloniki über die Internationale Solidaritätswebseite geschickt werden: www.viome.org…)
    • Unterzeichnet:  Solidaritätsinitiative Thessaloniki, Brendan Martin (Working World), Dario Azzellini and Marina Sitrin
      Vorläufige UnterstützerInnen der Initiative: David Harvey, Naomi Klein, Avi Lewis, John Holloway, Silvia Federici, George Caffentzis, David Graeber, Mag Wompel (labournet.de) and The Cooperativa de Trabajo lavaca, Buenos Aires, Argentina
    • Solidaritätserklärungen und Fragen an: protbiometal@gmail.com
    • Siehe die Solidaritätsseite externer Link

Zum Hintergrund:

  • „Workers at Mining Industry factory in Northern Greece vote for factory self-management“
    Nachdem die Tochterfirma von Filkeram-Johnson die Bergbau-Zulieferfirma faktisch seit Mai 2011 brach liegen liess hat die Belegschaft bis jetzt vor allem dafür gesorgt, dass keine ausrüstung abtransportiert wurde, nun hat sie beschlossen, den Betrieb selbst als Genossenschaft weiter zu betreiben. Der Bericht  bei libcom ist vom 10. Juli 2012 externer Link
  • Viomihaniki Metalleutiki
    In Thessaloniki hat eine Vollversammlung einer seit einem Jahr stillgelegten Fabrik beschlossen, den Betrieb zu besetzen und in Selbstverwaltung die Produktion aufzunehmen.
    Ihr könnt nicht? Wir können!!!
    Wir, die Beschäftigten der Viomichaniki Metallevtiki, kämpfen dafür, dass die Fabrik von den Händen des Kapitals in die Hände der Arbeiter übergeht! Unbezahlt seit Mai 2011 und in Verweigerung weiterer Arbeitsleistungen, unter enormen Schwierigkeiten des täglichen Überlebens, kämpfen wir, um ein sehr dynamisches Unternehmen der Baumaterial-Produktion am Leben zu erhalten, um Würde und Kampfgeist der Arbeiter gegen die Flutwelle der Überfälle von einheimischem und fremdem Kapital aufrecht zu erhalten! Wir kämpfen, um in die Tat umzusetzen, dass wir Arbeiter es ohne Bosse schaffen! Wir kämpfen um zu beweisen, dass wenn sie nicht können, wir ohne sie können und es schaffen werden!- Fabriksyndikat der Arbeiter und AngesDas Video bei labournet.tv externer Link (Griechisch | 08 min | 2012 | untertitel: dt) externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=10220
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